Köln: Wohnraum-Aktionstag 2021

Das „Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“ hatte am dezentralen, europaweiten „Housing Action Day“ zu einer Kundgebung in der Altstadt aufgerufen, an dem sich auch das ASN Köln beteiligte:

Etwa 100 Menschen sind am Samstag 27.03. nachmittags auf dem Heumarkt zusammengekommen, um gegen die weiterhin steigenden Mieten zu protestieren. Denn während zahlreiche Bürogebäude ungenutzt bleiben und einige Mietshäuser wegen Baufälligkeit leerstehen, ist die Lage auf dem Wohnungsmarkt mittlerweile dramatisch.

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Nicht nur für Obdachlose und Geflüchtete wird es fast unmöglich gemacht, eine menschenwürdige Unterkunft zu nutzen. Auch Alleinerziehende, Arbeitslose und Rentner*innen können sich die rücksichtslos angehobenen Quadratmeterpreise meist nicht leisten. Die Folgen sind Verdrängung an den Stadtrand, überfüllte Unterkünfte, verschimmelte Kellerbehausungen, vernachlässigte Hochhaus-Siedlungen und Elendsquartiere. Continue reading

Köln: Räumung des besetzten Großmarktes verhindert

Heute morgen (25.06.2020) rückte die Polizei mit über 50 Fahrzeugen an, um das seit
März besetzte Haus an der Marktstr. 10 für Abbrucharbeiten zu räumen.
Doch über Nacht waren spontan Proteste und Barrikaden organisiert worden
waren, um die ca. 30 Obdachlosen in ihrem Selbsthilfeprojekt zu
unterstützen. [Update: Am Abend fand eine Solidaritätsdemonstration von ca. 100 Unterstützer*innen statt.]

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Auch angesichts von anwesender Presse, kritischer Öffentlichkeit und
engagierten Lokalpolitiker*innen sah die Stadtspitze unter OB Reker dann
vorerst von einer gewaltsamen Durchsetzung ihres Eigentumsrechts ab. Wie
es für die Besetzer*innen, die überwiegend aus Osteuropa stammen,
weitergeht ist jedoch unklar.

Aber wegen der Corona-Gefahr wollen sie nicht in die angebotenen
Notunterkünfte umziehen, sondern fordern eine sozialpolitische Lösung.
Ob dies schnell umsetzbar ist, scheint fraglich – schließlich steht der
kommunale Wahlkampf vor der Tür.

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Hintergrundinfos:
„Köln: Unterstützung für Hausbesetzung“
https://asnkoeln.blackblogs.org/2020/04/08/koeln-unterstuetzung-fuer-hausbesetzung/

Anarcho-Syndikalismus international, Nr.11, Frühjahr 2020

Frühjahrsausgabe des ASN-Newsletters mit gewerkschaftlichen Infos aus globaler Perspektive – mit Themenschwerpunkt Corona-Krise:

USA: Arbeiter*innen berichten über die Coronakrise
Britannien: Pfleger*innen – Kanonenfutter für das Virus?
Britannien: Organisierung von Pflege-Arbeiter*innen
Britannien: Zusammenbruch des Neoliberalismus
Frankreich: Bildungsystem in der Gesundheitskrise
Frankreich: Airbus-Arbeiter*innen wieder ans Werk
Frankreich: Aufruf zum Corona-Solidaritätsstreik
Frankreich: Politik labert, Arbeiter*innen leiden
Spanien: Erklärung der CNT-IAA zum Notstand
Polen: Keine Zeit für Angst! Es ist Zeit zu handeln!
Russland: Verhängung der Ausgangssperre
Österreich: Kundgebung bei Caritas-Warnstreik
Indien: Die Folgen der Ausgangssperre
International: Arbeiter*Solidarität mit Bangladesch
International: Dieses System macht uns krank!
International: Aktionstag „Wohnraum für alle!“
International: Aktionstage für offene Grenzen

Download als PDF (1,2 MB)

Anarchosyndikalismus international - nr11 - Fruejahr 2020

Newsletter-Archiv:
https://asnkoeln.blackblogs.org/download/broschueren/anarchosyndikalismus-international/

CreativeCommons: BY-NC

Köln: Unterstützung für Hausbesetzung

Seit Anfang März 2020 ist an der Marktstraße 10 (Nähe Bonner Straße 120) auf dem Gelände des Großmarktes in Köln-Raderthal ein leerstehendes Bürohaus von Wohnungslosen besetzt worden, zunächst  als stille Aktion, seit einigen Wochen nun öffentlich. Schließlich sollten während der Corona-Pandemie alle Menschen sicherheitshalber zuhause bleiben – auch jene, die bisher keines hatten. Und wegen der Infektionsgefahr sind die Notschlafstellen zur Zeit keine Alternative zum Leben auf der Straße.

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Mehr als 20 Personen, überwiegend osteuropäische Arbeiter*innen, haben sich dort in  Einzelzimmern eingerichtet und eine Art spontane Hausgemeinschaft mit selbstorganiserter Gemeinschaftsküche gegründet. Und mit Unterstützung lokaler Wohnraum-Aktivist*innen konnte eine für den 30.03. geplante polizeiliche Räumung des städtischen Gebäudes vorerst verhindert werden. Continue reading

Köln: Protest für Geflüchtete

Gegen die Festung Europa und ihre militarisierten Grenzen hat am So 29.03.2020 in mehreren Ländern ein Aktionstag aus Solidarität mit den Geflüchteten stattgefunden.

Da wegen der Corona-Krise ein Versammlungsverbot herrscht, hatte die Flüchtlingshilfe „Seebrücke“ zu einer Online-Demonstration aufgerufen. Das ASN Köln hat sich an dieser neuen Form des öffentlichen Protestes sowohl virtuell, wie auch in der realen Welt beteiligt.

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Dabei geht es nicht nur um eine dringende Evakuierung der überfüllten Flüchtlingslager in Griechenland, sondern auch um die medizinische und hygienische Unterversorgung in den Sammelunterkünften und Abschiebegefängnissen.

Ein allgemeiner und kostenloser Zugang zur Gesundheitsversorgung muss einhergehen mit einer besseren materiellen und personellen Ausstattung der Krankenversorgung und Pflegeeinrichtungen. Die Gesundheitsarbeiter*innen und (auch privat) Fürsorgeleistenden müssen nicht nur anerkannt und aufgewertet, sondern vor allem besser geschützt und höher entlohnt werden!

#openborders #leavenoonebehind

Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk — ASN Köln (CC:BY-NC)

Köln: Wohnraum-Aktionstag

In mehreren Städten haben verschiedene Organisationen und Einzelpersonen an dem transnationalen, dezentralen Aktionstag gegen Wohnungsnot und Vertreibung teilgenommen. Da zur Zeit wegen der Corona-Krise ein Versammlungsverbot verhängt wurde, ist das Anarcho-Syndikalistische Netzwerk Köln dem Aufruf des „Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“ gefolgt, mit Plakaten an Fenstern und Hausfassaden auf den dramatischen Mangel an bezahlbarem Wohnraum aufmerksam zu machen.

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Außerdem haben wir uns an mehreren selbstorganisierten Gabenzäunen in der Innenstadt beteiligt, bei denen Spendenbeutel mit Hygieneartikeln und Lebensmitteln für Wohnungslose bereit gestellt werden. Denn Menschen ohne festen Wohnsitz oder Obdachlose zählen neben Inhaftierten und Geflüchteten in Massenunterkünften zu den am meisten von Covid-19-Infektion durch Hygienebedarf und Platzmangel bedrohten Menschen. Continue reading

Wohnraum für alle (Aufruf 28.03.)

Das Anarcho-Syndikalistische Netzwerk – ASN Köln unterstützt folgenden Aufruf des „Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“ zu einer
Fenster- und Online-Demonstration gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung:

Am 28. März 2020 wären unter dem Motto ‚Wohnen für Menschen statt für Profite‘ zehntausende Menschen in ganz Europa auf die Straßen gegangen, um gegen hohe Mieten, Zwangsräumungen und Wohnungslosigkeit und für eine solidarische und ökologische Stadtentwicklung zu demonstrieren. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise hat das bundesweite Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn, ebenso wie seine europäischen Bündnispartner*innen, die geplanten Großdemonstrationen zum Housing Action Day (#HousingActionDay2020) verschoben.

Unsere Solidarität und unser Kampf für das Recht auf eine Stadt, in der alle gut und sicher wohnen können, sind wichtiger denn je.

Wohnen für Menschen statt für Profite - Housing Action Day 28.03.2020

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