Corona-Krise geht weiter

Aktuelles zur Covid-19-Pandemie (August 2020)

Mit mehr als 20 Millionen bestätigten Infektionen und fast 750.000 Toten weltweit ist der Ausbruch der Corona-Seuche immernoch in vollem Gang. Davon befinden sich etwa 65.000 Erkrankte in einem kritischen Zustand, wobei viele Fälle sicherlich garnicht offiziell erfasst werden. In den USA sind mit über fünf Millionen Infizierten die meisten Fälle gemeldet worden. Sehr viele Kranke gibt es auch in Lateinamerika, Indien, Russland und Südafrika.

Seit dem Ausbruch der Pandemie im März 2020 haben sich auch hierzulande rund 220.000 Menschen mit dem Virus angesteckt. Zwar ist der Verlauf in der BRD mit über 9.200 Toten bisher vergleichsweise niedrig, was auch an den Gegenmaß­nahmen im monatelangen Lockdown lag. Aber mit etwa 1.000 Neuinfektionen und cirka 6 Toten pro Tag ist die Tendenz in Deutschland wieder leicht steigend.

Mehr als 10.000 Fälle von positiv Gestesten gibt es aktuell in Deutschland, meist in dicht besiedelten Metropolenregionen. Überfüllte Wohnräume, enge Arbeitsplätze und schlechte Sanitärversorgung spielen dabei eine Rolle. Doch um die kapitalisti­schen Gewinne zu schützen, werden von Politik und Verwaltung derzeit nicht nochmal weiträumig Unternehmen geschlossen. Sondern nur einzelne Einschrän­kungen in begrenzten Bereichen werden angeordnet. Dass der Schutz von Arbeiter*innen und „Risikogruppen“ im laufenden Geschäftsbetrieb meist nicht berücksichtigt wird, scheint egal zu sein. Streiks dagegen sind eher die Ausnahme.

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In Deutschland ist zwar jede Ansteckung nach dem Infektionsschutzgesetz zur Gefahrenabwehr meldepflichtig. Aber in vielen anderen Staaten gibt es keine zuverlässigen Angaben über das wahre Ausmaß der Seuche. Vor allem in den weniger industrialisierten, ärmeren Regionen breitet sich das Virus unkontrolliert aus. Vermutlich sind dort die tatsächlichen Zahlen um ein Vielfaches höher.

Um so wichtiger ist es, die aktuellen Erkenntnisse über diese gefährliche Atem­wegserkrankung zu teilen und den Gesundheitsschutz für Alle gemeinsam zu organisieren. Eigenverantwortung und vor allem Rücksichtnahme auf die Gefährdetsten sind daher gelebte Solidarität. Doch statt auf staatlichen Zwang und strenge Überwachung zu vertrauen (oder gar die massiven Gesundheitsge­fahren herunterzuspielen) setzen wir auf gegenseitige Hilfe. Durch praktische Unterstützung in der Nachbarschaft und am Arbeitsplatz können die sozialen Kämpfe gegen die Folgen der Seuche gleichberechtigt solidarisch gestärkt werden. Somit lässt sich der rassistischen Ungerechtigkeit und kapitalistischen Ausbeutung in dem vom Kolonialismus geprägten Weltmarkt etwas entgegensetzen. Wobei man leider feststellen muss, dass das Coronavirus die Aufmerksamkeit von der weiterhin sich dramatisch verschlimmernden Klimakatastrophe wieder ablenkt…

Einige Infos zum Umgang mit dem Corona-Virus

Übertragungswege:
– Tröpfchen (Husten, Spucken, Niesen)
– Aerosol-Nebel (Reden, Singen, Lachen, Rufen)
– Schmier-Infektion (Verbreitung durch Anfassen)

Eintrittstellen:
Nase, Mund und Augen

Schutzmaßnahmen:
– Händehygiene (regelmäßig für 20 sec mit Seife waschen / desinfizieren)
– Unterwegs nicht in‘s Gesicht fassen, stattdessen evtl. Handschuhe tragen
– Mobiltelefone reinigen (mit UV-C-Strahlen oder Alkoholtuch sterilisieren)
– Türgriffe, Lichtschalter, Wasserhähne, Toiletten desinfizieren
– Atemschutz tragen (FFP2-Masken oder 60°C waschbarer Mund-Nasen-Schutz)
– Gesicht mit Plastik-Visier oder Schutzbrille abdecken
– Körperliche Kontakte vermeiden bzw. verkürzen
– Abstand halten (mindestens 1,5 m und in unbelüften Räumen viel mehr)
– Menschengruppen vermeiden und Infizierte isoliert versorgen
– Räume möglichst oft frisch lüften (Umluft sterilisieren)
– Gesundheit fördern durch Ernährung, Schlaf, Nichtrauchen,… Continue reading

Köln: Räumung des besetzten Großmarktes verhindert

Heute morgen (25.06.2020) rückte die Polizei mit über 50 Fahrzeugen an, um das seit
März besetzte Haus an der Marktstr. 10 für Abbrucharbeiten zu räumen.
Doch über Nacht waren spontan Proteste und Barrikaden organisiert worden
waren, um die ca. 30 Obdachlosen in ihrem Selbsthilfeprojekt zu
unterstützen. [Update: Am Abend fand eine Solidaritätsdemonstration von ca. 100 Unterstützer*innen statt.]

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Auch angesichts von anwesender Presse, kritischer Öffentlichkeit und
engagierten Lokalpolitiker*innen sah die Stadtspitze unter OB Reker dann
vorerst von einer gewaltsamen Durchsetzung ihres Eigentumsrechts ab. Wie
es für die Besetzer*innen, die überwiegend aus Osteuropa stammen,
weitergeht ist jedoch unklar.

Aber wegen der Corona-Gefahr wollen sie nicht in die angebotenen
Notunterkünfte umziehen, sondern fordern eine sozialpolitische Lösung.
Ob dies schnell umsetzbar ist, scheint fraglich – schließlich steht der
kommunale Wahlkampf vor der Tür.

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OMZ_2020-06-25

Hintergrundinfos:
„Köln: Unterstützung für Hausbesetzung“
https://asnkoeln.blackblogs.org/2020/04/08/koeln-unterstuetzung-fuer-hausbesetzung/

Anarcho-Syndikalismus international, Nr.11, Frühjahr 2020

Frühjahrsausgabe des ASN-Newsletters mit gewerkschaftlichen Infos aus globaler Perspektive – mit Themenschwerpunkt Corona-Krise:

USA: Arbeiter*innen berichten über die Coronakrise
Britannien: Pfleger*innen – Kanonenfutter für das Virus?
Britannien: Organisierung von Pflege-Arbeiter*innen
Britannien: Zusammenbruch des Neoliberalismus
Frankreich: Bildungsystem in der Gesundheitskrise
Frankreich: Airbus-Arbeiter*innen wieder ans Werk
Frankreich: Aufruf zum Corona-Solidaritätsstreik
Frankreich: Politik labert, Arbeiter*innen leiden
Spanien: Erklärung der CNT-IAA zum Notstand
Polen: Keine Zeit für Angst! Es ist Zeit zu handeln!
Russland: Verhängung der Ausgangssperre
Österreich: Kundgebung bei Caritas-Warnstreik
Indien: Die Folgen der Ausgangssperre
International: Arbeiter*Solidarität mit Bangladesch
International: Dieses System macht uns krank!
International: Aktionstag „Wohnraum für alle!“
International: Aktionstage für offene Grenzen

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Anarchosyndikalismus international - nr11 - Fruejahr 2020

Newsletter-Archiv:
https://asnkoeln.blackblogs.org/download/broschueren/anarchosyndikalismus-international/

CreativeCommons: BY-NC

Köln: Unterstützung für Hausbesetzung

Seit Anfang März 2020 ist an der Marktstraße 10 (Nähe Bonner Straße 120) auf dem Gelände des Großmarktes in Köln-Raderthal ein leerstehendes Bürohaus von Wohnungslosen besetzt worden, zunächst  als stille Aktion, seit einigen Wochen nun öffentlich. Schließlich sollten während der Corona-Pandemie alle Menschen sicherheitshalber zuhause bleiben – auch jene, die bisher keines hatten. Und wegen der Infektionsgefahr sind die Notschlafstellen zur Zeit keine Alternative zum Leben auf der Straße.

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Mehr als 20 Personen, überwiegend osteuropäische Arbeiter*innen, haben sich dort in  Einzelzimmern eingerichtet und eine Art spontane Hausgemeinschaft mit selbstorganiserter Gemeinschaftsküche gegründet. Und mit Unterstützung lokaler Wohnraum-Aktivist*innen konnte eine für den 30.03. geplante polizeiliche Räumung des städtischen Gebäudes vorerst verhindert werden. Continue reading

Köln: Protest für Geflüchtete

Gegen die Festung Europa und ihre militarisierten Grenzen hat am So 29.03.2020 in mehreren Ländern ein Aktionstag aus Solidarität mit den Geflüchteten stattgefunden.

Da wegen der Corona-Krise ein Versammlungsverbot herrscht, hatte die Flüchtlingshilfe „Seebrücke“ zu einer Online-Demonstration aufgerufen. Das ASN Köln hat sich an dieser neuen Form des öffentlichen Protestes sowohl virtuell, wie auch in der realen Welt beteiligt.

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Dabei geht es nicht nur um eine dringende Evakuierung der überfüllten Flüchtlingslager in Griechenland, sondern auch um die medizinische und hygienische Unterversorgung in den Sammelunterkünften und Abschiebegefängnissen.

Ein allgemeiner und kostenloser Zugang zur Gesundheitsversorgung muss einhergehen mit einer besseren materiellen und personellen Ausstattung der Krankenversorgung und Pflegeeinrichtungen. Die Gesundheitsarbeiter*innen und (auch privat) Fürsorgeleistenden müssen nicht nur anerkannt und aufgewertet, sondern vor allem besser geschützt und höher entlohnt werden!

#openborders #leavenoonebehind

Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk — ASN Köln (CC:BY-NC)

Köln: Wohnraum-Aktionstag

In mehreren Städten haben verschiedene Organisationen und Einzelpersonen an dem transnationalen, dezentralen Aktionstag gegen Wohnungsnot und Vertreibung teilgenommen. Da zur Zeit wegen der Corona-Krise ein Versammlungsverbot verhängt wurde, ist das Anarcho-Syndikalistische Netzwerk Köln dem Aufruf des „Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“ gefolgt, mit Plakaten an Fenstern und Hausfassaden auf den dramatischen Mangel an bezahlbarem Wohnraum aufmerksam zu machen.

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Außerdem haben wir uns an mehreren selbstorganisierten Gabenzäunen in der Innenstadt beteiligt, bei denen Spendenbeutel mit Hygieneartikeln und Lebensmitteln für Wohnungslose bereit gestellt werden. Denn Menschen ohne festen Wohnsitz oder Obdachlose zählen neben Inhaftierten und Geflüchteten in Massenunterkünften zu den am meisten von Covid-19-Infektion durch Hygienebedarf und Platzmangel bedrohten Menschen. Continue reading

Wohnraum für alle (Aufruf 28.03.)

Das Anarcho-Syndikalistische Netzwerk – ASN Köln unterstützt folgenden Aufruf des „Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“ zu einer
Fenster- und Online-Demonstration gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung:

Am 28. März 2020 wären unter dem Motto ‚Wohnen für Menschen statt für Profite‘ zehntausende Menschen in ganz Europa auf die Straßen gegangen, um gegen hohe Mieten, Zwangsräumungen und Wohnungslosigkeit und für eine solidarische und ökologische Stadtentwicklung zu demonstrieren. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise hat das bundesweite Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn, ebenso wie seine europäischen Bündnispartner*innen, die geplanten Großdemonstrationen zum Housing Action Day (#HousingActionDay2020) verschoben.

Unsere Solidarität und unser Kampf für das Recht auf eine Stadt, in der alle gut und sicher wohnen können, sind wichtiger denn je.

Wohnen für Menschen statt für Profite - Housing Action Day 28.03.2020

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Anarchosyndikalismus international (Nr.10, Winter 2019/’20)

Die Ausgabe „Nr. 10, Winter 2019/’20“ unseres Newsletters enthält Berichte und Hintergünde zu Arbeits- und Sozialkämpfen von freiheitlichen Basisgewerkschaften aus verschiedenen Ländern:

FRANKREICH: Polizeigewalt gegen Generalstreik
CHILE: „Nicht wie Marx, eher wie Bakunin“
CHILE: Solidarität mit dem Protest der Arbeiter*klasse
CHILE: Ausnahmezustand und Widerstand gegen die Regierung
ÖSTERREICH: Chile-Solidemo
KOLUMBIEN: Gewerkschaft fordert Aufklärung über verschwundenen Studenten
KOLUMBIEN: Generalstreik gegen Reformen
SPANIEN: Protest gegen gesundheits­schädliches Krankenhaus-Essen
SPANIEN: Madrid: Gemeinsam gegen die Klimakonferenz COP 25
SPANIEN: Tarragona: Abfindung erkämpft
AUSTRALIEN: Protest gegen unfaire Entlassung in Melbourne
SERBIEN: Post-Streik erzwingt Zugeständnis
BANGLADESCH: Besuch aus Indonesien
AUSTRALIEN: Internationaler Gewerkschaftskongress
INDIEN: Massenprotest im Generalstreik
AUSTRALIEN: Solidarität mit Jock Palfreeman
SPANIEN: Gegen das Verbot von Sexarbeit

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Köln: Rechte Hetze gegen WDR blockiert

Mehr als 1.000 Demonstrant*innen haben am 02.01.2020 rund um das Gebäude des Westdeutschen Rundfunks an antifaschistischen Kundgebungen teilgenommen. Anlass war eine Versammlung von etwa 40 Rechten, zu der neben Nazi-Hooligans auch die AfD aufgerufen hatte, um grundsätzlich gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und sein teilweise kritisch-investigatives Programm zu protestieren.

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Chile: Boykott gegen Repression

Das ASN Köln unterstützt die internationale, anti-neoliberale Kampagne aus Solidarität mit dem gesellschaftlichen Protest

Boykottiert Produkte aus Chile!

„Die Bevölkerung war und ist weiterhin auf den Straßen, doch ohne
internationale Hilfe ist es nicht möglich, daß die Ermordung, Verletzung
und Folterung von sozialen Kämpfer*innen beendet wird.

BOYKOTTIERT PRODUKTE AUS CHILE!“

Mehr zum Thema:

Chile: Nicht wie Marx, eher wie Bakunin

Chile: Solidarität mit dem Protest der Arbeiter*klasse

CreativeCommons: BY-NC (ASN Köln)

Köln: Erneut Zehntausende im „Klimastreik“

Beim mittlerweile vierten globalen Klima-Aktionstag am 29.11.2019 fand auch in Köln wieder eine Demonstration statt, bei der sich über 10.000 Menschen auf dem Hohenzollernring versammelten und durch die Innenstadt zogen.

An dem breiten Bündnis aus Schüler*innen, Studierenden bzw. Forscher*innen und (Groß-)Eltern, die sich für Klimaschutz einsetzen, hatten sich auch linke Gruppierungen und Umweltverbände beteiligt. Die Anzahl der Teilnehmenden blieb jedoch weit hinter den Erwartungen der Veranstalter*innen zurück, wobei bundesweit etwa 600.000 Demonstrant*innen gezählt wurden.

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Aufruf zum Klima-Aktionstag 29.11.

Erneut ruft die weltweite Bewegung für Klimagerechtigkeit zu einem Streiktag am 29.11.2019 auf, um gegen die fortschreitende Zerstörung der Erdatmosphäre durch fossilen Kapitalismus und neoliberale Politik zu protestieren.

Unter dem Motto „#NeustartKlima – laut wütend und unbequem“ rufen die Schüler*innen von Fridays For Future (FFF) alle Generationen zum gemeinsamen Kampf gegen Umweltzerstörung und Artensterben:

„Klimakrise, das heißt: das größte Artensterben in der Geschichte der Menschheit, immer häufiger auftretende Extremwetterereignisse, die Zerstörung der Lebensgrundlagen weltweit. Klimakrise, das heißt auch: steigende Meeresspiegel, neue Epidemien, zunehmende Waldbrände. Und das heißt: Nahrungsmittelengpässe, Fluchtbewegungen, Dürren und Überflutungen, in einem Ausmaß, das bislang unvorstellbar scheint. […]

Was wir jetzt brauchen, ist ein #NeustartKlima: Es muss endlich Schluss sein mit Pillepalle und business as usual. Wir fordern Klimagerechtigkeit – und zwar jetzt! Doch dafür braucht es ein komplettes Umsteuern und Maßnahmen, die uns wirklich auf den Weg der Klimaneutralität bis 2035 bringen. Einen Ausstieg aus der Kohle, der nicht noch 19 Jahre auf sich warten lässt, eine Neuauflage der Energiewende so schnell wie nötig und das Ende von Subventionen für Kohle, Öl und Gas.“

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Da die Bevölkerung weitaus fortschrittlicher im Bezug auf die Energiewende denkt als die deutsche Bundesregierung, aber brave Apelle an die politische Elite keine Wirkung zeigen, hat zu einem Umdenken bei den klimabewegten Jugendlichen geführt. Deshalb rufen sie nicht nur zum eintägigen Boykott des Unterrichts auf, sondern kündigen auch direkte Aktionen in Klassenzimmern, Parteibüros, Einkaufszentren und Fußgänger*zonen an. Auch auf Plätzen und Straßen, bei Infrastrukturprojekten und vor Kraftwerken sollen Protestaktionen stattfinden.

Dabei ist es dringend nötig, dass sich mehr gewerkschaftlich Organisierte diesem Kampf gegen den Wachstumszwang des fossilen Kapitalismus anschließen und nicht nur die Energiewirtschaft in die Verantwortung nehmen. Als Arbeiter*innen stehen wir Seite an Seite mit den kommenden Generationen, ebenso mit den vom Klimawandel betroffenen Menschen im globalen Süden, wie z.B. in Bangladesch.

Bereits am Aktionstag 20.09. waren weltweit etwa 2 Millionen Leute auf die Straßen gegangen, um auf die Dringlichkeit einer energiepolitischen Wende und eine Transformation der Wirtschaft aufmerksam zu machen. Doch ein „grüner Kapitalismus“ wird die Zerstörung des Weltklimas und der Biosphäre nicht aufhalten, weshalb ein selbstverwalteter Öko-Syndikalismus eine grundsätzlich neue, soziale Alternative darstellen würde.

Daher unterstützen auch wir den Klima-Aktionstag am 29.11. und rufen zur Teilnahme an dezentralen Protesten und an der Kundgebung ab 11 Uhr am Hohenzollernring auf (Infos bei FFF Köln).

Anarchosyndikalistisches Netzwerk – ASN Köln

Anarchosyndikalismus international Nr.9 – Herbst 2019

In der Herbst-Ausgabe unseres Newsletters „Anarchosyndikalismus international“ findet ihr folgende Berichte zu Arbeits- und Sozialkämpfen von freiheitlichen Basisgewerkschaften weltweit: BRITANNIEN: Gegen Ausbeutung im Praktikum BANGLADESCH: Globale Erwärmung – Kapitalismus abschaffen! GLOBAL: Klimastreik am 20.09. INDONESIEN: Polizei-Schikane gegen Basisgewerkschaft PPAS SPANIEN: Neue Gewerkschaftszeitschrift CNT-AIT POLEN: Wrocław: Kundgebung am Gericht FRANKREICH: Institutionelle Ausbeutung in Alten- und Pflegeheimen BANGLADESCH: Tee-Arbeiter*innen werden Grundrechte verweigert USA: Labor Day 2019 – Vorwärts im Klassenkampf! INTERNATIONAL: Rundreise durch Lateinmerika USA: Öko-Syndikalismus statt Green New Deal Den Newsletter gibt es hier als PDF (4,6 MB)  Anarchosyndikalismus international, Nr. 09, Herbst 2019 CreativeCommons: BY-NC

Globale Erwärmung: Kapitalismus abschaffen!

Während das Klima heißer wird, verwandelt es weltweit die natürliche Art von Regen, Verdunstung, Schnee, Wasserfluss und anderen Bedingungen, was sich auch auf die Wasserversorgung und -qualität auswirkt. Besonders die Erwärmung der Gewässer hat Folgen für die Wasserqualität und erhöht den Grad der Verschmutzung. Vor einiger Zeit [2016] hatte die Weltbank einen Bericht veröffentlicht mit dem Titel: „Schockwellen: Verwaltung der Folgen des Klimawandels auf die Armut“. [1] Darin wurde vorhergesagt, dass die weltweite Erwärmung in den kommenden eineinhalb Jahrzehnten rund 100 Millionen Menschen zusätzlich in extreme Armut stürzen wird. Das bedeutet, dass das Einkommen dieser 100 Millionen unter einen Tageslohn von 1,70 Euro sinken wird. Dadurch werden zu den bisher etwa 700 Millionen Menschen, die nach der Definition der Weltbank in „extremer Armut“ leben, weitere Millionen hinzukommen. Die Leute in den ärmsten Ländern sind davon am meisten bedroht, besonders im Subsahara-Afrika und in Südasien. Wie der Bericht ausführt, wird der Klimawandel schreckliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Gesundheit der ärmsten Teile der Welt haben. Die Ernteerträge werden bis 2030 um 5% sinken und Naturkatastrophen, wie Überflutungen, werden häufiger auftreten. Auch Krankheiten werden sich weiter ausbreiten, vor allem in verarmten Weltregionen. Klimafolgen für Landwitschaft und Ernährung Continue reading