Arbeitssicherheit selbst organisieren

Fr 28. April, 19 Uhr,
im Infoladen des Autonomen Zentrums,
Luxemburger Str. 93 (U18: Eifelwall/Stadtarchiv)

+++

Dieser Workshop findet statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Arbeitsschutz und Gesundheit 2023“:

Am 28. April ist wieder Workers‘ Memorial Day und dazu lädt das ASN Köln zu drei Veranstaltungen ein (kostenlos, aber mit Atemschutz).

Am internationale Arbeiter*innen-Gedenktag wird jedes Jahr den an Betriebsunfällen und Berufskrankheiten verstorbenen Arbeiter*innen gedacht. Der internationale „Workers‘ Memorial Day“ ist ein Anlass, um nicht nur auf die menschenverachtenden Ausbeutungsverhältnisse des globalen Kapitalismus hinzuweisen, sondern auch auf die gesundheitsschädlichen Folgen der industriellen Produktionsweise, vor allem für die Erwerbstätigen.

Auch 2023 steht dieser Aktionstag immernoch unter dem Eindruck der globalen Bedrohung durch die Covid19-Pandemie. Ob am Arbeitsplatz oder auf dem täglichen Weg dorthin – die Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2 steigt mit wenig Abstandsmöglichkeiten und schlechter Belüftung.

Vor allem schlecht bezahlte Jobs in Einzelhandel und Dienstleistungsunternehmen und natürlich die kaputtgesparten Pflegeberufe stellen eine konkrete Gefahr für Leib und Leben der Lohnabhängigen dar. Auch Erzieher*innen und Lehrpersonal, sowie Arbeiter*innen mit vielen Kontakten im Betrieb (oder zuhause) sind besonders oft von einer Erkrankung an dem tödlichen Atemwegsvirus betroffen.

Dabei zeigt die Corona-Katastrophe deutlich, dass wir uns als Arbeiter*innen weder auf den Staat, noch auf die Kapitalist*innen verlassen können, aber ebenso wenig Vertrauen in die unternehmensfreundlichen Gewerkschaftsbürokratien haben können, wenn es um unser Wohlergehen geht. Nehmen wir also den Arbeits- und Gesundheitsschutz selbst in die Hand, organisieren wir die Aufklärung über Gefahren am Arbeitsplatz, nicht nur körperliche, auch seelische und psychische, wie Dauerstress oder Mobbing.

Doch für den Schutz des Lebens am Arbeitsplatz, sowie für eine allgemeine und kostenlose Gesundheitsversorgung, kämpfen Arbeiter*innen seit dem Entstehen der kapitalistischen Ausbeutung – durch direkte Aktionen und mit gemeinsamen Streiks und Betriebsbesetzungen. Die an politischen und gesetzlichen Reformen orientierten Funktionär*innen der Gewerkschaftsbürokratie machen dabei genauso leere Versprechungen, wie die Politiker*innen aller Parteien, und dienen sich den Kapitaleigentümer*innen als willige Hilfskräfte an („Co-Management“). Doch nur selbstorganisiert und jenseits der Spaltungslinien von Beruf, Alter, Herkunft oder Geschlecht gilt es, der weltweiten Bedrohung durch diese und andere Seuchen effektiv etwas entgegen zu setzen.

Gedenken wir heute der Todesopfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten,
aber kämpfen wir gemeinsam für die Lebenden und für eine menschenwürdige Zukunft!

Klimawandel, Extremwetter und Gesundheitsschutz

Sa 22. April, 17 Uhr,
im Infoladen des Autonomen Zentrums,
Luxemburger Str. 93 (U18: Eifelwall/Stadtarchiv)

+++

Dieser Vortrag findet statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Arbeitsschutz und Gesundheit 2023“:

Am 28. April ist wieder Workers‘ Memorial Day und dazu lädt das ASN Köln zu drei Veranstaltungen ein (kostenlos, aber mit Atemschutz).

Am internationale Arbeiter*innen-Gedenktag wird jedes Jahr den an Betriebsunfällen und Berufskrankheiten verstorbenen Arbeiter*innen gedacht. Der internationale „Workers‘ Memorial Day“ ist ein Anlass, um nicht nur auf die menschenverachtenden Ausbeutungsverhältnisse des globalen Kapitalismus hinzuweisen, sondern auch auf die gesundheitsschädlichen Folgen der industriellen Produktionsweise, vor allem für die Erwerbstätigen.

Auch 2023 steht dieser Aktionstag immernoch unter dem Eindruck der globalen Bedrohung durch die Covid19-Pandemie. Ob am Arbeitsplatz oder auf dem täglichen Weg dorthin – die Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2 steigt mit wenig Abstandsmöglichkeiten und schlechter Belüftung.

Vor allem schlecht bezahlte Jobs in Einzelhandel und Dienstleistungsunternehmen und natürlich die kaputtgesparten Pflegeberufe stellen eine konkrete Gefahr für Leib und Leben der Lohnabhängigen dar. Auch Erzieher*innen und Lehrpersonal, sowie Arbeiter*innen mit vielen Kontakten im Betrieb (oder zuhause) sind besonders oft von einer Erkrankung an dem tödlichen Atemwegsvirus betroffen.

Dabei zeigt die Corona-Katastrophe deutlich, dass wir uns als Arbeiter*innen weder auf den Staat, noch auf die Kapitalist*innen verlassen können, aber ebenso wenig Vertrauen in die unternehmensfreundlichen Gewerkschaftsbürokratien haben können, wenn es um unser Wohlergehen geht. Nehmen wir also den Arbeits- und Gesundheitsschutz selbst in die Hand, organisieren wir die Aufklärung über Gefahren am Arbeitsplatz, nicht nur körperliche, auch seelische und psychische, wie Dauerstress oder Mobbing.

Doch für den Schutz des Lebens am Arbeitsplatz, sowie für eine allgemeine und kostenlose Gesundheitsversorgung, kämpfen Arbeiter*innen seit dem Entstehen der kapitalistischen Ausbeutung – durch direkte Aktionen und mit gemeinsamen Streiks und Betriebsbesetzungen. Die an politischen und gesetzlichen Reformen orientierten Funktionär*innen der Gewerkschaftsbürokratie machen dabei genauso leere Versprechungen, wie die Politiker*innen aller Parteien, und dienen sich den Kapitaleigentümer*innen als willige Hilfskräfte an („Co-Management“). Doch nur selbstorganisiert und jenseits der Spaltungslinien von Beruf, Alter, Herkunft oder Geschlecht gilt es, der weltweiten Bedrohung durch diese und andere Seuchen effektiv etwas entgegen zu setzen.

Gedenken wir heute der Todesopfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten,
aber kämpfen wir gemeinsam für die Lebenden und für eine menschenwürdige Zukunft!

Veranstaltungsreihe Arbeitsschutz und Gesundheit 2023

Am 28. April ist wieder der internationale Arbeiter*innen-Gedenktag (Workers‘ Memorial Day) und dazu lädt das ASN Köln zu drei Veranstaltungen ein (kostenlos, aber mit Atemschutz):

Fr 31.03., „Gegen Mobbing und Gewalt – nicht nur am Arbeitsplatz“ (Diskussion),
19 Uhr, Infoladen, Autonomes Zentrum, Luxemburger Str. 93

Sa 22.04., „Klimawandel, Extremwetter und Gesundheitsschutz“ (Vortrag),
17 Uhr, Infoladen, Autonomes Zentrum, Luxemburger Str. 93

Fr 28.04., „Arbeitssicherheit selbst organisieren (Workshop),
19 Uhr, Infoladen, Autonomes Zentrum, Luxemburger Str. 93

Am 28.April wird jedes Jahr den an Betriebsunfällen und Berufskrankheiten verstorbenen Arbeiter*innen gedacht. Der internationale „Workers‘ Memorial Day“ ist ein Anlass, um nicht nur auf die menschenverachtenden Ausbeutungsverhältnisse des globalen Kapitalismus hinzuweisen, sondern auch auf die gesundheitsschädlichen Folgen der industriellen Produktionsweise, vor allem für die Erwerbstätigen.

Auch 2023 steht dieser Aktionstag immernoch unter dem Eindruck der globalen Bedrohung durch die Covid19-Pandemie. Ob am Arbeitsplatz oder auf dem täglichen Weg dorthin – die Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2 steigt mit wenig Abstandsmöglichkeiten und schlechter Belüftung.

Vor allem schlecht bezahlte Jobs in Einzelhandel und Dienstleistungsunternehmen und natürlich die kaputtgesparten Pflegeberufe stellen eine konkrete Gefahr für Leib und Leben der Lohnabhängigen dar. Auch Erzieher*innen und Lehrpersonal, sowie Arbeiter*innen mit vielen Kontakten im Betrieb (oder zuhause) sind besonders oft von einer Erkrankung an dem tödlichen Atemwegsvirus betroffen.

Dabei zeigt die Corona-Katastrophe deutlich, dass wir uns als Arbeiter*innen weder auf den Staat, noch auf die Kapitalist*innen verlassen können, aber ebenso wenig Vertrauen in die unternehmensfreundlichen Gewerkschaftsbürokratien haben können, wenn es um unser Wohlergehen geht. Nehmen wir also den Arbeits- und Gesundheitsschutz selbst in die  Hand, organisieren wir die Aufklärung über Gefahren am Arbeitsplatz, nicht nur körperliche, auch seelische und psychische, wie Dauerstress oder Mobbing.

Doch für den Schutz des Lebens am Arbeitsplatz, sowie für eine allgemeine und kostenlose Gesundheitsversorgung, kämpfen Arbeiter*innen seit dem Entstehen der kapitalistischen Ausbeutung – durch direkte Aktionen und mit gemeinsamen Streiks und Betriebsbesetzungen. Die an politischen und gesetzlichen Reformen orientierten Funktionär*innen der Gewerkschaftsbürokratie machen dabei genauso leere Versprechungen, wie die Politiker*innen aller Parteien, und dienen sich den Kapitaleigentümer*innen als willige Hilfskräfte an („Co-Management“). Doch nur selbstorganisiert und jenseits der Spaltungslinien von Beruf, Alter, Herkunft oder Geschlecht gilt es, der weltweiten Bedrohung durch diese und andere Seuchen effektiv etwas entgegen zu setzen.

Gedenken wir heute Todesopfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten,
aber kämpfen wir gemeinsam für die Lebenden und für eine menschenwürdige Zukunft!

Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln

WMD_Koeln_2023

Materialien zum Arbeits- und Gesundheitsschutz:

„Mobbing!? Gemeinsam gegen seelische Gewalt“

Arbeitssicherheit bei Hitze und Sonne

Arbeitssicherheit bei Starkregen und Hochwasser

„Vorsicht Arbeit!? – Kapitalismus tötet leise“
(mit Infos zur Persönlichen Schutz-Ausrüstung)

Hambi-Skillsharing_2019c
WMD_2020_d

Heat, Sunshine and Occupational Safety

[automatic translation]
 
Those who have to work outdoors or in workplaces at high temperatures are facing high risks in various ways. Especially in view of the heated earth’s atmosphere caused by the industrial climate catastrophe with increasing heat waves and droughts. The human body can cool itself during sweating due to evaporation cold, but only partially. However, a number of measures can help to strengthen health protection at work:
 
This includes a sufficient hydration with at least an hourly glass of cold water or unsweetened tea (e. g. mint or fruit). Small portions of light foods, such as fruit, salads or cold soups, are also recommended. However, alcohol, ice-cold lemonades, protein-rich food or a lot of coffee are not recommended. Dehydration quickly leads to fatigue, lack of attention and heat cramps, which also increases the risk of a work-related or commuting accident. In the long run, this lack of fluid leads to a dramatic loss of vital minerals, the electrolytes. These must then be supplemented as a soluble powder or by isotonic drinks. Fruit spritzer and salty broth are also useful as an alternative.
 
In case of emergency
 
If the blood vessels expand at high temperatures, there’sa risk of heat collapse. Signs are pale or dry reddened skin, fatigue, restlessness, dizziness, lightheadedness, headache, vomiting and cramps. Under no circumstances should the body temperature rise above 38°C for a long time, otherwise a life-threatening heat stroke can occur quickly: The brain swells and the nervous system is damaged permanently. Therefore, the affected person must be accompanied in the shade, placing damp cloths on the head, neck, arms and legs, as well as fanned fresh air. Call 112 in case of respiratory distress, mental confusion or fainting. If a cardiac arrest happens, perform cardiopulmonary resuscitation (CPR), maybe rescue breaths, until a paramedic arrives.
 
Preventive measures
 
In all companies, a healthy indoor climate is prescribed by the “Technical Rules for Workplaces” [in German: „Technische Regelungen für Arbeitsstätten (ASR)“] . Protection regulations also apply against high air temperature and humidity, as well as against ultraviolet radiation (UV light). The outside temperature in the shade should be measured hourly. Depending on the severity of the physical workload, the minimum temperature for working and social spaces is between +12°C and +20°C. If possible, these should not warm up above +26°C to avoid heat stroke. From +30°C, workplace measures against heat become mandatory, from +35°C these rooms are no longer suitable as workplaces.
warnung_vor_heisser_oberflaeche
Windows and skylights, as well as glass walls, should be covered by shadow from the outside as much as possible, so the rooms do not heat up excessively and sunlight does not dazzle. Use curtains, roller blinds, slats, nets, awnings, umbrellas, canopies and planting or protective foil. Buildings should cool down at night and ventilated in the morning. If possible, switch off all heat-emitting devices. Room temperature can be further reduced with fans, blowers or air conditioning.
 
However, ventilation systems must not be too noisy and draught must not put undue strain on people. Regular, short shock ventilation should take about 10 minutes, depending on the outside temperature and wind. Supplied air must of course be oxygen-rich and free from smoke, exhaust fumes, nitrogen oxides, smog or allergenic pollen.
 
The Corona respiratory protection still must be taken into account, while the SARS-CoV2 virus continues to be a major health threat!
If possible, a long lunch break (“siesta”) is recommended. A flexible working-time arrangement to shift activities to cooler periods of the day, such as morning or evening hours, might help. Ifpossible, relocate workplaces to cool basements.
 
If the temperature exceeds +35°C, heavy physical work should be avoided. If it’s unavoidable, then increase work gradually and plan shorter deployments, interrupted by cooling phases. That’s also advised when working on open flames, cooking pots, pans and ovens, or near heat-emitting machines and engines.
 
If work clothesare required despite heat stress conditions, tryloose garment (e. g. short-sleeved tops, shorts or skirts). The fabrics should be breathable and easy to wear. However, if Personal Protective Equipment (PPE) has to be worn – especially during a pandemic – the body might fail to cool itself. As a result, heat accumulationcould cause cardiovascular risks.
 
Hats, caps, hoods, headscarves and sunsreen protect against carcinogenic sunlight, which also weakens the immune system. In addition, sunglasses and opaque, light-coloredgarment protects against direct and indirect UV radiation.
 
Heat protective clothing, cooling vests, misting or air showers provide additional chilling effects. Footbath and arm baths also provide relief, as well as waterspraywater and cooling lotions. Above +30°C, the company must provide free, appropriate beverages (e. g. tap water) for employees.
 
Especially chronically ill patients and disabled, elderly or under/overweight persons are at high risk, as well as pregnant women. Working in vehicles and cabins or in a standing position is also an increased risk. During rest periods take cool or lukewarm showers, cold baths, wet sheet or gel packs and sufficient sleep can reduce harmful efects.
 
Evaporative air conditioning, swamp coolers or wet sheets are common, but the relative indoor humidity must not create a moist climate, which leads to additional health risks. Therefore, at +26°C there should be a maximum humidity of 55%, whereas above +35°C this “sultryness limit” equates 33%. Unfortunately, these regulations do not apply to kitchens and greenhouses. However, high humidity also increases the exposure to mould and bacteria, as well as the risk of contactless electric shock due to higher conductivity of the air.Warnung_vor_optischer_Strahlung

 
Because ofhigh temperatures and blazing sunshine, you should avoid hot surfaces, as well as handling and storing flammable or hazardous substances. Attention must also be paid to the risks of fire and exploding gases, varnishes, fuel, disinfectants and solvents. During heat and drought it’s also important to prevent bush or forest fires. In addition, there’s an increased risk of carbon dioxide exposure in enclosed spaces, cellars or construction sites. All work in poorly ventilated or airtight enviroments must be considered as risks in a hazard assessment, while appropriate precautions must be taken to provide workers with oxygen.
 
In offices you should keep distance to photocopiers and laser printers, not only because of particulate matter from air polluting toner, but also due to ozone emissions. Outdoors on ground-level, UV radiation causes high concentrations of this gas, which irritates eyes and mucous membranes, as well as respiratory problems – even in the shade.
 
When it’s hot and sunny, it’s best to take a lot of breaks, but don’t work overtime!
 
Inform all colleagues, pay attention to each other and organise yourselves!
Because only together, we can fight the consequences of the industrial climate catastrophe!
 
Anarcho-Syndicalist Network – ASN Cologne, 

Arbeitssicherheit bei Hitze und Sonne

Wer bei hohen Temperaturen im Freien oder in Betriebsräumen arbeiten muss, ist auf vielfältige Weise stark belastet. Vor allem angesichts der aufgeheizten Erdatmosphäre durch die industrielle Klimakastrophe mit zunehmenden Hitzewellen und Dürre-Perioden. Der menschliche Körper kann sich durch Verdunstungskälte beim Schwitzen zwar selbst abkühlen, jedoch nur teilweise. Aber verschiedene Maßnahmen können helfen, den Gesundheitsschutz auch am Arbeitsplatz zu stärken:

Dazu gehört zunächst eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme mit mindestens stündlich einem Glas kühlem Wasser oder ungesüßtem Tee (z.B. Minze oder Früchte). Auch kleine Portionen leichter Speisen, wie Obst, Salate oder kalte Suppen, sind empfehlenswert. Doch von Alkohol, eiskalten Limonaden, eiweißreicher Nahrung oder viel Kaffee wird abgeraten. Ein Austrocknen des Körpers führt schnell zu Erschöpfung, Aufmerksamkeitsmangel und Hitzekrämpfen, wodurch sich auch das Risiko eines Arbeits- oder Wegeunfalls erhöht. Auf Dauer führt dieser Flüssigkeitsmangel schließlich zu einem dramatischen Verlust an lebenswichtigen Mineralien, den Elektrolyten. Diese müssen dann als lösliches Pulver oder durch isotonische Getränke ergänzt werden. Behelfsweise nützen auch Fruchtschorlen und salzige Brühe.

Im Notfall

Erweitern sich bei hohen Temperaturen die Blutgefäße, droht ein Hitzekollaps. Anzeichen dafür sind blasse oder trocken gerötete Haut, Erschöpfung, Unruhe, Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Erbrechen und Krämpfe. Die Körpertemperatur sollte auf keinen Fall für längere Zeit über 38°C ansteigen, sonst kann schnell ein lebensgefährlicher Hitzschlag entstehen. Dabei schwillt das Gehirn an und das Nervensystem wird dauerhaft geschädigt. Daher muss die betroffene Person in den Schatten gelegt werden, dabei feuchte Tücher auf Kopf, Nacken, Arme und Beine legen, sowie Luft zufächern. Bei Atemnot, Verwirrtheit oder Bewusstlosigkeit die 112 anrufen, notfalls Herzdruckmassage und Beatmung bis der Rettungsdienst kommt.

Vorbeugende Maßnahmen

In allen Betrieben ist ein gesundheitsförderliches Raumklima durch die „Technischen Regeln für Arbeitsstätten“ (ASR) vorgeschrieben. Auch vor hoher Lufttemperatur bzw. Luftfeuchtigkeit, sowie vor ultravioletten Sonnenstrahlen (UV) gelten Schutzbestimmungen. Die Außentemperatur im Schatten sollte stündlich gemessen werden. Je nach Schwere der körperlichen Arbeitsbelastung sind zwischen +12°C und +20°C als Mindesttemperatur für Arbeits- und Sozialräume festgelegt. Diese sollten sich möglichst nicht über +26°C erwärmen, um eine Gesundheitsgefährdung zu vermeiden. Ab +30°C werden betriebliche Maßnahmen gegen Hitze verpflichtend, ab +35°C sind diese Räume nicht mehr als Arbeitsstätten geeignet.

Die Fenster und Oberlichter, sowie Glaswände sollten möglichst von außen durch Schatten abgedeckt werden, damit sich die Räume nicht übermäßig erwärmen und Sonnenstrahlen nicht blenden. Dabei helfen Vorhänge, Rollos, Lamellen, Netze, Markisen, Schirme, Vordächer und Bepflanzung, sowie Spezialfolien. Die Räumlichkeiten sollten nachts auskühlen und morgens gelüftet werden. Auch sollte man bei Hitze alle Geräte, die Wärme abgeben, nach Möglichkeit abschalten. Mit Ventilatoren, Gebläsen oder Klimaanlagen kann die Raumtemperatur zusätzlich gesenkt werden.

Doch die Lüftungsanlagen dürfen nicht zu laut sein und die Zugluft darf nicht unzumutbar belasten. Regelmäßiges, kurzes Stoßlüften sollte etwa 10 min dauern, je nach Außentemperatur und Wind. Die zugeführte Atemluft muss natürlich sauerstoffreich sein und nicht durch Rauch, Abgase, Stickoxide, Smog oder allergene Pollen belastet.

Auch auf den Corona-Atemschutz muss weiterhin geachtet werden, denn das SARS-CoV2-Virus ist immernoch eine große Gesundheitsgefahr!

Wenn möglich, wird eine lange Mittagspause („Siesta“) empfohlen. Hilfreich ist dabei eine betriebliche Gleitzeitregelung zur Verlagerung der Tätigkeiten auf kühlere Tagesphasen, wie die Morgen- oder Abendstunden. Auch eine Verlagerung des Arbeitsplatz in weniger erhitze Untergeschosse ist denkbar.

Überschreitet die Temperatur +35°C sollte schwere körperliche Arbeit vermieden werden. Ist diese unvermeidbar, dann sollten eine schrittweise Steigerung und kürzere Einsätze geplant werden, die durch abkühlende Entwärmungsphasen unterbrochen werden. Dies ist auch bei Tätigkeiten an offener Flamme, Kochtöpfen, Pfannen und Öfen, sowie in der Nähe von wärmeabgebenden Maschinen und Motoren ratsam.

Gelten betriebliche Bekleidungsvorschriften, so ist bei starker Wärmebelastung eine Lockerung angebracht (z.B. das Tragen von kurzärmeligen Oberteilen, Shorts oder Röcken). Die Stoffe sollten atmungsaktiv sein und locker getragen werden können. Muss jedoch – vor allem pandemiebedingt – eine Schutz-Ausrüstung getragen werden, kann die Körpertemperatur schlechter gekühlt werden. Dadurch besteht die erhöhte Gefahr eines Hitzestaus mit Herz-Kreislauf-Beschwerden.

Gegen krebserregendes Sonnenlicht, welches auch das Immunsystem schwächt, schützen Hüte, Kappen, Mützen, Kopftücher und Schutzcreme. Ebenso halten Sonnenbrillen und undurchlässige, helle Kleidung die direkte und indirekte UV-Strahlung ab.

Zusätzliche Abkühlung bringen Hitzeschutz-Kleidung, Kühlwesten, Wasserschleier oder Luftduschen. Auch Fuß- und Armbäder verschaffen Linderung, ebenso wie aufgesprühtes Wasser und kühlende Lotions. Ab +30°C muss das Unternehmen der Belegschaft kostenlose, geeignete Getränke (z.B. Leitungswasser) zur Verfügung stellen.

Gesundheitsgefahren bestehen vor allem für chronisch Kranke, Behinderte, ältere Menschen, Unter- oder Übergewichtige, sowie Schwangere. Auch für Menschen, die in Fahrzeugen und Kabinen oder im Stehen arbeiten besteht ein erhöhtes Risiko. In Ruhezeiten kann mit kühlen oder lauwarmen Duschen, Teilbädern, feuchten Umschlägen, Gel-Packs und ausreichend Schlaf die Gesundheitsbelastung vermindert werden.

Oftmals kommen wasserverdunstende Geräte oder nasse Tücher zum Einsatz, doch die relative Luftfeuchtigkeit darf dabei kein schwüles Raumklima entstehen lassen, welches die Gesundheit zusätzlich belastet. Daher sollte im Raum bei +26°C höchstens eine Luftfeuchte von 55% vorkommen, wobei über +35°C diese „Schwülegrenze“ entsprechend bei 33% liegt. Für Küchen und Gewächshäuser gelten diese Vorschriften aber leider nicht. Durch hohe Luftfeuchtigkeit steigt jedoch auch die Belastung durch Schimmel und Bakterien, sowie das Risiko eines kontaktlosen Stromschlags wegen höherer Leitfähigkeit der Luft.

Bei heißen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung gilt auch besondere Vorsicht vor erhitzten Oberflächen, sowie beim Umgang und der Lagerung von entzündlichen Gefahrstoffen. Zudem muss auf die Brandgefahr und das Explosionsrisiko von Gasen, Lacken, Treibstoff, Desinfektions- und Lösungsmittel geachtet werden. Ebenso gilt es, bei Hitze und Trockenheit auch Busch- oder Waldbrände zu verhindern. Hinzu kommt in geschlossenen Räumen, Kellern oder Baustellen ein erhöhtes Risiko von Kohlendioxid-Belastung. Alle Arbeiten in schlecht belüftbaren oder luftdichten Betriebsräume müssen bereits vorher in einer Gefährdungsbeurteilung als Risiken berücksichtigt und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zur Sauerstoff-Versorgung der dort Arbeitenden, umgesetzt werden.

In Büros muss man bei Kopierern und Druckern nicht nur auf die Feinstaub-Belastung durch Toner achten, sondern auch auf Ausstoß von Ozon. Im Freien können UV-Strahlen in Bodennähe zu hoher Konzentration dieses Gases führen, das Augen und Schleimhäute reizt und zu Atembeschwerden führt – sogar im Schatten.

Bei Hitze und Sonne: Am besten viele Pausen machen, aber keine Überstunden!

Informiert alle Kolleg*innen, achtet aufeinander und organisiert euch selbst!

Denn die Folgen der industriellen Klimakatastrophe können wir nur gemeinsam bekämpfen!

Anarchosyndikalistisches Netzwerk – ASN Köln
 
PDF zum Download

CC:BY-NC

Gedenken an Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten (30.04.)

Plakat des ASN Köln zum Workers' Memorial Day 2022Jedes Jahr findet Ende April der Workers‘ Memorial Day statt, der Internationale Gedenktag für die Opfer von Berufskrankheiten und Arbeitsunfällen.

Aus diesem Anlass lädt das Anarcho-Syndikalistische Netzwerk Köln zu einem kostenlosen Stadtrundgang am Sa. 30. April ein, der um 18 Uhr am Rudolfplatz beginnt (Treffpunkt: Hahnentor).

Entlang von zehn verschiedenen Stationen geht die Info-Tour bis zur Einsturzstelle an der Severinstraße. An den einzelnen Haltepunkten wird kurz der Zusammenhang mit tödlichen, lebensbedrohlichen und krankmachenden Arbeitsbedingungen erläutert.

Zu den Zwischenstationen entlang des etwa 90 min dauernden Gedenkgangs gehören unter anderem die Rentenversicherung, ein Sanitätshaus, das Gesundheitsamt, ein Corona-Testzentrum, der MDK, die Feuerwehr-Rettungswache und das eingestürzte Stadtarchiv am Waidmarkt. Wer möchte, kann von dort aus gemeinsam zurück zum Neumarkt oder Rudolfplatz gehen.

Hier unser Aufruf vom letzten Jahr , der weiterhin aktuell ist:
„Arbeiter*innen-Gedenktag 2021“
https://asnkoeln.blackblogs.org/2021/04/28/arbeiterinnen-gedenktag-2021/

Creative Commons: BY-NC (https://asnkoeln.blackblogs.org)

Köln: Protest gegen Impfgegner*innen

Nachdem monatelang in Köln die Gegner*innen von Covid-Schutzmaßnahmen unter Führung rechter Veranstalter*innen und gemeinsam mit AfD-Mitgliedern und Nazi-Hooligans meist unwidersprochen mehrmals wöchentlich durch die Innenstadt gezogen sind, mehren sich seit Anfang 2022 antifaschistische Gegendemonstrationen. Damit die „Querdenken-Spaziergänge“ mit ihren antisemitischen Verschwörungsmythen und rechtspopulistischen Parolen nicht unwidersprochen bleiben, versammeln sich jetzt regelmäßig montags hunderte Demonstrant*innen um 18 Uhr auf dem Neumarkt zu der vom Bündnis „Köln ist solidarisch“ angemeldeten Gegenkundgebung.

Aber auch in Stadtteilen, wie Porz oder Nippes, regt sich vermehrt Widerstand gegen die rechtspopulistischen Hetzkampagnen mit ihrem rücksichtslosen Egoismus der bürgerlichen Individuuen. Um auf diesen Protesten über alternative Maßnahmen im Sinne einer Niedriginzidenz-Strategie in der Corona-Krise zu informieren, verteilen wir dort die Zeitung der Kampagne „Zero Covid“. Als Basisgewerkschafter*innen fordern wir beispielsweise eine Aufwertung der Pflegearbeit, den Erhalt von Krankenhäusern, eine globale Freigabe der Impfpatente, sowie angemessenen Wohnraum auch für Obdachlose und Geflüchtete. Daher haben wir am 29.01.2022 an der Protestkundgebung in Köln-Mülheim teilgenommen, die sich gegen die „Querdenken“-Demo von „Köln ist aktiv“ auf dem Wiener Platz richtete.

Angesichts der momentanen Masseninfektionen durch die Omikron-Variante, welche die Regierung mit ihrer Durchseuchungspolitik noch verstärkt, und der drohenden Long-Covid-Welle durch unabsehbare Folgeerkrankungen fordern wir weiterhin, über einen Generalstreik in allen Bereichen von Produktion und Dienstleitung nachzudenken, um die Ansteckungsgefahr am Arbeitsplatz (und im täglichen Nahverkehr) endlich auf Null zu reduzieren: Kapitalismus herunterfahren!

Mehr Infos:
Zero Covid: Aktionstag für solidarischen Lockdown (10.04.2021)

CC:BY-NC

Corona – Arbeitsrecht und Gesundheitsschutz

Corona @ work – Arbeitsrecht und Gesundheitsschutz in der Pandemie
12.11., 19 Uhr, AZ Köln
, Luxemburger Str. 93 (U18: Eifelwall)

In dem Vortrag werden die aktuellen Auswirkungen der SARS-CoV2-Pandemie auf das Arbeitsrecht in Deutschland und den nötigen Gesundheitsschutz allgemein vorgestellt. Anschließend würden wir gerne mit Euch die basisgewerkschaftlichen Möglichkeiten angesichts der anhaltenden Corona-Krise diskutieren.

Bitte kommt geimpft bzw. genesen (2G) und haltet euch an die Hygieneregeln „Abstand, Händedesinfektion, Atemschutz“ (AHA). Vor Ort gibt es zusätzlich die Möglichkeit, freiwillig einen Schnelltest selbst zu machen – Spenden willkommen.

Einige Informationen zum Thema findet Ihr hier:

„Corona-Krise geht weiter“
(Update (10/2021)

„Vorsicht Arbeit!? – Kapitalismus tötet leise…“ (PDF 1,4 MB)

Arbeiter*innen-Gedenktag 2021

Der „Workers‘ Memorial Day“ als internationaler Gedenktag für die Opfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten steht 2021 wieder unter dem Eindruck der globalen Bedrohung durch die Covid19-Pandemie. Ob am Arbeitsplatz oder auf dem täglichen Weg dorthin – die Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2 steigt mit wenig Abstandsmöglichkeiten und schlechter Belüftung.

arbeit-kann-toedlich-sein
Vor allem schlecht bezahlte Jobs in Einzelhandel und Dienstleistungsunternehmen und natürlich die kaputtgesparten Pflegeberufe stellen eine konkrete Gefahr für Leib und Leben der Lohnabhängigen dar. Auch Erzieher*innen und Lehrpersonal, sowie Arbeiter*innen mit vielen Kontakten im Betrieb (oder zuhause) sind besonders oft von einer Erkrankung an dem tödlichen Atemwegsvirus betroffen.

Während die politischen Stellvertreter*innen alles dafür tun, damit die nationale Wirtschaft vor den dringend benötigen Einschränkungen der Profitmaximierung geschützt wird, regt sich Widerstand u.a. gegen einseitige Ausgangssperren im privaten Bereich. Die internationale Kampagne #ZeroCovid kämpft beispielsweise für einen radikalen Shutdown der Wirtschaft mit solidarischem Finanzausgleich für alle Betroffenen, wie Lohnabhängige,  Erwerbslose und Rentner*innen (#CovidAtWork). Aber es stellt sich auch die Frage, ob nicht ein länderübergreifender Generalstreik das Herunterfahren der nicht-lebensnotwendigen Betriebe viel effektiver und vor allem selbstbestimmt realisieren könnte. Continue reading

Zero Covid: Aktionstag für solidarischen Lockdown

Mit kleinen Kundgebungen, öffentlichen Demonstrationen und einem kreativen Online-Programm hat die Kampagne „Zero Covid“ am 10.04.2021 einen internationalen, dezentralen Aktionstag auf mehreren Kontinenten durchgeführt. Im deutschsprachigen Raum fanden in zwei Dutzend Städten coronasensible Proteste gegen die andauernde Lockerungspolitik statt, welche zwar individuelle Freiheitsrechte einschränkt, aber die kapitalistische Marktwirtschaft vor teuren Maßnahmen schützt.

generalstreik_statt-Aussgangssperre

Continue reading

ZeroCovid: Für einen solidarischen europäischen Shutdown

Das ASN Köln unterstützt die Kampagne zero-covid.org:

„Das Ziel heißt Null Infektionen!
Für einen solidarischen europäischen Shutdown

Nach einem Jahr Pandemie sind wir in ganz Europa in einer äußerst kritischen Situation. Tausende Menschen sterben jeden Tag und noch viel mehr erkranken. Das neue Coronavirus breitet sich rasend schnell aus, von Mutationen noch beschleunigt. Die Maßnahmen der Regierungen reichen nicht aus: Sie verlängern die Pandemie, statt sie zu beenden, und gefährden unser Leben.

zerocovid4-1

Die Strategie, die Pandemie zu kontrollieren, ist gescheitert („flatten the curve“). Sie hat das Leben dauerhaft eingeschränkt und dennoch Millionen Infektionen und Zehntausende Tote gebracht. Wir brauchen jetzt einen radikalen Strategiewechsel: kein kontrolliertes Weiterlaufen der Pandemie, sondern ihre Beendigung. Das Ziel darf nicht in 200, 50 oder 25 Neuinfektionen bestehen – es muss Null sein. Continue reading

Workshops beim Hambi-Skillshare

Bei den diesjährigen Bildungswochen im Hambacher Forst, die im September als Teil des Kampfes gegen den Braunkohle-Tagebau stattfanden, hat das ASN Köln wieder selbstorganisierte Workshops angeboten:

2020-09-13_hambi-workshop1

So 13.09., 15:00-16:30 Uhr,
Arbeitssicherheit & Brandschutz

Eine theoretische Einführung mit praktischen Tipps und
Erfahrungsaustausch zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz und in der
Freizeit. Danach ist ein Rundgang über das Camp geplant mit konkreten
Hinweisen auf mögliche Gefahrensituationen (Werkzeug, Lagerräume,
Küchen, Öfen und Feuerstellen). Alles natürlich auch in Bezug auf eine
hygienische Covid-19-Vorbeugung.

So 13.09., 17:00-18:00 Uhr,
Öko-Syndikalismus statt Green New Deal

Der kapitalistische Fortschritt ist die zentrale Ursache der aktuellen
Klimakrise, welche die Menschheit aufgrund der globalen Erwärmung zu
bewältigen hat. Offensichtlich ist ein globaler Wandel nötig, aber woher
soll der kommen? Statt staatlicher Förderprogramme für die Industrie
gibt es die anarchosyndikalistische Alternative, in der unabhängige
Basisgewerkschaften für eine öko-sozialistische Zukunft in
selbstverwalteten Betrieben und autonomen Kommunen kämpfen.

2020-09-13_hambi-workshop2

CreativeCommons: BY-NC

Köln: Demo gegen Pflegenotstand

Das „Kölner Bündnis für mehr Personal im Gesundheitswesen“ hat am Sa 05.09.2020 eine Protestdemonstration mit hunderten Teilnehmer*innen organisiert. Nach der Auftaktkundgebung am Dom ging es durch’s Kunibertsviertel zum „Institut der Deutschen Wirtschaft“ am Rheinufer. Auch vor dem nahegelegenen Seniorenheim St.Vincenz-Haus wurden Reden gehalten, gegen die (nicht erst seit der Corona-Pandemie) dramatischen Arbeits- und Lebensbedingungen im marktwirtschaftlich und patriarchal geprägten Gesundheitssystem.

Mehrere Alten- und Krankenpfleger*innen, sowie andere Berufsgruppen, aber auch solidarische Gesundheitsinitiativen und betroffene Patient*innen beteiligten sich an der Demonstration, die im Park am Theodor-Heuss-Ring endete. Von dem Motto der Veranstaltung „Das Klatschen auf die Straße tragen! Pflege-Aufstand jetzt!“ konnte zwar nur der erste Teil verwirklicht werden, aber trotzdem könnte dies der Anfang sein für noch weitere, dringend nötige Protestaktionen in dieser gesellschaftlich lebenswichtigen Branche.
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Corona-Krise geht weiter

Aktuelles zur Covid-19-Pandemie (August 2020)

Mit mehr als 20 Millionen bestätigten Infektionen und fast 750.000 Toten weltweit ist der Ausbruch der Corona-Seuche immernoch in vollem Gang. Davon befinden sich etwa 65.000 Erkrankte in einem kritischen Zustand, wobei viele Fälle sicherlich garnicht offiziell erfasst werden. In den USA sind mit über fünf Millionen Infizierten die meisten Fälle gemeldet worden. Sehr viele Kranke gibt es auch in Lateinamerika, Indien, Russland und Südafrika.

Seit dem Ausbruch der Pandemie im März 2020 haben sich auch hierzulande rund 220.000 Menschen mit dem Virus angesteckt. Zwar ist der Verlauf in der BRD mit über 9.200 Toten bisher vergleichsweise niedrig, was auch an den Gegenmaß­nahmen im monatelangen Lockdown lag. Aber mit etwa 1.000 Neuinfektionen und cirka 6 Toten pro Tag ist die Tendenz in Deutschland wieder leicht steigend.

Mehr als 10.000 Fälle von positiv Gestesten gibt es aktuell in Deutschland, meist in dicht besiedelten Metropolenregionen. Überfüllte Wohnräume, enge Arbeitsplätze und schlechte Sanitärversorgung spielen dabei eine Rolle. Doch um die kapitalisti­schen Gewinne zu schützen, werden von Politik und Verwaltung derzeit nicht nochmal weiträumig Unternehmen geschlossen. Sondern nur einzelne Einschrän­kungen in begrenzten Bereichen werden angeordnet. Dass der Schutz von Arbeiter*innen und „Risikogruppen“ im laufenden Geschäftsbetrieb meist nicht berücksichtigt wird, scheint egal zu sein. Streiks dagegen sind eher die Ausnahme.

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In Deutschland ist zwar jede Ansteckung nach dem Infektionsschutzgesetz zur Gefahrenabwehr meldepflichtig. Aber in vielen anderen Staaten gibt es keine zuverlässigen Angaben über das wahre Ausmaß der Seuche. Vor allem in den weniger industrialisierten, ärmeren Regionen breitet sich das Virus unkontrolliert aus. Vermutlich sind dort die tatsächlichen Zahlen um ein Vielfaches höher.

Um so wichtiger ist es, die aktuellen Erkenntnisse über diese gefährliche Atem­wegserkrankung zu teilen und den Gesundheitsschutz für Alle gemeinsam zu organisieren. Eigenverantwortung und vor allem Rücksichtnahme auf die Gefährdetsten sind daher gelebte Solidarität. Doch statt auf staatlichen Zwang und strenge Überwachung zu vertrauen (oder gar die massiven Gesundheitsge­fahren herunterzuspielen) setzen wir auf gegenseitige Hilfe. Durch praktische Unterstützung in der Nachbarschaft und am Arbeitsplatz können die sozialen Kämpfe gegen die Folgen der Seuche gleichberechtigt solidarisch gestärkt werden. Somit lässt sich der rassistischen Ungerechtigkeit und kapitalistischen Ausbeutung in dem vom Kolonialismus geprägten Weltmarkt etwas entgegensetzen. Wobei man leider feststellen muss, dass das Coronavirus die Aufmerksamkeit von der weiterhin sich dramatisch verschlimmernden Klimakatastrophe wieder ablenkt…

Einige Infos zum Umgang mit dem Corona-Virus

Übertragungswege:
– Tröpfchen (Husten, Spucken, Niesen)
– Aerosol-Nebel (Reden, Singen, Lachen, Rufen)
– Schmier-Infektion (Verbreitung durch Anfassen)

Eintrittstellen:
Nase, Mund und Augen

Schutzmaßnahmen:
– Händehygiene (regelmäßig für 20 sec mit Seife waschen / desinfizieren)
– Unterwegs nicht in‘s Gesicht fassen, stattdessen evtl. Handschuhe tragen
– Mobiltelefone reinigen (mit UV-C-Strahlen oder Alkoholtuch sterilisieren)
– Türgriffe, Lichtschalter, Wasserhähne, Toiletten desinfizieren
– Atemschutz tragen (FFP2-Masken oder 60°C waschbarer Mund-Nasen-Schutz)
– Gesicht mit Plastik-Visier oder Schutzbrille abdecken
– Körperliche Kontakte vermeiden bzw. verkürzen
– Abstand halten (mindestens 1,5 m und in unbelüften Räumen viel mehr)
– Menschengruppen vermeiden und Infizierte isoliert versorgen
– Räume möglichst oft frisch lüften (Umluft sterilisieren)
– Gesundheit fördern durch Ernährung, Schlaf, Nichtrauchen,… Continue reading

Arbeiter*innen-Gedenktag

Am 28.April wird jedes Jahr den an Betriebsunfällen und Berufskrankheiten verstorbenen Arbeiter*innen gedacht. Der internationale „Workers‘ Memorial Day“ ist ein Anlass, um nicht nur auf die menschenverachtenden Ausbeutungsverhältnisse des globalen Kapitalismus hinzuweisen, sondern auch auf die gesundheitsschädlichen Folgen der industriellen Produktionsweise, vor allem für die Erwerbstätigen.

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Der „Park der Menschenrechte“ vor dem Hildegardis-Krankenhaus in Köln-Lindenthal war daher ein geeigneter Ort für eine kleine Installation unter dem Motto: „Gedenkt der Toten, aber kämpft für die Lebenden!“ Da das Jahr 2020 hauptsächlich im Zeichen der Covid19-Pandemie steht, fand auch an der Kölner Universitätsklinik vor dem Infektionsschutzzentrum, in dem die Bevölkerung auf das SARS2-Virus getestet wird, eine Protestaktion statt.

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Anarcho-Syndikalismus international, Nr.11, Frühjahr 2020

Frühjahrsausgabe des ASN-Newsletters mit gewerkschaftlichen Infos aus globaler Perspektive – mit Themenschwerpunkt Corona-Krise:

USA: Arbeiter*innen berichten über die Coronakrise
Britannien: Pfleger*innen – Kanonenfutter für das Virus?
Britannien: Organisierung von Pflege-Arbeiter*innen
Britannien: Zusammenbruch des Neoliberalismus
Frankreich: Bildungsystem in der Gesundheitskrise
Frankreich: Airbus-Arbeiter*innen wieder ans Werk
Frankreich: Aufruf zum Corona-Solidaritätsstreik
Frankreich: Politik labert, Arbeiter*innen leiden
Spanien: Erklärung der CNT-IAA zum Notstand
Polen: Keine Zeit für Angst! Es ist Zeit zu handeln!
Russland: Verhängung der Ausgangssperre
Österreich: Kundgebung bei Caritas-Warnstreik
Indien: Die Folgen der Ausgangssperre
International: Arbeiter*Solidarität mit Bangladesch
International: Dieses System macht uns krank!
International: Aktionstag „Wohnraum für alle!“
International: Aktionstage für offene Grenzen

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Anarchosyndikalismus international - nr11 - Fruejahr 2020

Newsletter-Archiv:
https://asnkoeln.blackblogs.org/download/broschueren/anarchosyndikalismus-international/

CreativeCommons: BY-NC

Gesichtsschutz selbstgemacht

Als eine der hygienischen Schutzmaßnahmen gegen das neue Coronavirus gilt der Gesichtschutz, welcher nicht nur Mund und Nase, sondern auch Augen und Wangen vor einer Infektion durch Speicheltropfen beim Sprechen bewahrt.

Gleichzeitig ist es weiterhin möglich, die Gesichtsausdrücke zu erkennen, die bei einer Verdeckung durch Mund-Nasen-Schutz oder Atemmasken nur schwer erkennbar ist. Die Kommunikation mit hörbehinderten Personen durch Lippenlesen bleibt dabei erhalten und ängstliche Menschen sind nicht durch ein verstecktes Gesicht verunsichert. Die Schwämmchen dienen dabei als Abstandhalter, auch damit die Atemluft nicht innen an der Folie kondensiert.

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Köln: Unterstützung für Hausbesetzung

Seit Anfang März 2020 ist an der Marktstraße 10 (Nähe Bonner Straße 120) auf dem Gelände des Großmarktes in Köln-Raderthal ein leerstehendes Bürohaus von Wohnungslosen besetzt worden, zunächst  als stille Aktion, seit einigen Wochen nun öffentlich. Schließlich sollten während der Corona-Pandemie alle Menschen sicherheitshalber zuhause bleiben – auch jene, die bisher keines hatten. Und wegen der Infektionsgefahr sind die Notschlafstellen zur Zeit keine Alternative zum Leben auf der Straße.

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Mehr als 20 Personen, überwiegend osteuropäische Arbeiter*innen, haben sich dort in  Einzelzimmern eingerichtet und eine Art spontane Hausgemeinschaft mit selbstorganiserter Gemeinschaftsküche gegründet. Und mit Unterstützung lokaler Wohnraum-Aktivist*innen konnte eine für den 30.03. geplante polizeiliche Räumung des städtischen Gebäudes vorerst verhindert werden. Continue reading

Köln: Protest für Geflüchtete

Gegen die Festung Europa und ihre militarisierten Grenzen hat am So 29.03.2020 in mehreren Ländern ein Aktionstag aus Solidarität mit den Geflüchteten stattgefunden.

Da wegen der Corona-Krise ein Versammlungsverbot herrscht, hatte die Flüchtlingshilfe „Seebrücke“ zu einer Online-Demonstration aufgerufen. Das ASN Köln hat sich an dieser neuen Form des öffentlichen Protestes sowohl virtuell, wie auch in der realen Welt beteiligt.

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Dabei geht es nicht nur um eine dringende Evakuierung der überfüllten Flüchtlingslager in Griechenland, sondern auch um die medizinische und hygienische Unterversorgung in den Sammelunterkünften und Abschiebegefängnissen.

Ein allgemeiner und kostenloser Zugang zur Gesundheitsversorgung muss einhergehen mit einer besseren materiellen und personellen Ausstattung der Krankenversorgung und Pflegeeinrichtungen. Die Gesundheitsarbeiter*innen und (auch privat) Fürsorgeleistenden müssen nicht nur anerkannt und aufgewertet, sondern vor allem besser geschützt und höher entlohnt werden!

#openborders #leavenoonebehind

Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk — ASN Köln (CC:BY-NC)

Köln: Wohnraum-Aktionstag

In mehreren Städten haben verschiedene Organisationen und Einzelpersonen an dem transnationalen, dezentralen Aktionstag gegen Wohnungsnot und Vertreibung teilgenommen. Da zur Zeit wegen der Corona-Krise ein Versammlungsverbot verhängt wurde, ist das Anarcho-Syndikalistische Netzwerk Köln dem Aufruf des „Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“ gefolgt, mit Plakaten an Fenstern und Hausfassaden auf den dramatischen Mangel an bezahlbarem Wohnraum aufmerksam zu machen.

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Außerdem haben wir uns an mehreren selbstorganisierten Gabenzäunen in der Innenstadt beteiligt, bei denen Spendenbeutel mit Hygieneartikeln und Lebensmitteln für Wohnungslose bereit gestellt werden. Denn Menschen ohne festen Wohnsitz oder Obdachlose zählen neben Inhaftierten und Geflüchteten in Massenunterkünften zu den am meisten von Covid-19-Infektion durch Hygienebedarf und Platzmangel bedrohten Menschen. Continue reading