… wenn dein Gehalt nicht ausgezahlt wird?
Wir informieren über das weit verbreitete Problem der nicht-ausgezahlten Löhne und vorenthaltenen Sozialleistungen. Auch unbezahlte Überstunden, nicht-gewährter Urlaubsanspruch, diskriminierende Unterbezahlung oder die Unterschlagung von Sozialabgaben gehören dazu. Ebenso wie alle Formen von Zwangsarbeit oder moderner Sklaverei, beispielsweise in Gefängnissen oder beim Menschenhandel.
Kämpfen wir selbstorganisiert gegen Ausbeutung,
Ungleichheit und Unterdrückung!
Fr 20.10., 19 Uhr,
Infoladen im Autonomen Zentrum Köln,
Luxemburger Str. 93, U18: Eifelwall/Stadtarchiv
Bitte kommt genesen/getestet und mit Atemschutz.
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der diesjährigen „Internationalen Woche gegen nicht-ausgezahlte Löhne“ vom 16. bis 22. Oktober, organisiert von der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation (iwa-ait.org).
Category Archives: Arbeitskämpfe
Gemeinsam gegen Lohnraub
Wenn du bei Krankheit keinen Lohn erhältst…
Wenn du unbezahlte Überstunden leisten musst…
Wenn du keinen Urlaub nehmen darfst…
Wenn du dauernd unfreiwillig in Teilzeit bist…
Wenn du zu wenige Stunden bekommst…
Wenn du für gleiche Arbeit ungleich bezahlt wirst…
Wenn du beim Gehalt diskriminiert wirst…
Wenn du unterhalb des Mindestlohns bezahlt wirst…
Wenn du nicht sozialversichert wirst…
DANN IST DAS LOHNRAUB!
Kämpfen wir selbst organisiert gegen Ausbeutung, Ungleichheit und Unterdrückung!
Weg mit Zwangsarbeit und moderner Sklaverei!
Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN KölnInternationale Woche gegen nicht-gezahlte Löhne (IAA)
16.-22. Oktober 2023
Köln: Besuch vom Fabrik-Kollektiv GKN aus Florenz
Ein Bericht von der Podiumsveranstaltung in der Universität am 16.03.2023:
Nachdem das Werk des Achswellen-Herstellers GKN in Campi Bisenzio 2021 geschlossen und über 400 Metallarbeiter*innen entlassen wurden, ist das Fabrikkollektiv im Kampf gegen Lohnraub und Repression. Sie konnten zwar die Entlassungen formell rückgängig machen, aber sind eigentlich ohne Arbeit. Daher fordern sie die Übernahme und Konversion des mittelitalienischen Autozulieferer-Werkes durch die ständige Versammlung der Arbeiterinnen, welche seit 20 Monaten die Fabrik besetzt halten.
Gemeinsam mit Aktivistinnen der regionalen
Klimagerechtigkeitsbewegung und lokalen Anwohnerinnen haben sie seitdem
mehrere Aktionstage und einen Generalstreik organisiert, um auf ihr
Anliegen aufmerksam zu machen. denn die kämpferische Belegschaft möchte
nicht einfach nur das geschlossene Werk wiederbeleben, um weiter den
individuellen Autoverkehr zu ermöglichen, sondern ihre
Produktionsanlagen sollen nachhaltige Bauteile herstellen,
beispielsweise für Elektrobusse im kostenlosen ÖPNV. Auch Lastenräder
und grüne Photovoltaik stehen auf ihrer Wunschliste für eine
sozial-ökologische Transformation.
Doch seit fünf Monaten werden ihre Löhne nicht mehr ausgezahlt und weder die Forderung nach einer Verstaatlichung des Betrieben, noch Hoffnungen auf eine kommunale Trägerschaft haben sich bisher erfüllt. Daher haben die Arbeiter*innen nun eine Kooperative für Gegenseitige Hilfe gegründet, um durch Crowdfunding die Produktion mit neuen Maschinen zum Laufen zu bringen. Trotz der Gefahr einer Selbstausbeutung innerhalb des globalen Kapitalismus, hoffen sie dennoch, über ihre Arbeitsbedingungen selbst bestimmen und einen vorbildlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten zu können.
Auf ihrer Mobilisierungsreise durch Europa haben sie nun auch an der Universität Köln Station gemacht und in Zusammenarbeit mit Fridays For Future über ihren öko-sozialistischen Arbeitskampf berichtet. Dass dies auch marxistische Parteien anlockt, die einen autoritären Staatskapitalismus propagieren, verwundert nicht. Dass FFF, die seit dem jüngsten Klimastreik mit der reformistischen Gewerkschaft Ver.di kooperieren, nun auch einen Funktionär der IG Metall ins Podium einlädt, ist ebenfalls keine Überraschung.
Dennoch ist der schrittweise Brückenschlag zwischen Klimaaktivist*innen und Gewerkschaftsbewegung ein wichtiges Signal für eine radikale Überwindung des fossilen Kapitalismus jenseits von EU-Fördergeldern und marktliberalem Greenwashing. Diese Konversionsperspektive gilt es nun bei den Solidaritätsaktionen für die aktuellen Warnstreiks im Öffentlichen Dienst weiter in den Vordergrund zu rücken.
Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln
Creative Commons: BY-NC
Köln: Tausende beim 12. Klimastreik
Die Klimagerechtigkeitsbewegung hatte zum
03.03. erneut einen globalen Aktionstag ausgerufen. Diesmal gab es eine
Neuigkeit, denn die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) befindet sich imarbeitskampf mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden des Öffentlichen Dienstes. Daher zeigte Fridays for Future am Anfang der Woche bereits Solidarität im Warnstreik
und hielt eine Rede auf der Abschlusskundgebung der reformistischen
Gewerkschaften ver.di, GEW und dbb-Tarifunion am Kölner Altermarkt.
Die Ver.di-Führung hingegen beschloss kurzfristig, die neue Zusammenarbeit im bundesweiten Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“
(#wirfahrenzusammen) auch mit wirtschaflichem Nachdruck zu verfolgen
und rief im Öffentlichen Nahverkehr am Klimastreiktag erneut zu
Arbeitsniederlegungen auf. In mehreren Bundesländern beteiligten sich
daher am Warnstreiktag 03.03. zehntausende Arbeiter*innen, um gemeinsam
mit Fridays for Future eine sozial-ökologische Verkehrswende
herbeizuführen, bei der auch die Kolleg*innen von Bus und Bahn weder
überlastet, noch unterbezahlt werden.
In
Köln gab es bereits morgens eine Delegation Klimaschützer*innen, welche
die Gewerkschafter*innen am Betriebshof Nord besucht und mit ihnen
gemeinsam in die Innenstadt gezogen sind, um sich mittags der
Demonstration am Hansaring anzuschließen. Gleichzeitig fand ab 12 Uhr
eine weitere Kundgebung an der Universitätswiese statt, die über den
Rudolfplatz in Richtung Deutzer Werft lief. Eine dritte Demonstration
radelte mit Fahrrädern kreuz und quer durch die City und endete
ebenfalls bei der Abschlusskundgebung am rechten Rheinufer.
Insgesamt
zählten die Veranstalter*innen mehr als 6.000 Teilnehmer*innen, wobei
der Anteil der aktiven Gewerkschafter*innen sehr überschaubar war. Aber
immerhin hat ein gesellschaftlicher Prozess begonnen, um mit
gewerkschaftlichen Streik-Aktionen jenseits von symbolischen
Demonstrationen (Fridays for Future) oder medienwirksamen Blockade-Happenings (Letzte Generation)
ökonomischen Druck aufzubauen. Denn eine grüne Umwandlung der fossilen
Industrie, die vorwiegend auf der militärisch durchgesetzten Ausbeutung
von Rohstoffen im globalen Süden beruht, wird immer dringender nötig.
Auf
welche Art und Weise wir die menschlichen Bedürfnisse aller in Zukunft
nachhaltig erfüllen und dabei die natürlichen Ressourcen schonen, muss
bereits heute in Theorie und Praxis vorbereitet werden. Dabei spielen
Prozesse der gleichberechtigten Bildung und Selbstverwaltung in
betrieblichen und häuslichen Arbeitsverhältnissen eine tragende Rolle,
wenn es darum geht, die sozialökologische Überwindung der
kapitalistisch-patriarchalen Ausbeutung solidarisch zu erkämpfen. Das
Motto dieses globalen Klimastreiktags ist dabei richtungsweisend: „Morgen ist es zu spät“ (#TomorrowIsTooLate).
Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln
CC:BY-NC (asn.wordpress.com)
Solidarität mit Warnstreiks im Öffentlichen Dienst
Am 27.02.2023 haben sich anlässlich eines
erneuten Warnstreik-Tages auf dem Kölner Altermarkt tausende
Arbeiter*innen der Gewerkschaften ver.di, GEW und dbb-Tarifunion
versammelt. Die befristete Arbeitsniederlegung bei Behörden, KiTas,
Krankenhäusern, Müllabfuhr, Nahverkehr und Flughäfen unter dem Motto „Zusammen geht mehr“
fand statt, um auf die kommunalen Arbeitgeber*innen (VKA) weiter Druck
auszuüben bei den laufenden Verhandlungen über einen Tarifvertrag im
Öffentlichen Dienst.
Zuletzt
hatten die Arbeitgeber*innen den 2,5 Millionen Lohnabhängigen in Bund
und Kommunen dreist ein unannehmbares Tarifangebot von 5% auf zwei Jahre
vorgelegt, was angesichts der angebotsbedingten Inflation von fast 9%
einen realen Lohnverlust bedeutet würde. Die Gewerkschaftsbosse fordern
daher in den Verhandlungen mit den Arbeitgeber*innen 10,5% bei einem
Jahr Laufzeit ihrer „Friedenspflicht“.
Neben
Teilzeitbeschäftigen, Geringverdiener*innen und Rentner*innen leidern
vor allem die Auszubildenden und dual Studierenden unter dem aktuellen
Preisanstieg, der wegen der beschämend niedrigen Entgelte einen
Kaufkraftverlust samt prekärer Arbeits- und Lebensverhältnisse bedeutet.
Daher ruft die Jugendorganisation der reformistischen
Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die vollmundig eine „Tarifrebellion“
verkündet hat, für den 01.03. zu einem weiteren Aktionstag auf und
fordert 200 Euro mehr pro Monat für Auszubildende, Studierende und
Praktikant*innen, sowie deren unbefristete Übernahme.
Obwohl
im zeitgleich stattfindenden Arbeitskampf bei der Deutschen Post sogar
unbefristete Streiks anstehen könnten, will DGB-Chefin Fahimi jedoch von
einer bundesweiten Streikwelle nichts wissen. Sie verkündete zudem ihre
Kompromissbereitschaft innerhalb der „Konzertierten Aktion“, die
mittels Energiepreisbremse und Inflationsausgleichsprämie die
Wirtschaftskrise abschwächen sollte. Diese Treffen zwischen
Gewerkschaftsführung und Arbeitgeber*innen im Kanzleramt von Olaf Scholz
(SPD) haben seit Mitte 2022 ihren trilateralen „Burgfrieden“ auch in
Zeiten von Wirtschaftsflaute, Energiekrise, Krieg und Klimakatastrophe
als Bündnis des herrschenden Klassenkompromisses ungestört
weitergeführt. Bis sie nun wegen ihres ökonomischen Erfolges seitens der
Regierung vorerst ausgesetzt wurden. Ob solche kapitalfreundliche
„Sozialpartnerschaft“ den engagierten Streikenden an der betrieblichen
Basis gefällt, ist eine andere Frage.
Die
Klimagerechtigkeitsbewegung von Fridays for Future (FFF) hingegen hat
für den 03.03. erneut zu einem globalen Streiktag aufgerufen und fordert
neben dem sofortigen Ausbau erneuerbarer Energien und einem Ausbaustopp
für Autobahnen auch verbesserte Arbeitsbedingungen im Öffentlichen
Nahverkehr. Einige Klimaaktivist*innen und Umweltverbände haben sich
daher mit den Streiks im ÖPNV solidarisiert und organisieren unter dem
Motto #wirfahrenzusammen als Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ mit
Gewerkschafter*innen im Nahverkehr nun Aktionen für eine ökologische und
soziale Mobilitätswende. [Update: ver.di ruft in Zusammenarbeit mit FFF
überregional zum Nahverher-Warnstreik am Klimastreik 03.03. auf]
Solch
ein Bündnis zwischen Klimagerechtigkeitsbewegung und gewerkschaftlicher
Basis könnte ein erster Schritt sein in Richtung einer dringend
benötigten, umfassenden Verwandlung des fossilen Kapitalismus und
militarisierten Rohstoff-Kolonialismus hin zu einer ebenso
bedürfnisorientierten, wie naturverträglichen Wirtschaftsweise mit
selbstbestimmten (Re-)Produktionsverhältnissen. Die dabei anstehende
Diskussion über eine sozial-ökologische Konversion der
marktwirtschafltichen Betriebe in nachhaltige, kommunale Einrichtungen
in Selbstverwaltung müsste dringend weitergeführt werden.
Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln
Creative Commons: BY-NC (https://asnkoeln.wordpress.com)
Anarchosyndikalismus international, Nr.20, Sommer 2022
Newsletter des ASN Köln
Download als PDF (0,3 MB)
+++ Gewerkschaftsinfos aus aller Welt +++
PAKISTAN: Hilfsaktion für Flutopfer
ÖSTERREICH: Union-Busting beim Cafe Gagarin
ÖSTERREICH: Arbeitskämpfe in Wiener Bäckerei und Cafe
ÖSTERREICH: 1.Mai – Internationalismus in Aktion
INTERNATIONAL: IAA-Erklärung zum Ersten Mai 2022
SPANIEN: Antimilitaristische Demo in Madrid
RUSSLAND: Über prinzipienvergessene„Anarchist*innen“
RUSSLAND: Unterstützung für inhaftierte Kriegsgegner*innen
AUSTRALIEN: Gegen Entlassungen in Sri Lanka
FRANKREICH: Protest am Campingplatz
FRANKREICH: Anarchosyndikalismus und Klimawandel
INTERNATIONAL: 28. IAA-Kongress in Alcoy geplant
+++ LOKALE INFOS +++
GESUNDHEITSSCHUTZ: Arbeitssicherheit bei Hitze und Sonne
CC:BY-NC
Anarchosyndikalismus international, Nr. 19, Frühjahr 2022
Newsletter des ASN Köln, Nr. 19, Frühjahr 2022
+++ Gewerkschaftsinfos aus aller Welt +++
RUSSLAND: Nein zum Krieg!
SERBIEN: Verwandeln wir kapitalistische Kriege (…)
FRANKREICH: Friede den Hütten, Krieg den Palästen!
RUSSLAND: Hintergründe zum Krieg in der Ukraine
POLEN: Gegen den Krieg!
INTERNATIONAL: Anti-Kriegs-Kampf in Russland & Ukraine
RUSSLAND: Student*innen gegen den Krieg
FRANKREICH: Generalstreik statt Wahlkampf
SPANIEN: Gewerkschaftsprotest gegen NetCheck
ÖSTERREICH: – Interview mit dem WAS
– Gewerkschaft gewinnt gegen Reinigungsfirma
– Ärger in der Wiener Elementarpädagogik
– Arbeitskampf bei der Secession beendet
+++ Lokale Berichte +++
KÖLN: – Nein zum Krieg in der Ukraine
– Friedensprotest gegen russischen Wohnungsleerstand
– Solidarität mit allen Kriegsflüchtlingen
– Protest gegen rechte „Coronamaßnahmen-Kritiker*innen“
– Mindestlöhne in der Kritik
– Globaler Klimastreik
– Spontandemo für Lützerath
– Gedenken an Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten
(Download als PDF)
Creative Commons: BY-NC (ASN Köln)
Protest gegen skandalöse Zustände in der Wiener Secession
Wir haben in einem Schreiben an die Geschäftsleitung der Wiener Secession mitgeteilt, als Gewerkschafter*innen auf‘s Schärfste gegen die skandalösen Zustände und Praktiken zu protestieren, welche dort anscheinend vorherrschen.
Die geringfügig Beschäftigten der weltberühmten Kunsthalle in der österreichischen Hauptstadt berichten, dass sie während der Covid-19-Ausgangsbeschränkungen („Lockdowns“) sich Minusstunden aufschreiben mussten, wobei eine solche Praxis eindeutig dem gültigen Arbeitsrecht widerspricht. Auch weigert sich wohl die Geschäftsleitung, die ständige Rufbereitschaft der Mitarbeiter*innen überhaupt als Arbeitsleistung anzuerkennen, geschweige denn diese entsprechend zu entlohnen.
Daher sind wir der Ansicht, dass alle von den geringfügig Eingestellten artikulierten Missstände zutiefst beschämend sind, zumal die Einrichtung umfassende Finanzhilfen empfangen hat. Sie versucht offenbar, die Kosten der Covid-19-Pandemie auf die prekären Arbeiter*innen abzuwälzen.
Damit zeigt die Wiener Secession, dass ihr Image als ein alternativer und humanitär engagierter Verein nichts weiter ist als bloße Fassade, hinter der das Arbeitsrecht schamlos gebrochen wird, um noch ein bisschen mehr Profit aus denen heraus zu pressen, die bereits am Wenigsten bekommen. Folglich schließen wir uns den Forderungen der geringfügig Angestellten nach Einhaltung des Arbeitsrechts in der Wiener Secession in allen Punkten an.
ASN Köln
Mehr Infos zum Arbeitskampf bei der Wiener Secession:
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2021/11/18/gegen-ausbeutung-bei-der-wiener-secession/
Foto: WAS-IAA (https://wiensyndikat.wordpress.com)
Besuch bei GORILLAS
Im Zuge der internationalen „Aktionswoche gegen vorenthaltene Löhne“ haben wir heute das Auslieferungslager des Lebensmittel-Lieferdienstes GORILLAS in Köln-Sülz besucht und uns dort mit mehreren Arbeitern über die prekäre Lage im Gewerbe unterhalten. Auch haben wir unsere solidarische Unterstützung für die 350 entlassenen „wilden“ Streikenden des Gorillas Workers Collective in Berlin übermittelt.
Mit Flyern, Postern und Plakaten haben wir auch in der Nachbarschaft auf die gesundheitsgefährdenden und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in StartUp-Unternehmen und im Allgemeinen aufmerksam gemacht. Denn, dass den Fahrer*innen und Kommissionierer*innen ihre Löhne oder Sozialversicherungsbeiträge nicht richtig abgerechnet werden, kommt nicht nur bei Online-Plattformen tagtäglich vor, sondern ist auch im Baugewerbe, der Gastronomie oder in der Pflegebranche weit verbreitet.
Deshalb ist überall dort, wo Ausbeutung, Diskriminierung und Lohnraub allgegenwärtig ist, auch der Widerstand von Arbeiter*innen gegen diese neoliberalen Verhältnisse spürbar. Oft nur vereinzelt, aber gemeinsam und organisiert mit direkten Aktionen natürlich viel effektiver.
Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln
(Kontakt: asn-koeln @ riseup . net)
Creative Commons: BY – NC
Arbeiter*innen-Gedenktag 2021
Der „Workers‘ Memorial Day“ als internationaler Gedenktag für die Opfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten steht 2021 wieder unter dem Eindruck der globalen Bedrohung durch die Covid19-Pandemie. Ob am Arbeitsplatz oder auf dem täglichen Weg dorthin – die Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2 steigt mit wenig Abstandsmöglichkeiten und schlechter Belüftung.
Vor allem schlecht bezahlte Jobs in Einzelhandel und Dienstleistungsunternehmen und natürlich die kaputtgesparten Pflegeberufe stellen eine konkrete Gefahr für Leib und Leben der Lohnabhängigen dar. Auch Erzieher*innen und Lehrpersonal, sowie Arbeiter*innen mit vielen Kontakten im Betrieb (oder zuhause) sind besonders oft von einer Erkrankung an dem tödlichen Atemwegsvirus betroffen.
Während die politischen Stellvertreter*innen alles dafür tun, damit die nationale Wirtschaft vor den dringend benötigen Einschränkungen der Profitmaximierung geschützt wird, regt sich Widerstand u.a. gegen einseitige Ausgangssperren im privaten Bereich. Die internationale Kampagne #ZeroCovid kämpft beispielsweise für einen radikalen Shutdown der Wirtschaft mit solidarischem Finanzausgleich für alle Betroffenen, wie Lohnabhängige, Erwerbslose und Rentner*innen (#CovidAtWork). Aber es stellt sich auch die Frage, ob nicht ein länderübergreifender Generalstreik das Herunterfahren der nicht-lebensnotwendigen Betriebe viel effektiver und vor allem selbstbestimmt realisieren könnte. Continue reading
Zero Covid: Aktionstag für solidarischen Lockdown
Mit kleinen Kundgebungen, öffentlichen Demonstrationen und einem kreativen Online-Programm hat die Kampagne „Zero Covid“ am 10.04.2021 einen internationalen, dezentralen Aktionstag auf mehreren Kontinenten durchgeführt. Im deutschsprachigen Raum fanden in zwei Dutzend Städten coronasensible Proteste gegen die andauernde Lockerungspolitik statt, welche zwar individuelle Freiheitsrechte einschränkt, aber die kapitalistische Marktwirtschaft vor teuren Maßnahmen schützt.
Globaler Klimastreik auch in Köln (19.03.)
Ein halbes Jahr nach dem letzten weltweiten Aktionstag im September 2020 fanden am 19.03.2021 trotz der anhaltenden Covid-19-Pandemie erneut in 50 Ländern Proteste für Klima-Gerechtigkeit und gegen Umweltzerstörung statt.
„Fridays For Future“ als transnationale und teilweise basisdemokratische Graswurzelbewegung hatte zu coronasensiblen Veranstaltungen mit virtueller Beteiligung im LiveStream und dezentralen Versammlungen aufgerufen. Unter dem Motto #AlleFür1Komma5 ging es um den dringend benötigten, radikalen Stopp des Treibhausgas-Ausstoßes, damit die Erdtemperatur sich nicht um 1,5°C erhöht. Continue reading
Aktionswoche gegen Lohnraub
Indem wir mit Plakaten und Flugblättern nicht-ausgezahlte Löhne und Sozialleistungen einfordern, kämpfen wir selbstorganisiert gegen Ausbeutung, Ungleichheit und Unterdrückung.
Und dabei stehen wir nicht alleine: In mehreren Ländern führen aktuell die Mitglieder und Freund*innen der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziaion vielfältige Proteste und Aktionen gegen die Vorenthaltung finanzieller Ansprüche gegen säumige Arbeitgeber*innen durch.
Gemeinsam gegen Lohnraub – werde aktiv!
Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln
Kontakt: asn-koeln [at] riseup.net
Mehr Infos zur IAA-Aktionswoche gegen nichtgezahlte Löhne:
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2020/10/06/internationale-aktionswoche-gegen-nichtgezahlte-loehne-12-18-10/
Gemeinsam gegen nicht-gezahlte Löhne!
Unbezahlte Überstunden leisten?
Kein gleicher Lohn für gleiche Arbeit?
Geschlechtliche Diskriminierung beim Gehalt?
Unfreiwillig in Teilzeit? Zu wenige Stunden?
Immer nur befristete Stellenangebote?
Keine Lohnfortzahlung bei Krankheit?
Ohne Vertrag: Keine Abfindung, kein ALG?
Zwangsarbeit und moderne Sklaverei?
DAS IST LOHNRAUB!
Kämpfen wir selbstorganisiert gegen Ausbeutung, Ungleichheit und Unterdrückung!
Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln
https://asnkoeln.blackblogs.org
Mehr Infos zur IAA-Aktionswoche gegen nichtgezahlte Löhne:
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org
Köln: Demo gegen Pflegenotstand
Das „Kölner Bündnis für mehr Personal im Gesundheitswesen“ hat am Sa 05.09.2020 eine Protestdemonstration mit hunderten Teilnehmer*innen organisiert. Nach der Auftaktkundgebung am Dom ging es durch’s Kunibertsviertel zum „Institut der Deutschen Wirtschaft“ am Rheinufer. Auch vor dem nahegelegenen Seniorenheim St.Vincenz-Haus wurden Reden gehalten, gegen die (nicht erst seit der Corona-Pandemie) dramatischen Arbeits- und Lebensbedingungen im marktwirtschaftlich und patriarchal geprägten Gesundheitssystem.
Mehrere Alten- und Krankenpfleger*innen, sowie andere Berufsgruppen, aber auch solidarische Gesundheitsinitiativen und betroffene Patient*innen beteiligten sich an der Demonstration, die im Park am Theodor-Heuss-Ring endete. Von dem Motto der Veranstaltung „Das Klatschen auf die Straße tragen! Pflege-Aufstand jetzt!“ konnte zwar nur der erste Teil verwirklicht werden, aber trotzdem könnte dies der Anfang sein für noch weitere, dringend nötige Protestaktionen in dieser gesellschaftlich lebenswichtigen Branche.
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Corona-Krise geht weiter
Aktuelles zur Covid-19-Pandemie (August 2020)
Mit mehr als 20 Millionen bestätigten Infektionen und fast 750.000 Toten weltweit ist der Ausbruch der Corona-Seuche immernoch in vollem Gang. Davon befinden sich etwa 65.000 Erkrankte in einem kritischen Zustand, wobei viele Fälle sicherlich garnicht offiziell erfasst werden. In den USA sind mit über fünf Millionen Infizierten die meisten Fälle gemeldet worden. Sehr viele Kranke gibt es auch in Lateinamerika, Indien, Russland und Südafrika.
Seit dem Ausbruch der Pandemie im März 2020 haben sich auch hierzulande rund 220.000 Menschen mit dem Virus angesteckt. Zwar ist der Verlauf in der BRD mit über 9.200 Toten bisher vergleichsweise niedrig, was auch an den Gegenmaßnahmen im monatelangen Lockdown lag. Aber mit etwa 1.000 Neuinfektionen und cirka 6 Toten pro Tag ist die Tendenz in Deutschland wieder leicht steigend.
Mehr als 10.000 Fälle von positiv Gestesten gibt es aktuell in Deutschland, meist in dicht besiedelten Metropolenregionen. Überfüllte Wohnräume, enge Arbeitsplätze und schlechte Sanitärversorgung spielen dabei eine Rolle. Doch um die kapitalistischen Gewinne zu schützen, werden von Politik und Verwaltung derzeit nicht nochmal weiträumig Unternehmen geschlossen. Sondern nur einzelne Einschränkungen in begrenzten Bereichen werden angeordnet. Dass der Schutz von Arbeiter*innen und „Risikogruppen“ im laufenden Geschäftsbetrieb meist nicht berücksichtigt wird, scheint egal zu sein. Streiks dagegen sind eher die Ausnahme.
In Deutschland ist zwar jede Ansteckung nach dem Infektionsschutzgesetz zur Gefahrenabwehr meldepflichtig. Aber in vielen anderen Staaten gibt es keine zuverlässigen Angaben über das wahre Ausmaß der Seuche. Vor allem in den weniger industrialisierten, ärmeren Regionen breitet sich das Virus unkontrolliert aus. Vermutlich sind dort die tatsächlichen Zahlen um ein Vielfaches höher.
Um so wichtiger ist es, die aktuellen Erkenntnisse über diese gefährliche Atemwegserkrankung zu teilen und den Gesundheitsschutz für Alle gemeinsam zu organisieren. Eigenverantwortung und vor allem Rücksichtnahme auf die Gefährdetsten sind daher gelebte Solidarität. Doch statt auf staatlichen Zwang und strenge Überwachung zu vertrauen (oder gar die massiven Gesundheitsgefahren herunterzuspielen) setzen wir auf gegenseitige Hilfe. Durch praktische Unterstützung in der Nachbarschaft und am Arbeitsplatz können die sozialen Kämpfe gegen die Folgen der Seuche gleichberechtigt solidarisch gestärkt werden. Somit lässt sich der rassistischen Ungerechtigkeit und kapitalistischen Ausbeutung in dem vom Kolonialismus geprägten Weltmarkt etwas entgegensetzen. Wobei man leider feststellen muss, dass das Coronavirus die Aufmerksamkeit von der weiterhin sich dramatisch verschlimmernden Klimakatastrophe wieder ablenkt…
Einige Infos zum Umgang mit dem Corona-Virus
Übertragungswege:
– Tröpfchen (Husten, Spucken, Niesen)
– Aerosol-Nebel (Reden, Singen, Lachen, Rufen)
– Schmier-Infektion (Verbreitung durch Anfassen)
Eintrittstellen:
Nase, Mund und Augen
Schutzmaßnahmen:
– Händehygiene (regelmäßig für 20 sec mit Seife waschen / desinfizieren)
– Unterwegs nicht in‘s Gesicht fassen, stattdessen evtl. Handschuhe tragen
– Mobiltelefone reinigen (mit UV-C-Strahlen oder Alkoholtuch sterilisieren)
– Türgriffe, Lichtschalter, Wasserhähne, Toiletten desinfizieren
– Atemschutz tragen (FFP2-Masken oder 60°C waschbarer Mund-Nasen-Schutz)
– Gesicht mit Plastik-Visier oder Schutzbrille abdecken
– Körperliche Kontakte vermeiden bzw. verkürzen
– Abstand halten (mindestens 1,5 m und in unbelüften Räumen viel mehr)
– Menschengruppen vermeiden und Infizierte isoliert versorgen
– Räume möglichst oft frisch lüften (Umluft sterilisieren)
– Gesundheit fördern durch Ernährung, Schlaf, Nichtrauchen,… Continue reading
Ausbeutung von Erntehelfer*innen
Rumänische Landarbeiter*innen bei einem insolventen Spargelbetrieb in Bornheim (nahe Köln ) haben am 15.05. vorübergehend die Arbeit niedergelegt und fordern ihren Lohn. Laut Medienbrichten rief der Chef die Polizei zu Hilfe, die mit 20 bewaffneten Beamt*innen anrückte.
Auch der Bonner General-Anzeiger berichtet über die spontane Arbeitsniederlegung in dem insolventen Erdbeer- und Spargelanbau „Ritter“ bei Bornheim. Die rumänischen Erntehelfer*innen fordern die versprochenen Löhne in voller Höhe, sowie bessere Hygieneversorgung und Schutzausrüstung.
Nicht erst seit dem wilden Streik der Landarbeiter*innen im Rheinland sind die miserablen Arbeits- und Gesundheitsbedingungen in der Branche bekannt. Erntehelfer*innen im Obst- und Gemüsebau berichten immer wieder von überlangen Arbeitszeiten, Unterlaufen des Mindestlohns und fehlender Sozialversicherung.
Auch systematische Ausbeutung und illegale Geschäftspraktiken sind keine Seltenheit. Erschwert wird die gewerkschaftliche Organisierung der überwiegend migrantischen Landarbeiter*innen durch soziale Isolation und Sprachbarrieren.
Aktuelle Information:
„Erfolg der streikenden Erntehelfer*innen“
https://todon.nl/@ASN_Koeln/104206340958371177
HINTERGRUND:
„Diskus“-Interview zur Untersuchung der Ausbeutung von Erntehelfer*innen:
https://diskus.copyriot.com/news/arbeit/wanderarbeitlandwirtschaft
Mehr Infos zu den Arbeitsbedingungen südosteuropäischer Erntehelfer*innen:
http://anarchosyndikalismus.blogsport.de/2016/12/25/bulgarische-gewerkschaft-ars-unterstuetzt-arbeitsmigrantinnen/ (ARS bzw. ARK)
ASN Köln
CC:BY-NC
Zur Geschichte des Ersten Mai
Die Diskussion in der Arbeiter*bewegung des 19. Jahrhunderts drehte sich unter anderem um die Idee einer kollektiven Arbeitsniederlegung, dem sozialen Generalstreik, zur Durchsetzung ihrer Forderungen. Die englischen Gewerkschaften beschlossen für ihr Ziel des Achtstundentags einen landesweiten Streik am 1. Mai 1833 abzuhalten, der jedoch nicht umfassend realisiert werden konnte. Der entstehende Industriekapitalismus war schon für die Anfänge der Arbeiter*bewegung ein starker Gegner, der Nationalismus verhinderte andererseits oft die grenzüberschreitende Solidarität.
Nachdem die internationale Revolutionswelle von 1848/49 zum Sieg des nationalen Bürgertums in Europa geführt hatte, wanderten viele sozialistische Arbeiter*innen nach Amerika aus. Zahlreiche von ihnen brachten auch anarchistisches Gedankengut mit in die USA, wo die Lebens- und Arbeitsbedingungen oft noch schlimmer waren als in ihren Heimatländern. Besonders in der ersten Weltwirtschaftskrise ab 1857 und in der Gründerzeitkrise („Grosse Depression“) ab 1873 litten die Arbeiter*innen unter Erwerbslosigkeit und Wohnungsnot.
Arbeiter*innen-Gedenktag
Am 28.April wird jedes Jahr den an Betriebsunfällen und Berufskrankheiten verstorbenen Arbeiter*innen gedacht. Der internationale „Workers‘ Memorial Day“ ist ein Anlass, um nicht nur auf die menschenverachtenden Ausbeutungsverhältnisse des globalen Kapitalismus hinzuweisen, sondern auch auf die gesundheitsschädlichen Folgen der industriellen Produktionsweise, vor allem für die Erwerbstätigen.
Der „Park der Menschenrechte“ vor dem Hildegardis-Krankenhaus in Köln-Lindenthal war daher ein geeigneter Ort für eine kleine Installation unter dem Motto: „Gedenkt der Toten, aber kämpft für die Lebenden!“ Da das Jahr 2020 hauptsächlich im Zeichen der Covid19-Pandemie steht, fand auch an der Kölner Universitätsklinik vor dem Infektionsschutzzentrum, in dem die Bevölkerung auf das SARS2-Virus getestet wird, eine Protestaktion statt.
Anarcho-Syndikalismus international, Nr.11, Frühjahr 2020
Frühjahrsausgabe des ASN-Newsletters mit gewerkschaftlichen Infos aus globaler Perspektive – mit Themenschwerpunkt Corona-Krise:
USA: Arbeiter*innen berichten über die Coronakrise
Britannien: Pfleger*innen – Kanonenfutter für das Virus?
Britannien: Organisierung von Pflege-Arbeiter*innen
Britannien: Zusammenbruch des Neoliberalismus
Frankreich: Bildungsystem in der Gesundheitskrise
Frankreich: Airbus-Arbeiter*innen wieder ans Werk
Frankreich: Aufruf zum Corona-Solidaritätsstreik
Frankreich: Politik labert, Arbeiter*innen leiden
Spanien: Erklärung der CNT-IAA zum Notstand
Polen: Keine Zeit für Angst! Es ist Zeit zu handeln!
Russland: Verhängung der Ausgangssperre
Österreich: Kundgebung bei Caritas-Warnstreik
Indien: Die Folgen der Ausgangssperre
International: Arbeiter*Solidarität mit Bangladesch
International: Dieses System macht uns krank!
International: Aktionstag „Wohnraum für alle!“
International: Aktionstage für offene Grenzen
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