Köln: Tausende beim 12. Klimastreik

Die Klimagerechtigkeitsbewegung hatte zum 03.03. erneut einen globalen Aktionstag ausgerufen. Diesmal gab es eine Neuigkeit, denn die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) befindet sich imarbeitskampf mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden des Öffentlichen Dienstes. Daher zeigte Fridays for Future am Anfang der Woche bereits Solidarität im Warnstreik und hielt eine Rede auf der Abschlusskundgebung der reformistischen Gewerkschaften ver.di, GEW und dbb-Tarifunion am Kölner Altermarkt.

Die Ver.di-Führung hingegen beschloss kurzfristig, die neue Zusammenarbeit im bundesweiten Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ (#wirfahrenzusammen) auch mit wirtschaflichem Nachdruck zu verfolgen und rief im Öffentlichen Nahverkehr am Klimastreiktag erneut zu Arbeitsniederlegungen auf. In mehreren Bundesländern beteiligten sich daher am Warnstreiktag 03.03. zehntausende Arbeiter*innen, um gemeinsam mit Fridays for Future eine sozial-ökologische Verkehrswende herbeizuführen, bei der auch die Kolleg*innen von Bus und Bahn weder überlastet, noch unterbezahlt werden.



In Köln gab es bereits morgens eine Delegation Klimaschützer*innen, welche die Gewerkschafter*innen am Betriebshof Nord besucht und mit ihnen gemeinsam in die Innenstadt gezogen sind, um sich mittags der Demonstration am Hansaring anzuschließen. Gleichzeitig fand ab 12 Uhr eine weitere Kundgebung an der Universitätswiese statt, die über den Rudolfplatz in Richtung Deutzer Werft lief. Eine dritte Demonstration radelte mit Fahrrädern kreuz und quer durch die City und endete ebenfalls bei der Abschlusskundgebung am rechten Rheinufer.

Insgesamt zählten die Veranstalter*innen mehr als 6.000 Teilnehmer*innen, wobei der Anteil der aktiven Gewerkschafter*innen sehr überschaubar war. Aber immerhin hat ein gesellschaftlicher Prozess begonnen, um mit gewerkschaftlichen Streik-Aktionen jenseits von symbolischen Demonstrationen (Fridays for Future) oder medienwirksamen Blockade-Happenings (Letzte Generation) ökonomischen Druck aufzubauen. Denn eine grüne Umwandlung der fossilen Industrie, die vorwiegend auf der militärisch durchgesetzten Ausbeutung von Rohstoffen im globalen Süden beruht, wird immer dringender nötig.

Auf welche Art und Weise wir die menschlichen Bedürfnisse aller in Zukunft nachhaltig erfüllen und dabei die natürlichen Ressourcen schonen, muss bereits heute in Theorie und Praxis vorbereitet werden. Dabei spielen Prozesse der gleichberechtigten Bildung und Selbstverwaltung in betrieblichen und häuslichen Arbeitsverhältnissen eine tragende Rolle, wenn es darum geht, die sozialökologische Überwindung der kapitalistisch-patriarchalen Ausbeutung solidarisch zu erkämpfen. Das Motto dieses globalen Klimastreiktags ist dabei richtungsweisend: „Morgen ist es zu spät“ (#TomorrowIsTooLate).

Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln

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