In mehreren Städten haben verschiedene Organisationen und Einzelpersonen an dem transnationalen, dezentralen Aktionstag gegen Wohnungsnot und Vertreibung teilgenommen. Da zur Zeit wegen der Corona-Krise ein Versammlungsverbot verhängt wurde, ist das Anarcho-Syndikalistische Netzwerk Köln dem Aufruf des „Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“ gefolgt, mit Plakaten an Fenstern und Hausfassaden auf den dramatischen Mangel an bezahlbarem Wohnraum aufmerksam zu machen.
Außerdem haben wir uns an mehreren selbstorganisierten Gabenzäunen in der Innenstadt beteiligt, bei denen Spendenbeutel mit Hygieneartikeln und Lebensmitteln für Wohnungslose bereit gestellt werden. Denn Menschen ohne festen Wohnsitz oder Obdachlose zählen neben Inhaftierten und Geflüchteten in Massenunterkünften zu den am meisten von Covid-19-Infektion durch Hygienebedarf und Platzmangel bedrohten Menschen.
In der Kölner Südstadt gab es zudem eine öffentliche Aktion feministischer Gruppen, die für ihren Freiraum am Eifelwall kämpfen, welche von der Polizei vorübergehend gestört wurde.
Besonders die wegen der Pandemie sich verschärfende wirtschaftliche Rezession bedroht durch Betriebsschließungen, Kündigungen und Verschuldung massenhaft die Arbeiter*innen und Solo-Selbständigen. Durch Erwerbslosigkeit und Einkommensverluste können viele nicht mehr ihre Miete bezahlen und die ihnen versprochenen Zahlungsverschiebungen und minimale Hilfspakete sind auch nur befristet. Um so wichtiger ist es, angesichts der Corona-Krise solidarisch zu bleiben und gemeinsam für eine Welt ohne Ausbeutung und Ausgrenzung zu kämpfen. Dieser Aktionstag hat zwar ein wenig dazu beigetragen, aber noch wichtiger sind ein grenzüberscheitender Austausch und eine nachhaltige Organisierung, nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch am Wohnort.
Wohnraum für alle!
CreativeCommons: BY-NC (ASN Köln, https://asnkoeln.blackblogs.org)