Vom Klimastreik zum Antirassismus

Erneut haben die Arbeiter*innen des Öffentlichen Nahverkehrs mit einem Warnstreik den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen (TV-N) auf die Kommunen erhöht. Fast in allen Bundesländern gingen dabei am 01.03.2024 neben den Mitgliedern der reformistischen Dienstleistungsgewerkschaft „Ver.di“ auch Aktivist*innen der Klimagerechtigkeitsbewegung „Fridays for Future“ mit auf die Straße.



Seit einem Jahr besteht das Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“, bei dem FFF für eine öko-soziale Mobilitätswende gemeinsam mit Umweltverbänden die Arbeitskämpfe im Nahverkehr unter dem Motto #wirfahrenzusammen unterstützt. Schließlich sehen sie gemeinsame Interessen für eine bessere Versorgung im Bus- und Bahnverkehr, denn die Kolleg*innen fordern neben angemessener Bezahlung auch gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen durch mehr Personal. Finanziert werden soll dies durch zusätzlich 100 Milliarden Euro an staatlichen Investitionen bis 2030.

Daher wurde erneut eine gemeinsame Demo von Lohnabhängigen der „Kölner Verkehrs-Betriebe“ (KVB) zusammen mit den meist jugendlichen Aktivist*innen von „Fridays for Future“ organisiert. Über tausend Menschen zogen durch die Kölner Innenstadt zum Gewerkschaftshaus am Böckler-Platz. Doch die Beteiligung bei dieser Klimastreik-Aktion lag deutlich unter den Zahlen der Demonstration vom letzten September (siehe Bericht).

Dieses Mal fand jedoch im Anschluss noch eine weitere Demo an, denn am Nachmittag ging es gemeinsam zurück in die Altstadt, wo vor dem städtischen Veranstaltungssaal „Gürzenich“ die lokale CDU ihr Wahlprogramm diskutierte. Aus Protest gegen die geplante Verschärfung der Repression gegen Geflüchtete (samt Arbeitszwang und Sammellagern) fand dort eine antirassistische Kundgebung statt.

In der Nähe vom Heumarkt hatten sich hunderte Demonstrant*innen versammelt und prangerten an, dass die Christdemokrat*innen damit versuchen, der rechten AfD bei den anstehenden Europa- und Kommunalwahlen ausländerfeindliche Stimmen abzuwerben. Sogar über Massenabschiebung von ungeprüften Asylbewerber*innen in Nicht-Herkunfstländer nach dem britischen Ruanda-Modell wird diskutiert. Und das, obwohl seit Wochen hunderttausende Menschen im Land gegen den aktuellen Rechtsruck und die migrationsfeindlichen Pläne von rassistischen Politiker*innen protestieren.

Doch weil die tödlichen Folgen der Klimakatastrophe bereits heute weltweit Menschen zur Flucht zwingen und der ungebremste fossile Kapitalismus diese Situation weiter verschlimmert, sieht die Klimagerechtigkeitsbewegung eine Notwendigkeit für den antirassistischen Kampf um Asyl als Menschenrecht. Vor allem reiche Staaten, die durch ihre imperiale Lebensweise und (neo-)koloniale Ausbeutung des Globalen Südens profitieren, sollen zur Verantwortung gezogen werden.

Doch alle dramatischen Apelle an die politischen Parteien in Regierung und Opposition werden die Herrschenden nicht davon abhalten, weiterhin für Profit und Macht die Rohstoffe der Welt zu plündern, weltweit Menschen auszubeuten und den Widerstand dagegen mit Polizei- und Militärgewalt zu unterdrücken. Dennoch ist es wichtig, nicht nur in Bezug auf die dringend nötige sozial-ökologische Transformation, sondern auch hinsichtlich der Verteidigung der Rechte an Arbeitsplatz und Wohnort neue Wege für effektive Bündnisse zu suchen. Um den selbstbestimmten Kampf gegen diese zerstörerische Wirtschaftsweise wirksam zu verbinden mit dem Einsatz für gleichberechtigte Freiheit für alle – vor allem aber für Geflüchtete und Migrant*innen.


Dabei können wir nicht auf die Wahlpropagana des „sozialpartnerschaftlichen“ Staates vertrauen – egal ob er rot, grün, schwarz, gelb oder braun regiert wird. Sondern nur auf unsere vereinte Kraft in Betrieb und Kommune mit unseren eigenen Mitteln der direkten Aktion, wie Streik, Besetzung und Boykott.

Anarcho-Syndikalisches Netzwerk – ASN Köln

(Creative Commons: BY – NC)

Anarchosyndikalismus international, Nr. 19, Frühjahr 2022

Newsletter des ASN Köln, Nr. 19, Frühjahr 2022

+++ Gewerkschaftsinfos aus aller Welt +++

RUSSLAND: Nein zum Krieg!
SERBIEN: Verwandeln wir kapitalistische Kriege (…)
FRANKREICH: Friede den Hütten, Krieg den Palästen!
RUSSLAND: Hintergründe zum Krieg in der Ukraine
POLEN: Gegen den Krieg!
INTERNATIONAL: Anti-Kriegs-Kampf in Russland & Ukraine
RUSSLAND: Student*innen gegen den Krieg
FRANKREICH: Generalstreik statt Wahlkampf
SPANIEN: Gewerkschaftsprotest gegen NetCheck
ÖSTERREICH:Interview mit dem WAS
Gewerkschaft gewinnt gegen Reinigungsfirma
Ärger in der Wiener Elementarpädagogik
Arbeitskampf bei der Secession beendet

+++ Lokale Berichte +++

KÖLN: Nein zum Krieg in der Ukraine
Friedensprotest gegen russi­schen Wohnungsleerstand
Solidarität mit allen Kriegsflüchtlingen
Protest gegen rechte „Corona­maßnahmen-Kritiker*innen“
Mindestlöhne in der Kritik
Globaler Klimastreik
Spontandemo für Lützerath
Gedenken an Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten

(Download als PDF)

Creative Commons: BY-NC (ASN Köln)

Anarcho-Syndikalismus international, Nr.11, Frühjahr 2020

Frühjahrsausgabe des ASN-Newsletters mit gewerkschaftlichen Infos aus globaler Perspektive – mit Themenschwerpunkt Corona-Krise:

USA: Arbeiter*innen berichten über die Coronakrise
Britannien: Pfleger*innen – Kanonenfutter für das Virus?
Britannien: Organisierung von Pflege-Arbeiter*innen
Britannien: Zusammenbruch des Neoliberalismus
Frankreich: Bildungsystem in der Gesundheitskrise
Frankreich: Airbus-Arbeiter*innen wieder ans Werk
Frankreich: Aufruf zum Corona-Solidaritätsstreik
Frankreich: Politik labert, Arbeiter*innen leiden
Spanien: Erklärung der CNT-IAA zum Notstand
Polen: Keine Zeit für Angst! Es ist Zeit zu handeln!
Russland: Verhängung der Ausgangssperre
Österreich: Kundgebung bei Caritas-Warnstreik
Indien: Die Folgen der Ausgangssperre
International: Arbeiter*Solidarität mit Bangladesch
International: Dieses System macht uns krank!
International: Aktionstag „Wohnraum für alle!“
International: Aktionstage für offene Grenzen

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Anarchosyndikalismus international - nr11 - Fruejahr 2020

Newsletter-Archiv:
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Köln: Protest für Geflüchtete

Gegen die Festung Europa und ihre militarisierten Grenzen hat am So 29.03.2020 in mehreren Ländern ein Aktionstag aus Solidarität mit den Geflüchteten stattgefunden.

Da wegen der Corona-Krise ein Versammlungsverbot herrscht, hatte die Flüchtlingshilfe „Seebrücke“ zu einer Online-Demonstration aufgerufen. Das ASN Köln hat sich an dieser neuen Form des öffentlichen Protestes sowohl virtuell, wie auch in der realen Welt beteiligt.

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Dabei geht es nicht nur um eine dringende Evakuierung der überfüllten Flüchtlingslager in Griechenland, sondern auch um die medizinische und hygienische Unterversorgung in den Sammelunterkünften und Abschiebegefängnissen.

Ein allgemeiner und kostenloser Zugang zur Gesundheitsversorgung muss einhergehen mit einer besseren materiellen und personellen Ausstattung der Krankenversorgung und Pflegeeinrichtungen. Die Gesundheitsarbeiter*innen und (auch privat) Fürsorgeleistenden müssen nicht nur anerkannt und aufgewertet, sondern vor allem besser geschützt und höher entlohnt werden!

#openborders #leavenoonebehind

Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk — ASN Köln (CC:BY-NC)

Anarchosyndikalismus international (Nr.10, Winter 2019/’20)

Die Ausgabe „Nr. 10, Winter 2019/’20“ unseres Newsletters enthält Berichte und Hintergünde zu Arbeits- und Sozialkämpfen von freiheitlichen Basisgewerkschaften aus verschiedenen Ländern:

FRANKREICH: Polizeigewalt gegen Generalstreik
CHILE: „Nicht wie Marx, eher wie Bakunin“
CHILE: Solidarität mit dem Protest der Arbeiter*klasse
CHILE: Ausnahmezustand und Widerstand gegen die Regierung
ÖSTERREICH: Chile-Solidemo
KOLUMBIEN: Gewerkschaft fordert Aufklärung über verschwundenen Studenten
KOLUMBIEN: Generalstreik gegen Reformen
SPANIEN: Protest gegen gesundheits­schädliches Krankenhaus-Essen
SPANIEN: Madrid: Gemeinsam gegen die Klimakonferenz COP 25
SPANIEN: Tarragona: Abfindung erkämpft
AUSTRALIEN: Protest gegen unfaire Entlassung in Melbourne
SERBIEN: Post-Streik erzwingt Zugeständnis
BANGLADESCH: Besuch aus Indonesien
AUSTRALIEN: Internationaler Gewerkschaftskongress
INDIEN: Massenprotest im Generalstreik
AUSTRALIEN: Solidarität mit Jock Palfreeman
SPANIEN: Gegen das Verbot von Sexarbeit

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