Ausbeutung von Erntehelfer*innen

Rumänische Landarbeiter*innen bei einem insolventen Spargelbetrieb in Bornheim (nahe Köln ) haben am 15.05. vorübergehend die Arbeit niedergelegt und fordern ihren Lohn. Laut Medienbrichten rief der Chef die Polizei zu Hilfe, die mit 20 bewaffneten Beamt*innen anrückte.

Auch der Bonner General-Anzeiger berichtet über die spontane Arbeitsniederlegung in dem insolventen Erdbeer- und Spargelanbau „Ritter“ bei Bornheim. Die rumänischen Erntehelfer*innen fordern die versprochenen Löhne in voller Höhe, sowie bessere Hygieneversorgung und Schutzausrüstung.

Nicht erst seit dem wilden Streik der Landarbeiter*innen im Rheinland sind die miserablen Arbeits- und Gesundheitsbedingungen in der Branche bekannt. Erntehelfer*innen im Obst- und Gemüsebau berichten immer wieder von überlangen Arbeitszeiten, Unterlaufen des Mindestlohns und fehlender Sozialversicherung.

Auch systematische Ausbeutung und illegale Geschäftspraktiken sind keine Seltenheit. Erschwert wird die gewerkschaftliche Organisierung der überwiegend migrantischen Landarbeiter*innen durch soziale Isolation und Sprachbarrieren.

Aktuelle Information:
„Erfolg der streikenden Erntehelfer*innen“
https://todon.nl/@ASN_Koeln/104206340958371177

HINTERGRUND:

„Diskus“-Interview zur Untersuchung der Ausbeutung von Erntehelfer*innen:
https://diskus.copyriot.com/news/arbeit/wanderarbeitlandwirtschaft

Mehr Infos zu den Arbeitsbedingungen südosteuropäischer Erntehelfer*innen:
http://anarchosyndikalismus.blogsport.de/2016/12/25/bulgarische-gewerkschaft-ars-unterstuetzt-arbeitsmigrantinnen/ (ARS bzw. ARK)

ASN Köln

CC:BY-NC

Arbeiter*innen-Gedenktag

Am 28.April wird jedes Jahr den an Betriebsunfällen und Berufskrankheiten verstorbenen Arbeiter*innen gedacht. Der internationale „Workers‘ Memorial Day“ ist ein Anlass, um nicht nur auf die menschenverachtenden Ausbeutungsverhältnisse des globalen Kapitalismus hinzuweisen, sondern auch auf die gesundheitsschädlichen Folgen der industriellen Produktionsweise, vor allem für die Erwerbstätigen.

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Der „Park der Menschenrechte“ vor dem Hildegardis-Krankenhaus in Köln-Lindenthal war daher ein geeigneter Ort für eine kleine Installation unter dem Motto: „Gedenkt der Toten, aber kämpft für die Lebenden!“ Da das Jahr 2020 hauptsächlich im Zeichen der Covid19-Pandemie steht, fand auch an der Kölner Universitätsklinik vor dem Infektionsschutzzentrum, in dem die Bevölkerung auf das SARS2-Virus getestet wird, eine Protestaktion statt.

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Anarcho-Syndikalismus international, Nr.11, Frühjahr 2020

Frühjahrsausgabe des ASN-Newsletters mit gewerkschaftlichen Infos aus globaler Perspektive – mit Themenschwerpunkt Corona-Krise:

USA: Arbeiter*innen berichten über die Coronakrise
Britannien: Pfleger*innen – Kanonenfutter für das Virus?
Britannien: Organisierung von Pflege-Arbeiter*innen
Britannien: Zusammenbruch des Neoliberalismus
Frankreich: Bildungsystem in der Gesundheitskrise
Frankreich: Airbus-Arbeiter*innen wieder ans Werk
Frankreich: Aufruf zum Corona-Solidaritätsstreik
Frankreich: Politik labert, Arbeiter*innen leiden
Spanien: Erklärung der CNT-IAA zum Notstand
Polen: Keine Zeit für Angst! Es ist Zeit zu handeln!
Russland: Verhängung der Ausgangssperre
Österreich: Kundgebung bei Caritas-Warnstreik
Indien: Die Folgen der Ausgangssperre
International: Arbeiter*Solidarität mit Bangladesch
International: Dieses System macht uns krank!
International: Aktionstag „Wohnraum für alle!“
International: Aktionstage für offene Grenzen

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Anarchosyndikalismus international - nr11 - Fruejahr 2020

Newsletter-Archiv:
https://asnkoeln.blackblogs.org/download/broschueren/anarchosyndikalismus-international/

CreativeCommons: BY-NC

Gesichtsschutz selbstgemacht

Als eine der hygienischen Schutzmaßnahmen gegen das neue Coronavirus gilt der Gesichtschutz, welcher nicht nur Mund und Nase, sondern auch Augen und Wangen vor einer Infektion durch Speicheltropfen beim Sprechen bewahrt.

Gleichzeitig ist es weiterhin möglich, die Gesichtsausdrücke zu erkennen, die bei einer Verdeckung durch Mund-Nasen-Schutz oder Atemmasken nur schwer erkennbar ist. Die Kommunikation mit hörbehinderten Personen durch Lippenlesen bleibt dabei erhalten und ängstliche Menschen sind nicht durch ein verstecktes Gesicht verunsichert. Die Schwämmchen dienen dabei als Abstandhalter, auch damit die Atemluft nicht innen an der Folie kondensiert.

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