Stress mit dem Chef? Ärger beim Amt?
Gemeinsam mir Euch suchen wir Lösungen für aktuelle Probleme und diskutieren gewerkschaftliche direkte Aktionen, sowie Möglichkeiten der Selbstorganisierung.
dienstags 19:30 Uhr, Infoladen im AZ Köln, Luxemburger Str. 93, U18: Eifelwall/Stadtarchiv, Weitere Termine nach Vereinbarung. Kontakt: asn-koeln [at] riseup.net
Wir informieren über das weit verbreitete Problem der nicht-ausgezahlten Löhne und vorenthaltenen Sozialleistungen. Auch unbezahlte Überstunden, nicht-gewährter Urlaubsanspruch, diskriminierende Unterbezahlung oder die Unterschlagung von Sozialabgaben gehören dazu. Ebenso wie alle Formen von Zwangsarbeit oder moderner Sklaverei, beispielsweise in Gefängnissen oder beim Menschenhandel.
Fr 20.10., 19 Uhr, Infoladen imAutonomen Zentrum Köln, Luxemburger Str. 93, U18: Eifelwall/Stadtarchiv
Bitte kommt genesen/getestet und mit Atemschutz.
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der diesjährigen „Internationalen Woche gegen nicht-ausgezahlte Löhne“ vom 16. bis 22. Oktober, organisiert von der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation (iwa-ait.org).
During extreme rainfall and flood events, it is vital that vulnerable people are identifed, so that they can be informed and, where necessary, evacuated to safety. People with disablity, cronic illness or communication problems are especially vulnerable and must be the first to be guided to safety.
Be aware that in times of flood, the usual emergency assembly points downstairs or outside may be inaccesable, and it may be necessary to assist people to move to higher locations, upstairs or on the roof. If moving people to a flat roof or terrace, total weight and weight distribution need to be carefully considered to avoid structural collapse.
Avoid walking or driving through flood water. Caution is required if entering basements and cellars. These areas are particularly prone to ingress of water though drain pipes, toilets or rupture of waterproof cladding. Avoid entering excavated areas such as underpasses and underground car parks. These areas present a danger of entrapment and drowning.
Do not enter buildings with wet areas unless you are certain the power supply is switched off. Potential consequneces include electric shock, cardiovascular arrest and burns. Stay clear electrical transformers and substations, and be aware that live meter boxes can present a risk in flooded stairwells. Make sure all electrical appliance are disconneced. Check that hazardous materials (including flammable, exposive or toxic substances) are sealed in watertight containers to prevent their being flushed out by floodwaters. Ensure all motors and gas pipes are turned off.
Clean-up and debris removal
Anyone particpating in clean up and the removal of debris must wear rubber boots. (Boots with toe safety and anti-perforation soles are preferred.) Additional Personal Protective Equipment (PPE) includes:
thick waterproof safety gloves made from nitrile or latex (EN 374/388) with cotton lining
face masks (FFP2/N95 or FFP3) and safety glasses or goggles
hard hats (those with face protection and head torches are to be preferred)
Ensure hand hygiene practices are observed when removing PPE and before touching the face. Flood waters are frequently contaminated and pose a risk of disease or infection. Be aware that bacteria, viruses and fungi may be transmitted by flood water, mud, dust or by contact with insects or rodents.
If possible, only use sterilised water. If tap water is used for drinking, cooking or the cleaning of food or utensils, it should be boilded for 10 minutes. When washing dishes or laundering clothes, be sure to heat water to a minimum of 60° C (130° F). Ensure adequate ventilation if engaging in improvised indoor cooking or heating with wood, coal or gas. Poor ventilation presents a risk of hypoxia and poisoning by high levels of carbonmonoxide (CO) or carbondioxide (CO2).
Caution is required if using chainsaws to remove broken trees, especially if you do not handle chainsaws frequently. If using chainsaws, wear cutproof clothing, face protection and a helmet, and ensure the area is free of the risk of falling objects. Protect bystandards by keeping a safe distance when using axes, picks or sledge hammers. All tools should be tested for reliability before use. If working at heights, check ropes and climbing harnesses for damage. Only use these items as instructed. Don’t forget to take a break.
Preventive measures
The most dangerous areas during heavy rain events are buildings in depressions or on slopes, as well as those near streams, rivers and lakes. Personnel should be trained to act as first responders, first aiders and fire wardens to guide evacuation. Emergency plans should identitfy:
emergency exits, escape routes, assembly points and places of shelter
methods of communicating with emergency services
locations of walkie-talkies, radios, megaphones, sirens, backup generators and pumps
Bereits zum 13. Mal hatte die Klimagerechtigkeitsbewegung „Fridays for Future“ (FFF) zu einem globalen Aktionstag aufgerufen. Ob die Teilnehmer*innen am 15.09. tatsächlich für diesen politischen „Streik“ ihre Schulen oder Arbeitsplätze verlassen haben, ist fraglich. Jedoch ist erkennbar, dass zumindest in Deutschland sich die vor fünf Jahren gegründete Jugendbewegung zu einem generationsübergreifenden Bündnis entwickelt hat, das zunehmend gewerkschaftliche und teilweise auch antikapitalistische Inhalte vertritt.
Bei der hiesigen Demo, zu der etwa 8.000 Menschen aller Generationen vom Hauptbahnhof in die Südstadt zogen, war auch das ASN Köln wieder mit dabei. Wir haben erneut versucht, auf die dringend benötigte öko-soziale Transformation der fossilen Industrien aufmerksam zu machen. Zudem stand das weltweite Motto des globalen Aktionstags unter dem Motto #EndFossilFuels, also für den sofortigen Ausstieg aus der klimaschädlichen Verbrennung von Kohle, Öl und Gas.
Dass die Organisator*innen von FFF mittlerweile jedoch kostspielige Bühnenveranstaltungen als Straßenfeste inszenieren ist jedoch mit einem nachhaltigen Umbau der zerstörerischen Wirtschaftsweise kaum zu vereinbaren. Zugleich richtet diese Nicht-Regierungs-Organisation, welche weiterhin von Jugendlichen und Studierenden dominiert wird, ihre reformistischen Forderungen an die Bundespolitik. Sie fordert die Ampel-Koalition unter anderem zur Einhaltung ihrer Wahlversprechen auf, wie „das Klimageld, eine Verschärfung des Klimaschutzgesetzes, höhere Investitionen in den ÖPNV und ein Ende fossiler Subventionen.“
Auch die Verkehrswende steht auf dem Programm: Weg von individueller Atomobilität und exzessiven Flugreisen hin zu einem kostenlosen, barrierefreien Öffentlichen Nahverkehr. Dass dabei nicht nur auf die Bedürfnisse der Berufspendler*innen geachtet wird, sondern auch die Beschäftigten im ÖPNV in diesen Wandel einbezogen werden, ist ein Fortschritt in der Klimadebatte. Dass FFF sich dabei mit kapitalfreundlichen DGB-Gewerkschaften, wie ver.di zusammenschließt, verwundert kaum. Die auf öffentliche Anerkennung ausgerichteten Klimaaktivistinnen haben Anfang 2023 gemeinsam mit Umweltverbänden die Streiks im Nahverkehr unter dem Motto #wirfahrenzusammen unterstützt und das Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ für eine ökologische und soziale Mobilitätswende.
Daher fordert Fridays for Future: „Bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung, insbesondere in für Klimaschutz und Klimaanpassung relevanten Berufen wie z.B. Erneuerbaren Energien, ÖPV, Bausektor etc., um dem dortigen Fachkräftemangel entgegenzuwirken“. Eine Überwindung des zerstörerischen Kapitalismus mit seinem (neo-)kolonialen Rohstoff-Raubbau und militärischer Absicherung der imperialen Lebensweise in den reichen Metropolen steht dabei leider nicht auf dem Programm. Ebensowenig wie eine radikale Abkehr von der eigentumsbasierten Marktwirtschaft zugunsten einer Bedürfnisorientierung in gesellschaftlicher Eigenregie. Dafür lohnt es sich zu kämpfen und nicht nur gemäßigte Reden auf der Volksfest-Bühne zu schwingen, sondern im Betrieb, auf der Straße und am Wohnort das herrschende Ausbeutungssystem infrage zu stellen.
Wenn starke Regengüsse, Sturzbäche oder Überflutungen das Gelände bedrohen, ist das Wichtigste die Evakuierung der Gefährdeten, vor allem Menschen mit (chronischen) Erkrankungen, Behinderungen oder Sprachbarrieren. Diese müssen zuerst informiert und evtl. an sichere Orte begleitet werden. Am besten zuerst an die üblichen Sammelpunkte, im Erdgeschoss oder bei steigendem Pegel auch in höhere Etagen bzw. auf`s Dach. Achtung: Einsturzgefährdete Flachdächer könnten das (Regen-)Gewicht nicht aushalten.
Vorsicht in Untergeschossen, die durch eindringendes Wasser in Abflüssen, Toiletten oder Durchbrüchen geflutet werden können. Dabei können Keller, Tiefgaragen, Aufzüge, Unterführungen oder Baugruben schnell zu tödlichen Fallen werden. Und solange die elektrische Versorgung nicht abgestellt ist, besteht die tödliche Gefahr eines Stromschlags bzw. Herz-Kreislauf-Stillstands oder von Verbrennungen. Daher sollten nasse Bereich erst betreten werden, nachdem die Zuleitungen sicher vom Stromnetz getrennt wurden. Achtung bei Verteilerkästen, z.B. in überfluteten Treppenhäusern oder an Straßen und Wegen, sowie in der Nähe von Umspannwerken/Trafos. Wurden alle Elektrogeräte sicher vom Netz genommen? Wurden alle Gefahrstoffe möglichst wasserdicht verpackt gelagert? Vor allem brennbare, explosionsgefährdete, giftige Materialien (Öl, Benzin, Säure), die ausgespült werden könnten? Sind Motoren oder Gasleitungen gesichert?
Beim Aufräumen und Reinigen:
Die Mindestausrüstung für Arbeiten in feuchter Umgebung sollte für jede Person eigene Gummistiefel (am besten mit Durchtrittschutz), sowie eine Persönliche Schutz-Ausrüstung umfassen. Beispielsweise wasserfeste, stabile Handschuhe aus Nitril oder Latex (nach EN 374/388) mit Baumwoll-Handschuhen darunter. Dabei auf Hygiene und Hautschutz achten! Sowie Atemschutzmasken (FFP2) gegen Staub und Aerosole. Auch sind Schutzbrillen oder Arbeitshelme mit Visier zu empfehlen. Besser auch Stirnlampen.
Da bei Hochwasser-Katastrophen oft Strom- und Wasserversorgung zusammenbrechen, besteht die Gefahr von Krankheiten durch Bakterien, Viren oder Schimmel, die vom verschmutzen Wasser oder Schlamm übertragen werden, sowie durch Kontakt mit Insekten und Nagetieren. Daher besser nur keimfreies oder 10 min abgekochtes Wasser zum Trinken und Kochen verwenden. Für Abwasch und Wäsche besser nur 60 Grad heißes Spülwasser benutzen. Wenn Leute versuchen mit Holz, Kohle oder Gas improvisiert zu kochen bzw. zu heizen, besteht bei mangelnder Be- und Entlüftung in Innenräumen die Gefahr einer tödlichen Vergiftung durch Kohlenmonoxid (CO), sowie Sauerstoffmangel durch hohe Kohlendioxid-Werte (CO2).
Vorsicht beim ungeübten Einsatz von Kettensägen zur Beseitigung von umgekippten Bäumen oder zerstörten Holzbauten. Weshalb besondere Schnittschutz-Kleidung mit Helm getragen und das Umfeld dabei gegen herabstürzende Materialien gesichert werden muss. Auch beim Umgang mit Äxten/Spitzhacken/Hämmern müssen umstehende Personen durch Abstandhalten geschützt und das Werkzeug vorher auf Zuverlässigkeit geprüft werden (Stiel gut befestigt und bruchfest?). Seile und Klettergurte sollten vor dem Einsatz auf Schäden untersucht und nur nach fachlicher Einführung benutzt werden. Nicht vergessen: Pausen machen!
Vorsorge-Maßnahmen:
Besonders gefährdet durch Starkregen sind Gebäude, die in Senken oder an Hängen stehen, sowie an Bächen, Flüssen und Seen. Besonders dort sollten Ersthelfer*innen, Sanitäter*innen und Brandschutz-Helfer*innen zur Evakuierung der Gebäude durch Rettungspläne informiert werden. Wo sind Notausgänge, Fluchtwege, Sammelpunkte, Notrationen/-unterkünfte? Wie läuft die Kommunikation mit Rettungsdiensten oder Technischem Hilfswerk? Gibt es genug Funkgeräte, Radios, Megafone, Sirenen, Notstrom und Pumpen?
Auch dieses Jahr waren wir wieder gemeinsam mit aktiven
Gewerkschafter*innen in allen Ländern auf der Straße, um einerseits an
die lange und mühsame Geschichte von Arbeitskämpfen (nicht erst seit dem
Mai 1886)
zu erinnern. Und andererseits, um heute für eine globale Verbesserung
der Lebens- und Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Nicht nur für
Lohnabhängige und Solo-Selbständige, sondern auch für Erwerbslose und
Rentner*innen, Fürsorge-Leistende, Schüler*innen und Student*innen auf
der ganzen Welt.
In Gedenken an die anarchistischen Justiz-Opfer
nach dem Haymarket-Massaker von Chicago, mit dem Staat und Kapital die
aufstrebende Bewegung für einen 8-Stunden-Arbeitstag bekämpfte, hat das
ASN Köln auf dem Alter Markt eine kleine Präsentation gezeigt. Einige
Passant*innen zeigten sich interessiert an dieser Ausstellung zur
Geschichte des Ersten Mai und wir haben nicht nur Gespräche geführt,
sondern auch Flugblätter verteilt.
Der benachbarte Heumarkt mit dem Straßenfest des DGB war mit
Metallgittern gesichert und von einer Security-Firma bewacht, so dass
der öffentliche Platz nicht mehr uneingeschränkt zugänglich war. Dort
waren zahlreiche Stände aufgebaut, wo die sozialdemokratischen
Gewerkschaften Seite an Seite mit marxistisch-leninistischen
Kommunist*innen der Rede der reformistischen DGB-Vorsitzenden Fahimi
lauschten.
Eine Alternative dazu bot erneut die Libertäre Erste-Mai-Demo im
benachbarten Bonn, zu der sich ab 14 Uhr etwa 150 Demonstrant*innen
versammelt hatten. Dem Aufruf der linken Hochschulgruppe LUST
gefolgt waren auch Anarchist*innen und Anarchosyndikalist*innen, die
unter dem Motto „Streik dem Stratus Quo“ durch die Innenstadt des
ehemaligen Regierungssitzes zogen.
In Solidarität mit aktuellen und historischen Arbeitskämpfen wurde
die Ablehung von Lohnarbeit und Kapitalismus deutlich gemacht.
Gleichzeitig wurde deutlich gemacht, dass die autoritäre Vereinnahmung
von Krisenprotesten durch rechte und linke Politiker*innen abgelehnt
wird. Auch die Abschaffung der patriarchalen Herrschaft, vor allem die
Ausbeutung von Frauen* durch Niedriglöhne und Reproduktionsarbeit, wurde
von feministischer Seite gefordert.
Geeint in der „Ablehung der bestehenden Herrschaftsverhältnisse und [dem] Streben nach einer befreiten Gesellschaft“ zog das Bündnis mit lautstarken Parolen und Musik bis zu einer Zwischenkundgebung am Friedensplatz und löste sich zum Abschluss am Frankenbad allmählich auf. Der unermüdliche Widerstand gegen Staat und Kapital, Ausbeutung und Unterdrückung geht auch nach dem 1. Mai weiter, im alltäglichen Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung. Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln
Die Internationale Arbeiter*innen-Assoziation (IAA) ruft zur
Unterstützung der spanischen CNT-IAA auf, da sich diese
traditionsreiche Basisgewerkschaft seit Jahren gegen vielfältige
Repressionen zur Wehr setzen muss. Den Anarchosyndikalist*innen drohen
hohe Geldstrafen, Enteignung und sogar Gefängnis, weshalb folgender
Appell leider immernoch dringend nötig ist: Die IAA und ihre Sektionen verteidigen
Das
Internationale Sekretariat der IAA möchte hiermit öffentlich eine Reihe
von Angriffen verurteilen, welche ihre Sektionen in verschiedenen
Teilen der Welt seit Jahren erleiden müssen. Wieder einmal sind wir
gezwungen unsere internationale Organisation gegen solche Aggressionen
zu verteidigen.
Es ist schwer zu sagen, wann diese Angriffe begonnen haben, aber wir
wagen zu behaupten, dass es 2016 war. Damals waren die spanische CNT und
die italienische USI noch IAA-Sektionen haben Stellungnahmen über die
Notwendigkeit zu einem „Neubeginn“ der IAA veröffentlicht. Diese
Sektionen hatten auf mehreren IAA-Kongressen eine Reihe von Anträgen
gestellt, die abgelehnt wurden. Sie schlugen vor, dass einige wenige
Sektionen die Mehrheit der Stimmen in der IAA übertragen bekommen
sollte, wobei die spanische CNT vorherrschend würde. Und der Zugang zur
IAA sollte ausschließlich „großen“ Organisationen vorbehalten sein.
Die vorgeschlagenen Änderungen zur Abstimmung waren gezielt darauf
ausgerichtet, um sicherzustellen, dass die drei Sektionen, welche den
„Neubeginn“ der IAA herbeiführen wollten, die Organisation kontrollieren
könnten. Damit hätte der „Neubeginn“ der IAA nur mit den Stimmen dieser
drei größeren Sektionen beschlossen werden können, ohne die Meinungen
der Mehrheit der Sektionen zu berücksichtigen. Dabei handelte es sich um
die spanische CNT, die italienische USI und die deutsche FAU.
Die USI in Italien war seit Jahren umstritten, weil sie sich an
Betriebsratswahlen beteiligt, die in Italien RSU heißen. Offensichtlich
handelt es sich dabei um einen Verstoß gegen den Grundsatz der direkten
Aktion als Kampfmethode der Arbeiter*klasse. Die USI akzeptierte also
die Delegation des Kampfes an Betreibsräte, vertikale Körperschaften und
Vermittler*innen, welche den Konflikt zwischen Arbeiter*innen und Chefs
verwässern und ausbremsen. Sie helfen dabei, die Möglichkeit der
Arbeiter*innen selbst zu entscheiden und für sich zu kämpfen stattdessen
in die Hände einer Betriebsbürokratie zu legen, welche vom Staat und
den Arbeitgeber*verbänden unterstützt wurde bzw. wird.
Die FAU hingegen war jahrelang nicht bereit gewesen, die Beschlüsse
der IAA zu internationalen Kontakten zu respektieren. Hinter dem Rücken
anderer Sektionen hat sie Gewerkschaften unterstützt, welche eindeutig
gegen den Anarchosyndikalismus gerichtet sind. Es handelte sich dabei um
Organisationen mit vertikalen inneren Strukturen, welche mit
politischen Parteien verbunden waren und staatliche Fördergelder
bekommen haben. Schließlich hat die FAU sogar Gewerkschaften
unterstützt, die offen gegen einige IAA-Sektionen vorgegangen sind.
Innerhalb der CNT in Spanien war zu dieser Zeit eine Fraktion
entstanden, welche die interne Vorgehensweise von den anarchistischen
Grundsätzen abbringen wollte. Auf dem Landeskongress der spanischen CNT
in Cordoba 2010 gelang es dieser Fraktion, die Komitees mit erheblicher
Macht auszustatten. Die Folge davon war die Umwandlung einer
horizontalen, gleichberechtigten Organisation in eine mit tief
verankerter, autoritärer Führung. Das Verschwinden der internen
Horizontalität löste eine Reihe massiver Säuberungen aus, welche
dutzende lokale Gewerkschaften betraf, die gegen den neuen autoritären
Kurs protestierten oder daran Kritik äußerten [siehe https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2021/03/14/cnt-iaa-trotz-wind-und-wetter/].
Jene, die wagten den absoluten Mangel an Transparenz bei der
Finanzierung der Komitees zu kritisieren, wurden ausgeschlossen. Und
dieses Fehlen von Transparenz führte dann zu weiteren Unterschlagungen,
für die bisher kein Sekretariat zur Verantwortung gezogen wurde. Alle,
die in der Organisation gegen die Einführung von bezahlten
Funktionär*innen und die Annäherung an politische Parteien
protestierten, wurden ebenfalls ausgeschlossen. Die Türen der Komitees
wurden stattdessen geöffnet für Berufspolitiker*innen und sogar
Arbeitgeber*innen. All dies ermöglichte einen Abkehr vom
Anarchosyndikalismus und von anarchistischen Wertvorstellungen hin zu
einem neutralen, reformistischen und sozialdemokratischen Syndikalismus.
Und dieser Wandel führte letztlich zur heutigen CNT-CIT.
Denn nachdem alle ihre Anträge von der IAA abgelehnt worden waren,
beschlossen diese drei Sektionen eine Spaltung der Internationale
voranzutreiben. Doch diese Abspaltung war noch nicht mal von den
Mitgliedern innerhalb dieser Sektionen diskutiert worden. Daraufhin
riefen die spanische CNT, die USI und die FAU zu einer internationalen
Konferenz auf, die schließlich im spanischen Barakaldo stattfand, um die
Abspaltung von der IAA zu planen. Anstatt es einen Versuch zu Spaltung
der IAA zu nennen, hieß diese nun „Konferenz für einen Neubeginn der
IAA“. Solch ein „Neustart“ war jedoch niemals auf einem der offiziellen
Kongresse der Internationale beschlossen oder auch nur diskutiert
worden. Zu diesem Zeitpunkt veröffentlichte das IAA-Sekretariat eine
Erklärung mit dem Titel „Missverständnisse über die Spaltungskonferenz“
.
In dieser Stellungnahme wurde klargestellt, dass jene Konferenz
entgegen der Statuten und Beschlüsse von IAA-Kongressen stattfand. Diese
Konferenz wurde also nicht von der IAA oder auf Grundlage einer ihrer
internationalen Vereinbarungen durchgeführt.
An dieser Konferenz nahmen teil: USI, FAU, IP (Polen), ESE
(Griechenland), die spanische CNT, die französische CNT, FORA
(Argentinien) und Rocinante (Griechenland). Die IWW aus den USA, GB und
Deutschland waren als Beobachter*innen dabei. Es wuren jedoch nicht die
vollberechtigten Mitglieder der IAA eingeladen, sondern andere
Organisationen, welche ihr nicht angehören, womit beabsichtigt wurde,
diese an der Abspaltung teilnehmen zu lassen. Sie haben also einen
„Neubeginn“ der IAA hinter dem Rücken der IAA veranstaltet.
Jedoch hatten nicht alle auf der Konferenz anwesenden Delegationen
überhaupt ein Mandat dieser neuen Internationale beizutreten. Eigentlich
haben sich nur vier Sektionen, die jemals IAA-Mitglieder waren, der
Spaltungsfraktion angeschlossen: die spanische CNT, die USI, die FAU und
die FORA. Alle anderen Sektionen der IAA sind ihren Prinzipien treu
geblieben und haben ihrer Verpflichtung entsprechend weiterhin Beiträge
an die IAA gezahlt.
Nachdem dort also vollendete Tatsachen geschaffen worden waren,
beschloss der IAA-Kongress in Warschau die Mitgliedschaft der spanischen
CNT, der USI und der FAU zu beenden, da sie die Horizontalität der
Entscheidungsfindung in der IAA, sowie ihrer Statuten und die
Beitragszahlung nicht respektiert hatten [siehe https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2016/12/25/bericht-vom-26-iaa-kongress-in-warschau/].
All diese Versuche des Nationalen Komitees der spanischen CNT in
geheimen Absprachen mit USI und FAU, die IAA zu spalten und zu
zerstören, waren nichts als ein Angriff auf die Prinzipien, Taktiken und
Ziele der IAA und des Anarchosyndikalismus.
Es war offensichtlich, dass diese drei Sektionen gegen die IAA
vorgegangen sind und dies vielmals hinter dem Rücken ihrer eigenen
Mitglieder getan haben. Dies war eindeutig der Fall in der spanischen
CNT als das Nationale Komitee einseitig beschlossen hat die
Beitragzahlungen an die IAA einzustellen. Die Basismitglieder haben zwar
weiterhin ihre vollen Beiträge bezahlt, aber das Nationale Komitee hat
einen Teil dieser Gelder einbehalten, anstatt sie an die IAA zu
überweisen. Und das alles, ohne dass es einen Beschluss der Organisation
dazu gegeben hätte.
Nachdem sie es nicht geschafft hatten einen Konsens zwischen den
Sektionen zu schaffen, verfolgten sie eine klare Strategie: Einen
Ausschluss aus der IAA zu erzwingen, indem absichtlich keine Beiträge
mehr gezahlt werden, und gleichzeitig eine neue Parallel-Internationale
aufzubauen. Kurz nach ihrem Ausschluss hat sich diese Spaltungsfraktion
dann einen neuen Namen gegeben: „International Labour Confederation ILC /
Confederación Internacional del Trabajo CIT“. Und ihre Mitglieder sind:
IWW-USA, IWW-Canada, FORA (Argentinien), ESE (Griechenland), CNT-CIT
(Spanien), FAU (Deutschland), USI (Italien) und IP (Polen).
Doch die spanische CNT, die damit geprahlt hatte, dass es unter ihren
Mitgliedern einen internen Konsens über die Abspaltung gäbe, war nicht
in der Lage die wahre Situation zu verbergen. Dutzende lokale Syndikate
sind entgegen der Statuten und Vereinbarungen ausgeschlossen worden,
andere haben die Organisation bewusst verlassen, wiederum andere blieben
dabei, waren aber weiterhin nicht einverstanden mit dem Vorgehen. Diese
reformistische Abkehr vom Anarchosyndikalismus hatte zur Folge, dass
über 30 lokale Syndikate im ganzen Land die spanische CNT verlassen
haben.
Der reformistische Prozess und der Ausschluss aus der IAA
brachten eine bedeutende Menge der vertriebenen und fälschlicherweise
ausgeschlossenen Lokalgewerkschaften dazu, ihre alten föderalen
Verbindungen neu zu festigen, um sich wieder zusammenzuschließen und die
IAA um Neuaufnahme anzufragen. Auf dem Außerordentlichen IAA-Kongress
in Belgrad 2017 wurde diese CNT-IAA als Fortführung der Internationalen
Arbeiter*innen-Assoziation in der Region Spanien anerkannt [siehe https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2017/11/19/iaa-bericht-vom-belgrader-kongress/].
Doch die Angriffe derer, welche die IAA „neustarten“ wollten, hörten
nach Beendigung ihrer Mitgliedschaft nicht auf. Die Versuche der CNT-CIT
die IAA in Spanien zu schikanieren und zu zerstören wurden 2018 nicht
beendet, sondern sogar noch verstärkt und ausgeweitet. In jenem Jahr
reichte die CNT-CIT eine gerichtliche Klage gegen sieben lokale
Syndikate ein, da diese „ihre“ Abkürzung CNT und „ihr“ Logo benutzen. Zu
dieser Zeit forderte die CNT-CIT von ihnen 350.007 Euro
Wiedergutmachung für den immateriellen Schaden und wegen Verwendung der
Abkürzung CNT. Letztlich wurden diese Forderungen jedoch von den
Gerichten abgelehnt, weshalb die CNT-CIT ihren Versuch, die spanische
CNT-IAA auf gerichtlichem Weg anzugreifen, vorerst aufgeben musste.
Kurz darauf wurden die Angriffe der CNT-CIT aber fortgesetzt durch
einen hinterhältigen Ausschluss der Lokalföderation Madrid, einen
Überfall auf deren Räumlichkeiten und eine Anzeige gegen die aktiven
Anarchosyndikalist*innen in der Hauptstadt [siehe https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2018/11/09/madrid-stellungnahme-zu-den-ereignissen-vom-27-10-2018/].
Auch diese Aggressionen wurden damals vom IAA-Sekretariat öffentlich
verurteilt, welches sich mit diesen Genoss*innen solidarisch zeigte.
Mitte 2020 rief die CNT-CIT abermals den Rechtsstaat zu Hilfe, um
gegen die CNT-IAA vorzugehen, indem sie 19 lokale Syndikate vor dem Nationalen Gerichtshof (Audiencia Nacional) verklagte. Dieser Vorfall ist besonders symbolträchtig, da dieses Gericht die Nachfolge des „Tribunals für Öffentliche Ordnung“ (Tribunal de Orden Público)
ist, welches von der faschistischen Diktatur gezielt dazu eingerichtet
worden war, um Anarchist*innen und andere Antifaschist*innen zu
verfolgen. Diesmal fordert die CNT-CIT Entschädigungen in Höhe von
950.019 Euro, da die angeklagten Gewerkschaften weiterhin die Abkürzung
CNT-IAA benutzen.
Die ILC-CIT versucht sich als eine kämpferische und sogar
antikapitalistische Organisation darzustellen, um sich von ihrer
Konkurrenz abzugrenzen und ihre „Gewerkschaftsdienste“ als Produkt an
die unzufriedene Arbeiter*klasse verkaufen zu können. Doch ihr Vorgehen
ist genau dasselbe, wie jene der großen Gewerkschaftsbürokratien, die
von Staat und Kapital ihre Fördergelder erhalten, was ihren Verrat und
ihre Unterwerfung unter das System leicht erkennbar werden lässt.
Immer wieder kommt es vor, dass eine Arbeiter*organisation oder deren
Abspaltung, welche in Vergangenheit mal revolutionär gewesen ist, sich
in das kapitalistische System nahtlos eingliedert. Tatsächlich wird es
jederzeit solche Organisationen geben, die bereit sind, ein
Gewerkschaftsmodell anzubieten, das letztlich dem Kapitalismus dient:
freigestellte Gewerkschaftsbosse, starke Führungspersönlichkeiten,
Autoritarismus, Delegation des Arbeiter*kampfes an professionelle Räte
oder Komitees, Beschränkung des Kampfes auf Gerichtsverfahren und die
Ausgrenzung aller revolutionären oder gesellschaftsverändernden Inhalte
aus ihrer Organisation. Also ein Gewerkschaftsmodell, das leicht in
einen Sumpf aus Korruption und Autorität führt.
Im Gegensatz dazu wurde die IAA nicht gegründet, um mehr oder
weniger revolutionäre oder kapitalistische Parolen zu vermarkten. Sie
wurde gegründet, um die Ideen der Emanzipation in der Arbeiter*klasse zu
verbreiten. Nur durch das Verbreiten von Solidarität und revolutionärem
Bewusstsein bei den Unterdrückten werden wir in der Lage sein, den
Kampf gegen das heutige Unrecht der Vorgesetzten in einen Kampf für eine
künftige Gesellschaft ohne Vorgesetzte zu verwandeln. Das mag einige
Zeit dauern, aber es gibt keine Art von Abkürzung. Nur durch die
Verbreitung revolutionärer Ideen und deren praktischer Anwendung können
wir einen revolutionären Wandel in der Gesellschaft voranbringen.
Doch nicht nur die spanische CNT-IAA wurde angegriffen, auch andere
IAA-Sektionen wurden von lokalen Organisationen, wie der IWW Melbourne
(Australien), angegangen. Diese Ortsgruppe der IWW attackierte mit
Zustimmung der IWW aus USA, Kanada und Australien unsere dortigen
Genoss*innen der ASF-IAA, sowie den Melbourne Anarchist Club.
Der Konflikt begann damit, dass die IWW Melbourne das Eigentum an den
Räumlichkeiten des anarchistischen Treffpunkts samt der Einrichtung
geltend machte. Am Ende verklagten sie den Club vor Gericht und
veröffentlichten eine Liste der Namen von 22 Mitglieder, was diese
gegenüber der Polizei und den faschistischen Gruppen Australiens
bloßstellte.
Der Fall des Melbourne Anarchist Club und derjenige der
spanischen CNT-IAA haben etwas gemeinsam: Die ILC-CIT greift uns an und
arbeitet dabei mit dem Staat zusammen, damit er uns fertigmachen kann.
Der Anarchosyndikalismus ist nicht mehr so stark, wie er vor einem
Jahrhundert in einigen Regionen noch war. Obwohl er sich momentan in
Regionen im Wachstum befindet, wo er nie zuvor in Erscheinung getreten
war. Und das zeigt sich auch an den neuen Beitritten zur IAA während des
internationalen Kongresses in Melbourne im Dezember 2019 [siehe https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2020/01/19/anarchosyndikalismus-international-nr-10-winter-2019-20/].
Doch besonders in Europa befindet sich der Anarchosyndikalismus in
einer schwierigen Lage, die durch mehrere Gründe erklärt werden kann.
Darunter natürlich die körperliche Vernichtung einer ganzen Generation
anarchosyndikalistischer Kämpfer*innen durch totalitäre Regime aller
Art, darunter die fälschlicherweise als „sozialistisch“ bezeichneten
Herrschaftssysteme.
Die schweren Umstände liegen aber auch begründet in der Verbreitung
der Konsumgesellschaft und in der Tatsache, dass die revolutionären
Vorstellungen in der Arbeiter*klasse kaum noch verbreitet sind. Einige
werden einwenden, dass der Grund dafür unsere Prinzipien sind und wir
diese daher ablegen sollten, wenn wir uns den modernen Zeiten anpassen
wollten. Doch die Abkehr von Grundsätzen und das Aufgeben des
revolutionären Kampfes führt bloß zu einer Einbindung der
Arbeiter*organisationen in den kapitalistischen Markt.
Letztlich steht hinter all diesen Angriffen der ILC-CIT ein klares
Ziel: Nach ihrer Vorstellung darf es keine anarchosyndikalistische
Organisation mehr geben, welche aufgrund ihrer Ideen, Praktiken und
Kampferfahrungen sie in den Schatten stellen könnte.
Das IAA-Sekretariat stellt sich gegen all jene Angriffe und
verurteilt diese öffentlich, damit alle revolutionären
Arbeiter*organisationen auf der ganzen Welt davon erfahren können. Damit
sie nicht länger tatenlos zusehen, sondern sich ein eigenes Bild davon
machen, was der wahre Charakter dieser Organisationen ist, welche trotz
ihrer langen Tradition nun als erklärte Feinde der Arbeiter*klasse
anzusehen sind.
Am 28. April ist wieder Workers‘ Memorial Day und dazu lädt das ASN
Köln zu drei Veranstaltungen ein (kostenlos, aber mit Atemschutz).
Am internationale Arbeiter*innen-Gedenktag wird jedes Jahr den an
Betriebsunfällen und Berufskrankheiten verstorbenen Arbeiter*innen
gedacht. Der internationale „Workers‘ Memorial Day“ ist ein Anlass, um
nicht nur auf die menschenverachtenden Ausbeutungsverhältnisse des
globalen Kapitalismus hinzuweisen, sondern auch auf die
gesundheitsschädlichen Folgen der industriellen Produktionsweise, vor
allem für die Erwerbstätigen.
Auch 2023 steht dieser Aktionstag immernoch unter dem Eindruck der
globalen Bedrohung durch die Covid19-Pandemie. Ob am Arbeitsplatz oder
auf dem täglichen Weg dorthin – die Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2
steigt mit wenig Abstandsmöglichkeiten und schlechter Belüftung.
Vor allem schlecht bezahlte Jobs in Einzelhandel und
Dienstleistungsunternehmen und natürlich die kaputtgesparten
Pflegeberufe stellen eine konkrete Gefahr für Leib und Leben der
Lohnabhängigen dar. Auch Erzieher*innen und Lehrpersonal, sowie
Arbeiter*innen mit vielen Kontakten im Betrieb (oder zuhause) sind
besonders oft von einer Erkrankung an dem tödlichen Atemwegsvirus
betroffen.
Dabei zeigt die Corona-Katastrophe deutlich, dass wir uns als
Arbeiter*innen weder auf den Staat, noch auf die Kapitalist*innen
verlassen können, aber ebenso wenig Vertrauen in die
unternehmensfreundlichen Gewerkschaftsbürokratien haben können, wenn es
um unser Wohlergehen geht. Nehmen wir also den Arbeits- und
Gesundheitsschutz selbst in die Hand, organisieren wir die Aufklärung
über Gefahren am Arbeitsplatz, nicht nur körperliche, auch seelische und
psychische, wie Dauerstress oder Mobbing.
Doch für den Schutz des Lebens am Arbeitsplatz, sowie für eine
allgemeine und kostenlose Gesundheitsversorgung, kämpfen Arbeiter*innen
seit dem Entstehen der kapitalistischen Ausbeutung – durch direkte
Aktionen und mit gemeinsamen Streiks und Betriebsbesetzungen. Die an
politischen und gesetzlichen Reformen orientierten Funktionär*innen der
Gewerkschaftsbürokratie machen dabei genauso leere Versprechungen, wie
die Politiker*innen aller Parteien, und dienen sich den
Kapitaleigentümer*innen als willige Hilfskräfte an („Co-Management“).
Doch nur selbstorganisiert und jenseits der Spaltungslinien von Beruf,
Alter, Herkunft oder Geschlecht gilt es, der weltweiten Bedrohung durch
diese und andere Seuchen effektiv etwas entgegen zu setzen.
Gedenken wir heute der Todesopfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, aber kämpfen wir gemeinsam für die Lebenden und für eine menschenwürdige Zukunft!
Am 28. April ist wieder Workers‘ Memorial Day und dazu lädt das ASN
Köln zu drei Veranstaltungen ein (kostenlos, aber mit Atemschutz).
Am internationale Arbeiter*innen-Gedenktag wird jedes Jahr den an
Betriebsunfällen und Berufskrankheiten verstorbenen Arbeiter*innen
gedacht. Der internationale „Workers‘ Memorial Day“ ist ein Anlass, um
nicht nur auf die menschenverachtenden Ausbeutungsverhältnisse des
globalen Kapitalismus hinzuweisen, sondern auch auf die
gesundheitsschädlichen Folgen der industriellen Produktionsweise, vor
allem für die Erwerbstätigen.
Auch 2023 steht dieser Aktionstag immernoch unter dem Eindruck der
globalen Bedrohung durch die Covid19-Pandemie. Ob am Arbeitsplatz oder
auf dem täglichen Weg dorthin – die Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2
steigt mit wenig Abstandsmöglichkeiten und schlechter Belüftung.
Vor allem schlecht bezahlte Jobs in Einzelhandel und
Dienstleistungsunternehmen und natürlich die kaputtgesparten
Pflegeberufe stellen eine konkrete Gefahr für Leib und Leben der
Lohnabhängigen dar. Auch Erzieher*innen und Lehrpersonal, sowie
Arbeiter*innen mit vielen Kontakten im Betrieb (oder zuhause) sind
besonders oft von einer Erkrankung an dem tödlichen Atemwegsvirus
betroffen.
Dabei zeigt die Corona-Katastrophe deutlich, dass wir uns als
Arbeiter*innen weder auf den Staat, noch auf die Kapitalist*innen
verlassen können, aber ebenso wenig Vertrauen in die
unternehmensfreundlichen Gewerkschaftsbürokratien haben können, wenn es
um unser Wohlergehen geht. Nehmen wir also den Arbeits- und
Gesundheitsschutz selbst in die Hand, organisieren wir die Aufklärung
über Gefahren am Arbeitsplatz, nicht nur körperliche, auch seelische und
psychische, wie Dauerstress oder Mobbing.
Doch für den Schutz des Lebens am Arbeitsplatz, sowie für eine
allgemeine und kostenlose Gesundheitsversorgung, kämpfen Arbeiter*innen
seit dem Entstehen der kapitalistischen Ausbeutung – durch direkte
Aktionen und mit gemeinsamen Streiks und Betriebsbesetzungen. Die an
politischen und gesetzlichen Reformen orientierten Funktionär*innen der
Gewerkschaftsbürokratie machen dabei genauso leere Versprechungen, wie
die Politiker*innen aller Parteien, und dienen sich den
Kapitaleigentümer*innen als willige Hilfskräfte an („Co-Management“).
Doch nur selbstorganisiert und jenseits der Spaltungslinien von Beruf,
Alter, Herkunft oder Geschlecht gilt es, der weltweiten Bedrohung durch
diese und andere Seuchen effektiv etwas entgegen zu setzen.
Gedenken wir heute der Todesopfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, aber kämpfen wir gemeinsam für die Lebenden und für eine menschenwürdige Zukunft!
Am 28. April ist wieder der internationale Arbeiter*innen-Gedenktag (Workers‘ Memorial Day) und dazu lädt das ASN Köln zu drei Veranstaltungen ein (kostenlos, aber mit Atemschutz):
Fr 31.03., „Gegen Mobbing und Gewalt – nicht nur am Arbeitsplatz“ (Diskussion),
19 Uhr, Infoladen, Autonomes Zentrum, Luxemburger Str. 93
Sa 22.04., „Klimawandel, Extremwetter und Gesundheitsschutz“ (Vortrag),
17 Uhr, Infoladen, Autonomes Zentrum, Luxemburger Str. 93
Fr 28.04., „Arbeitssicherheit selbst organisieren (Workshop),
19 Uhr, Infoladen, Autonomes Zentrum, Luxemburger Str. 93
Am 28.April wird jedes Jahr den an Betriebsunfällen und
Berufskrankheiten verstorbenen Arbeiter*innen gedacht. Der
internationale „Workers‘ Memorial Day“
ist ein Anlass, um nicht nur auf die menschenverachtenden
Ausbeutungsverhältnisse des globalen Kapitalismus hinzuweisen, sondern
auch auf die gesundheitsschädlichen Folgen der industriellen
Produktionsweise, vor allem für die Erwerbstätigen.
Auch 2023 steht dieser Aktionstag immernoch unter dem Eindruck der
globalen Bedrohung durch die Covid19-Pandemie. Ob am Arbeitsplatz oder
auf dem täglichen Weg dorthin – die Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2
steigt mit wenig Abstandsmöglichkeiten und schlechter Belüftung.
Vor allem schlecht bezahlte Jobs in Einzelhandel und
Dienstleistungsunternehmen und natürlich die kaputtgesparten
Pflegeberufe stellen eine konkrete Gefahr für Leib und Leben der
Lohnabhängigen dar. Auch Erzieher*innen und Lehrpersonal, sowie
Arbeiter*innen mit vielen Kontakten im Betrieb (oder zuhause) sind
besonders oft von einer Erkrankung an dem tödlichen Atemwegsvirus
betroffen.
Dabei zeigt die Corona-Katastrophe deutlich, dass wir uns als
Arbeiter*innen weder auf den Staat, noch auf die Kapitalist*innen
verlassen können, aber ebenso wenig Vertrauen in die
unternehmensfreundlichen Gewerkschaftsbürokratien haben können, wenn es
um unser Wohlergehen geht. Nehmen wir also den Arbeits- und Gesundheitsschutz
selbst in die Hand, organisieren wir die Aufklärung über Gefahren am
Arbeitsplatz, nicht nur körperliche, auch seelische und psychische, wie
Dauerstress oder Mobbing.
Doch für den Schutz des Lebens am Arbeitsplatz, sowie für eine
allgemeine und kostenlose Gesundheitsversorgung, kämpfen Arbeiter*innen
seit dem Entstehen der kapitalistischen Ausbeutung – durch direkte
Aktionen und mit gemeinsamen Streiks und Betriebsbesetzungen. Die an
politischen und gesetzlichen Reformen orientierten Funktionär*innen der
Gewerkschaftsbürokratie machen dabei genauso leere Versprechungen, wie
die Politiker*innen aller Parteien, und dienen sich den
Kapitaleigentümer*innen als willige Hilfskräfte an („Co-Management“).
Doch nur selbstorganisiert und jenseits der Spaltungslinien von Beruf,
Alter, Herkunft oder Geschlecht gilt es, der weltweiten Bedrohung durch
diese und andere Seuchen effektiv etwas entgegen zu setzen.
Gedenken wir heute Todesopfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, aber kämpfen wir gemeinsam für die Lebenden und für eine menschenwürdige Zukunft!
Ein Bericht von der Podiumsveranstaltung in der Universität am 16.03.2023:
Nachdem das Werk des Achswellen-Herstellers GKN in Campi Bisenzio
2021 geschlossen und über 400 Metallarbeiter*innen entlassen wurden, ist
das Fabrikkollektiv im Kampf gegen Lohnraub und Repression. Sie konnten
zwar die Entlassungen formell rückgängig machen, aber sind eigentlich
ohne Arbeit. Daher fordern sie die Übernahme und Konversion des
mittelitalienischen Autozulieferer-Werkes durch die ständige Versammlung
der Arbeiterinnen, welche seit 20 Monaten die Fabrik besetzt halten.
Gemeinsam mit Aktivistinnen der regionalen
Klimagerechtigkeitsbewegung und lokalen Anwohnerinnen haben sie seitdem
mehrere Aktionstage und einen Generalstreik organisiert, um auf ihr
Anliegen aufmerksam zu machen. denn die kämpferische Belegschaft möchte
nicht einfach nur das geschlossene Werk wiederbeleben, um weiter den
individuellen Autoverkehr zu ermöglichen, sondern ihre
Produktionsanlagen sollen nachhaltige Bauteile herstellen,
beispielsweise für Elektrobusse im kostenlosen ÖPNV. Auch Lastenräder
und grüne Photovoltaik stehen auf ihrer Wunschliste für eine
sozial-ökologische Transformation.
Doch seit fünf Monaten werden ihre Löhne nicht mehr ausgezahlt und
weder die Forderung nach einer Verstaatlichung des Betrieben, noch
Hoffnungen auf eine kommunale Trägerschaft haben sich bisher erfüllt.
Daher haben die Arbeiter*innen nun eine Kooperative für Gegenseitige
Hilfe gegründet, um durch Crowdfunding die Produktion mit neuen
Maschinen zum Laufen zu bringen. Trotz der Gefahr einer Selbstausbeutung
innerhalb des globalen Kapitalismus, hoffen sie dennoch, über ihre
Arbeitsbedingungen selbst bestimmen und einen vorbildlichen Beitrag zum
Umweltschutz leisten zu können.
Auf ihrer Mobilisierungsreise durch Europa haben sie nun auch an der
Universität Köln Station gemacht und in Zusammenarbeit mit Fridays For
Future über ihren öko-sozialistischen Arbeitskampf berichtet. Dass dies
auch marxistische Parteien anlockt, die einen autoritären
Staatskapitalismus propagieren, verwundert nicht. Dass FFF, die seit dem
jüngsten Klimastreik
mit der reformistischen Gewerkschaft Ver.di kooperieren, nun auch einen
Funktionär der IG Metall ins Podium einlädt, ist ebenfalls keine
Überraschung.
Dennoch ist der schrittweise Brückenschlag zwischen
Klimaaktivist*innen und Gewerkschaftsbewegung ein wichtiges Signal für
eine radikale Überwindung des fossilen Kapitalismus jenseits von
EU-Fördergeldern und marktliberalem Greenwashing. Diese
Konversionsperspektive gilt es nun bei den Solidaritätsaktionen für die
aktuellen Warnstreiks im Öffentlichen Dienst weiter in den Vordergrund zu rücken.
Die Klimagerechtigkeitsbewegung hatte zum
03.03. erneut einen globalen Aktionstag ausgerufen. Diesmal gab es eine
Neuigkeit, denn die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) befindet sich imarbeitskampf mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden des Öffentlichen Dienstes. Daher zeigte Fridays for Future am Anfang der Woche bereits Solidarität im Warnstreik
und hielt eine Rede auf der Abschlusskundgebung der reformistischen
Gewerkschaften ver.di, GEW und dbb-Tarifunion am Kölner Altermarkt.
Die Ver.di-Führung hingegen beschloss kurzfristig, die neue Zusammenarbeit im bundesweiten Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“
(#wirfahrenzusammen) auch mit wirtschaflichem Nachdruck zu verfolgen
und rief im Öffentlichen Nahverkehr am Klimastreiktag erneut zu
Arbeitsniederlegungen auf. In mehreren Bundesländern beteiligten sich
daher am Warnstreiktag 03.03. zehntausende Arbeiter*innen, um gemeinsam
mit Fridays for Future eine sozial-ökologische Verkehrswende
herbeizuführen, bei der auch die Kolleg*innen von Bus und Bahn weder
überlastet, noch unterbezahlt werden.
In
Köln gab es bereits morgens eine Delegation Klimaschützer*innen, welche
die Gewerkschafter*innen am Betriebshof Nord besucht und mit ihnen
gemeinsam in die Innenstadt gezogen sind, um sich mittags der
Demonstration am Hansaring anzuschließen. Gleichzeitig fand ab 12 Uhr
eine weitere Kundgebung an der Universitätswiese statt, die über den
Rudolfplatz in Richtung Deutzer Werft lief. Eine dritte Demonstration
radelte mit Fahrrädern kreuz und quer durch die City und endete
ebenfalls bei der Abschlusskundgebung am rechten Rheinufer.
Insgesamt
zählten die Veranstalter*innen mehr als 6.000 Teilnehmer*innen, wobei
der Anteil der aktiven Gewerkschafter*innen sehr überschaubar war. Aber
immerhin hat ein gesellschaftlicher Prozess begonnen, um mit
gewerkschaftlichen Streik-Aktionen jenseits von symbolischen
Demonstrationen (Fridays for Future) oder medienwirksamen Blockade-Happenings (Letzte Generation)
ökonomischen Druck aufzubauen. Denn eine grüne Umwandlung der fossilen
Industrie, die vorwiegend auf der militärisch durchgesetzten Ausbeutung
von Rohstoffen im globalen Süden beruht, wird immer dringender nötig.
Auf
welche Art und Weise wir die menschlichen Bedürfnisse aller in Zukunft
nachhaltig erfüllen und dabei die natürlichen Ressourcen schonen, muss
bereits heute in Theorie und Praxis vorbereitet werden. Dabei spielen
Prozesse der gleichberechtigten Bildung und Selbstverwaltung in
betrieblichen und häuslichen Arbeitsverhältnissen eine tragende Rolle,
wenn es darum geht, die sozialökologische Überwindung der
kapitalistisch-patriarchalen Ausbeutung solidarisch zu erkämpfen. Das
Motto dieses globalen Klimastreiktags ist dabei richtungsweisend: „Morgen ist es zu spät“ (#TomorrowIsTooLate).
Am 27.02.2023 haben sich anlässlich eines
erneuten Warnstreik-Tages auf dem Kölner Altermarkt tausende
Arbeiter*innen der Gewerkschaften ver.di, GEW und dbb-Tarifunion
versammelt. Die befristete Arbeitsniederlegung bei Behörden, KiTas,
Krankenhäusern, Müllabfuhr, Nahverkehr und Flughäfen unter dem Motto „Zusammen geht mehr“
fand statt, um auf die kommunalen Arbeitgeber*innen (VKA) weiter Druck
auszuüben bei den laufenden Verhandlungen über einen Tarifvertrag im
Öffentlichen Dienst.
Zuletzt
hatten die Arbeitgeber*innen den 2,5 Millionen Lohnabhängigen in Bund
und Kommunen dreist ein unannehmbares Tarifangebot von 5% auf zwei Jahre
vorgelegt, was angesichts der angebotsbedingten Inflation von fast 9%
einen realen Lohnverlust bedeutet würde. Die Gewerkschaftsbosse fordern
daher in den Verhandlungen mit den Arbeitgeber*innen 10,5% bei einem
Jahr Laufzeit ihrer „Friedenspflicht“.
Neben
Teilzeitbeschäftigen, Geringverdiener*innen und Rentner*innen leidern
vor allem die Auszubildenden und dual Studierenden unter dem aktuellen
Preisanstieg, der wegen der beschämend niedrigen Entgelte einen
Kaufkraftverlust samt prekärer Arbeits- und Lebensverhältnisse bedeutet.
Daher ruft die Jugendorganisation der reformistischen
Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die vollmundig eine „Tarifrebellion“
verkündet hat, für den 01.03. zu einem weiteren Aktionstag auf und
fordert 200 Euro mehr pro Monat für Auszubildende, Studierende und
Praktikant*innen, sowie deren unbefristete Übernahme.
Obwohl
im zeitgleich stattfindenden Arbeitskampf bei der Deutschen Post sogar
unbefristete Streiks anstehen könnten, will DGB-Chefin Fahimi jedoch von
einer bundesweiten Streikwelle nichts wissen. Sie verkündete zudem ihre
Kompromissbereitschaft innerhalb der „Konzertierten Aktion“, die
mittels Energiepreisbremse und Inflationsausgleichsprämie die
Wirtschaftskrise abschwächen sollte. Diese Treffen zwischen
Gewerkschaftsführung und Arbeitgeber*innen im Kanzleramt von Olaf Scholz
(SPD) haben seit Mitte 2022 ihren trilateralen „Burgfrieden“ auch in
Zeiten von Wirtschaftsflaute, Energiekrise, Krieg und Klimakatastrophe
als Bündnis des herrschenden Klassenkompromisses ungestört
weitergeführt. Bis sie nun wegen ihres ökonomischen Erfolges seitens der
Regierung vorerst ausgesetzt wurden. Ob solche kapitalfreundliche
„Sozialpartnerschaft“ den engagierten Streikenden an der betrieblichen
Basis gefällt, ist eine andere Frage.
Die
Klimagerechtigkeitsbewegung von Fridays for Future (FFF) hingegen hat
für den 03.03. erneut zu einem globalen Streiktag aufgerufen und fordert
neben dem sofortigen Ausbau erneuerbarer Energien und einem Ausbaustopp
für Autobahnen auch verbesserte Arbeitsbedingungen im Öffentlichen
Nahverkehr. Einige Klimaaktivist*innen und Umweltverbände haben sich
daher mit den Streiks im ÖPNV solidarisiert und organisieren unter dem
Motto #wirfahrenzusammen als Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ mit
Gewerkschafter*innen im Nahverkehr nun Aktionen für eine ökologische und
soziale Mobilitätswende. [Update: ver.di ruft in Zusammenarbeit mit FFF
überregional zum Nahverher-Warnstreik am Klimastreik 03.03. auf]
Solch
ein Bündnis zwischen Klimagerechtigkeitsbewegung und gewerkschaftlicher
Basis könnte ein erster Schritt sein in Richtung einer dringend
benötigten, umfassenden Verwandlung des fossilen Kapitalismus und
militarisierten Rohstoff-Kolonialismus hin zu einer ebenso
bedürfnisorientierten, wie naturverträglichen Wirtschaftsweise mit
selbstbestimmten (Re-)Produktionsverhältnissen. Die dabei anstehende
Diskussion über eine sozial-ökologische Konversion der
marktwirtschafltichen Betriebe in nachhaltige, kommunale Einrichtungen
in Selbstverwaltung müsste dringend weitergeführt werden.
Eine Einführung in die einhundertjährige Geschichte der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation,
die 1922 in Berlin als antiautoritäre Gewerkschaftsinternationale
gegründet wurde. Ergänzt werden aktuelle Beispiele von Arbeitskämpfen
und anderen direkten Aktionen von anarchosyndikalistischen
Organisationen, die der IAA heute auf vier Kontinenten angehören.
Fr 06.01.2023, 19 Uhr, im Autonomen Zentrum Köln, Luxemburger Str. 93, U18: Eifelwall/Stadtarchiv
Eintritt frei Bitte kommt geimpft/genesen, getestet und mit Maske [2G++]!
Veranstalter*innen: Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln (in Kooperation mit dem Anarchistischen Forum Köln)
Those who have to work outdoors or in workplaces at high temperatures are facing high risks in various ways. Especially in view of the heated earth’s atmosphere caused by the industrial climate catastrophe with increasing heat waves and droughts. The human body can cool itself during sweating due to evaporation cold, but only partially. However, a number of measures can help to strengthen health protection at work:
This includes a sufficient hydration with at least an hourly glass of cold water or unsweetened tea (e. g. mint or fruit). Small portions of light foods, such as fruit, salads or cold soups, are also recommended. However, alcohol, ice-cold lemonades, protein-rich food or a lot of coffee are not recommended. Dehydration quickly leads to fatigue, lack of attention and heat cramps, which also increases the risk of a work-related or commuting accident. In the long run, this lack of fluid leads to a dramatic loss of vital minerals, the electrolytes. These must then be supplemented as a soluble powder or by isotonic drinks. Fruit spritzer and salty broth are also useful as an alternative.
In case of emergency
If the blood vessels expand at high temperatures, there’sa risk of heat collapse. Signs are pale or dry reddened skin, fatigue, restlessness, dizziness, lightheadedness, headache, vomiting and cramps. Under no circumstances should the body temperature rise above 38°C for a long time, otherwise a life-threatening heat stroke can occur quickly: The brain swells and the nervous system is damaged permanently. Therefore, the affected person must be accompanied in the shade, placing damp cloths on the head, neck, arms and legs, as well as fanned fresh air. Call 112 in case of respiratory distress, mental confusion or fainting. If a cardiac arrest happens, perform cardiopulmonary resuscitation (CPR), maybe rescue breaths, until a paramedic arrives.
Preventive measures
In all companies, a healthy indoor climate is prescribed by the “Technical Rules for Workplaces” [in German: „Technische Regelungen für Arbeitsstätten (ASR)“] . Protection regulations also apply against high air temperature and humidity, as well as against ultraviolet radiation (UV light). The outside temperature in the shade should be measured hourly. Depending on the severity of the physical workload, the minimum temperature for working and social spaces is between +12°C and +20°C. If possible, these should not warm up above +26°C to avoid heat stroke. From +30°C, workplace measures against heat become mandatory, from +35°C these rooms are no longer suitable as workplaces.
Windows and skylights, as well as glass walls, should be covered by shadow from the outside as much as possible, so the rooms do not heat up excessively and sunlight does not dazzle. Use curtains, roller blinds, slats, nets, awnings, umbrellas, canopies and planting or protective foil. Buildings should cool down at night and ventilated in the morning. If possible, switch off all heat-emitting devices. Room temperature can be further reduced with fans, blowers or air conditioning.
However, ventilation systems must not be too noisy and draught must not put undue strain on people. Regular, short shock ventilation should take about 10 minutes, depending on the outside temperature and wind. Supplied air must of course be oxygen-rich and free from smoke, exhaust fumes, nitrogen oxides, smog or allergenic pollen.
The Corona respiratory protection still must be taken into account, while the SARS-CoV2 virus continues to be a major health threat!
If possible, a long lunch break (“siesta”) is recommended. A flexible working-time arrangement to shift activities to cooler periods of the day, such as morning or evening hours, might help. Ifpossible, relocate workplaces to cool basements.
If the temperature exceeds +35°C, heavy physical work should be avoided. If it’s unavoidable, then increase work gradually and plan shorter deployments, interrupted by cooling phases. That’s also advised when working on open flames, cooking pots, pans and ovens, or near heat-emitting machines and engines.
If work clothesare required despite heat stress conditions, tryloose garment (e. g. short-sleeved tops, shorts or skirts). The fabrics should be breathable and easy to wear. However, if Personal Protective Equipment (PPE) has to be worn – especially during a pandemic – the body might fail to cool itself. As a result, heat accumulationcould cause cardiovascular risks.
Hats, caps, hoods, headscarves and sunsreen protect against carcinogenic sunlight, which also weakens the immune system. In addition, sunglasses and opaque, light-coloredgarment protects against direct and indirect UV radiation.
Heat protective clothing, cooling vests, misting or air showers provide additional chilling effects. Footbath and arm baths also provide relief, as well as waterspraywater and cooling lotions. Above +30°C, the company must provide free, appropriate beverages (e. g. tap water) for employees.
Especially chronically ill patients and disabled, elderly or under/overweight persons are at high risk, as well as pregnant women. Working in vehicles and cabins or in a standing position is also an increased risk. During rest periods take cool or lukewarm showers, cold baths, wet sheet or gel packs and sufficient sleep can reduce harmful efects.
Evaporative air conditioning, swamp coolers or wet sheets are common, but the relative indoor humidity must not create a moist climate, which leads to additional health risks. Therefore, at +26°C there should be a maximum humidity of 55%, whereas above +35°C this “sultryness limit” equates 33%. Unfortunately, these regulations do not apply to kitchens and greenhouses. However, high humidity also increases the exposure to mould and bacteria, as well as the risk of contactless electric shock due to higher conductivity of the air.
Because ofhigh temperatures and blazing sunshine, you should avoid hot surfaces, as well as handling and storing flammable or hazardous substances. Attention must also be paid to the risks of fire and exploding gases, varnishes, fuel, disinfectants and solvents. During heat and drought it’s also important to prevent bush or forest fires. In addition, there’s an increased risk of carbon dioxide exposure in enclosed spaces, cellars or construction sites. All work in poorly ventilated or airtight enviroments must be considered as risks in a hazard assessment, while appropriate precautions must be taken to provide workers with oxygen.
In offices you should keep distance to photocopiers and laser printers, not only because of particulate matter from air polluting toner, but also due to ozone emissions. Outdoors on ground-level, UV radiation causes high concentrations of this gas, which irritates eyes and mucous membranes, as well as respiratory problems – even in the shade.
When it’s hot and sunny, it’s best to take a lot of breaks, but don’t work overtime!
Inform all colleagues, pay attention to each other and organise yourselves!
Because only together, we can fight the consequences of the industrial climate catastrophe!
Wer bei hohen Temperaturen im Freien oder in Betriebsräumen arbeiten muss, ist auf vielfältige Weise stark belastet. Vor allem angesichts der aufgeheizten Erdatmosphäre durch die industrielle Klimakastrophe mit zunehmenden Hitzewellen und Dürre-Perioden. Der menschliche Körper kann sich durch Verdunstungskälte beim Schwitzen zwar selbst abkühlen, jedoch nur teilweise. Aber verschiedene Maßnahmen können helfen, den Gesundheitsschutz auch am Arbeitsplatz zu stärken:
Dazu gehört zunächst eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme mit mindestens stündlich einem Glas kühlem Wasser oder ungesüßtem Tee (z.B. Minze oder Früchte). Auch kleine Portionen leichter Speisen, wie Obst, Salate oder kalte Suppen, sind empfehlenswert. Doch von Alkohol, eiskalten Limonaden, eiweißreicher Nahrung oder viel Kaffee wird abgeraten. Ein Austrocknen des Körpers führt schnell zu Erschöpfung, Aufmerksamkeitsmangel und Hitzekrämpfen, wodurch sich auch das Risiko eines Arbeits- oder Wegeunfalls erhöht. Auf Dauer führt dieser Flüssigkeitsmangel schließlich zu einem dramatischen Verlust an lebenswichtigen Mineralien, den Elektrolyten. Diese müssen dann als lösliches Pulver oder durch isotonische Getränke ergänzt werden. Behelfsweise nützen auch Fruchtschorlen und salzige Brühe.
Im Notfall
Erweitern sich bei hohen Temperaturen die Blutgefäße, droht ein Hitzekollaps. Anzeichen dafür sind blasse oder trocken gerötete Haut, Erschöpfung, Unruhe, Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Erbrechen und Krämpfe. Die Körpertemperatur sollte auf keinen Fall für längere Zeit über 38°C ansteigen, sonst kann schnell ein lebensgefährlicher Hitzschlag entstehen. Dabei schwillt das Gehirn an und das Nervensystem wird dauerhaft geschädigt. Daher muss die betroffene Person in den Schatten gelegt werden, dabei feuchte Tücher auf Kopf, Nacken, Arme und Beine legen, sowie Luft zufächern. Bei Atemnot, Verwirrtheit oder Bewusstlosigkeit die 112 anrufen, notfalls Herzdruckmassage und Beatmung bis der Rettungsdienst kommt.
Vorbeugende Maßnahmen
In allen Betrieben ist ein gesundheitsförderliches Raumklima durch die „Technischen Regeln für Arbeitsstätten“ (ASR) vorgeschrieben. Auch vor hoher Lufttemperatur bzw. Luftfeuchtigkeit, sowie vor ultravioletten Sonnenstrahlen (UV) gelten Schutzbestimmungen. Die Außentemperatur im Schatten sollte stündlich gemessen werden. Je nach Schwere der körperlichen Arbeitsbelastung sind zwischen +12°C und +20°C als Mindesttemperatur für Arbeits- und Sozialräume festgelegt. Diese sollten sich möglichst nicht über +26°C erwärmen, um eine Gesundheitsgefährdung zu vermeiden. Ab +30°C werden betriebliche Maßnahmen gegen Hitze verpflichtend, ab +35°C sind diese Räume nicht mehr als Arbeitsstätten geeignet.
Die Fenster und Oberlichter, sowie Glaswände sollten möglichst von außen durch Schatten abgedeckt werden, damit sich die Räume nicht übermäßig erwärmen und Sonnenstrahlen nicht blenden. Dabei helfen Vorhänge, Rollos, Lamellen, Netze, Markisen, Schirme, Vordächer und Bepflanzung, sowie Spezialfolien. Die Räumlichkeiten sollten nachts auskühlen und morgens gelüftet werden. Auch sollte man bei Hitze alle Geräte, die Wärme abgeben, nach Möglichkeit abschalten. Mit Ventilatoren, Gebläsen oder Klimaanlagen kann die Raumtemperatur zusätzlich gesenkt werden.
Doch die Lüftungsanlagen dürfen nicht zu laut sein und die Zugluft darf nicht unzumutbar belasten. Regelmäßiges, kurzes Stoßlüften sollte etwa 10 min dauern, je nach Außentemperatur und Wind. Die zugeführte Atemluft muss natürlich sauerstoffreich sein und nicht durch Rauch, Abgase, Stickoxide, Smog oder allergene Pollen belastet.
Auch auf den Corona-Atemschutz muss weiterhin geachtet werden, denn das SARS-CoV2-Virus ist immernoch eine große Gesundheitsgefahr!
Wenn möglich, wird eine lange Mittagspause („Siesta“) empfohlen. Hilfreich ist dabei eine betriebliche Gleitzeitregelung zur Verlagerung der Tätigkeiten auf kühlere Tagesphasen, wie die Morgen- oder Abendstunden. Auch eine Verlagerung des Arbeitsplatz in weniger erhitze Untergeschosse ist denkbar.
Überschreitet die Temperatur +35°C sollte schwere körperliche Arbeit vermieden werden. Ist diese unvermeidbar, dann sollten eine schrittweise Steigerung und kürzere Einsätze geplant werden, die durch abkühlende Entwärmungsphasen unterbrochen werden. Dies ist auch bei Tätigkeiten an offener Flamme, Kochtöpfen, Pfannen und Öfen, sowie in der Nähe von wärmeabgebenden Maschinen und Motoren ratsam.
Gelten betriebliche Bekleidungsvorschriften, so ist bei starker Wärmebelastung eine Lockerung angebracht (z.B. das Tragen von kurzärmeligen Oberteilen, Shorts oder Röcken). Die Stoffe sollten atmungsaktiv sein und locker getragen werden können. Muss jedoch – vor allem pandemiebedingt – eine Schutz-Ausrüstung getragen werden, kann die Körpertemperatur schlechter gekühlt werden. Dadurch besteht die erhöhte Gefahr eines Hitzestaus mit Herz-Kreislauf-Beschwerden.
Gegen krebserregendes Sonnenlicht, welches auch das Immunsystem schwächt, schützen Hüte, Kappen, Mützen, Kopftücher und Schutzcreme. Ebenso halten Sonnenbrillen und undurchlässige, helle Kleidung die direkte und indirekte UV-Strahlung ab.
Zusätzliche Abkühlung bringen Hitzeschutz-Kleidung, Kühlwesten, Wasserschleier oder Luftduschen. Auch Fuß- und Armbäder verschaffen Linderung, ebenso wie aufgesprühtes Wasser und kühlende Lotions. Ab +30°C muss das Unternehmen der Belegschaft kostenlose, geeignete Getränke (z.B. Leitungswasser) zur Verfügung stellen.
Gesundheitsgefahren bestehen vor allem für chronisch Kranke, Behinderte, ältere Menschen, Unter- oder Übergewichtige, sowie Schwangere. Auch für Menschen, die in Fahrzeugen und Kabinen oder im Stehen arbeiten besteht ein erhöhtes Risiko. In Ruhezeiten kann mit kühlen oder lauwarmen Duschen, Teilbädern, feuchten Umschlägen, Gel-Packs und ausreichend Schlaf die Gesundheitsbelastung vermindert werden.
Oftmals kommen wasserverdunstende Geräte oder nasse Tücher zum Einsatz, doch die relative Luftfeuchtigkeit darf dabei kein schwüles Raumklima entstehen lassen, welches die Gesundheit zusätzlich belastet. Daher sollte im Raum bei +26°C höchstens eine Luftfeuchte von 55% vorkommen, wobei über +35°C diese „Schwülegrenze“ entsprechend bei 33% liegt. Für Küchen und Gewächshäuser gelten diese Vorschriften aber leider nicht. Durch hohe Luftfeuchtigkeit steigt jedoch auch die Belastung durch Schimmel und Bakterien, sowie das Risiko eines kontaktlosen Stromschlags wegen höherer Leitfähigkeit der Luft.
Bei heißen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung gilt auch besondere Vorsicht vor erhitzten Oberflächen, sowie beim Umgang und der Lagerung von entzündlichen Gefahrstoffen. Zudem muss auf die Brandgefahr und das Explosionsrisiko von Gasen, Lacken, Treibstoff, Desinfektions- und Lösungsmittel geachtet werden. Ebenso gilt es, bei Hitze und Trockenheit auch Busch- oder Waldbrände zu verhindern. Hinzu kommt in geschlossenen Räumen, Kellern oder Baustellen ein erhöhtes Risiko von Kohlendioxid-Belastung. Alle Arbeiten in schlecht belüftbaren oder luftdichten Betriebsräume müssen bereits vorher in einer Gefährdungsbeurteilung als Risiken berücksichtigt und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zur Sauerstoff-Versorgung der dort Arbeitenden, umgesetzt werden.
In Büros muss man bei Kopierern und Druckern nicht nur auf die Feinstaub-Belastung durch Toner achten, sondern auch auf Ausstoß von Ozon. Im Freien können UV-Strahlen in Bodennähe zu hoher Konzentration dieses Gases führen, das Augen und Schleimhäute reizt und zu Atembeschwerden führt – sogar im Schatten.
Bei Hitze und Sonne: Am besten viele Pausen machen, aber keine Überstunden!
Informiert alle Kolleg*innen, achtet aufeinander und organisiert euch selbst!
Denn die Folgen der industriellen Klimakatastrophe können wir nur gemeinsam bekämpfen!
Anlässlich des Ersten Mai stand beim offenen Treffen des Anarchistischen Forums am 06.05. der Gedenktag an die Justizopfer des Haymarket-Attentats in Chicago von 1886 im Mittelpunkt. In Zusammenarbeit mit dem ASN Köln wurde im AZ-Infoladen eine kleine Präsentation der historischen Ereignisse organisiert.
Denn die Geschichte des Ersten Mai als „Kampftag der Arbeiter*klasse“ begann mit der Kampagne für den 8-Stunden-Arbeitstag und der Hinrichtung von vier Anarchist*innen nach einem politischen Schauprozess. Auch heute noch sind weltweit die Polizeirepression und der Kampf gegen ausbeuterische Arbeitsverhältnisse Themen von Aktionen und Protesten am 1. Mai.