Heute morgen (25.06.2020) rückte die Polizei mit über 50 Fahrzeugen an, um das seit
März besetzte Haus an der Marktstr. 10 für Abbrucharbeiten zu räumen.
Doch über Nacht waren spontan Proteste und Barrikaden organisiert worden
waren, um die ca. 30 Obdachlosen in ihrem Selbsthilfeprojekt zu
unterstützen. [Update: Am Abend fand eine Solidaritätsdemonstration von ca. 100 Unterstützer*innen statt.]
Auch angesichts von anwesender Presse, kritischer Öffentlichkeit und
engagierten Lokalpolitiker*innen sah die Stadtspitze unter OB Reker dann
vorerst von einer gewaltsamen Durchsetzung ihres Eigentumsrechts ab. Wie
es für die Besetzer*innen, die überwiegend aus Osteuropa stammen,
weitergeht ist jedoch unklar.
Aber wegen der Corona-Gefahr wollen sie nicht in die angebotenen
Notunterkünfte umziehen, sondern fordern eine sozialpolitische Lösung.
Ob dies schnell umsetzbar ist, scheint fraglich – schließlich steht der
kommunale Wahlkampf vor der Tür.
Hintergrundinfos:
„Köln: Unterstützung für Hausbesetzung“
https://asnkoeln.blackblogs.org/2020/04/08/koeln-unterstuetzung-fuer-hausbesetzung/