Der „Workers‘ Memorial Day“ als internationaler Gedenktag für die Opfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten steht 2021 wieder unter dem Eindruck der globalen Bedrohung durch die Covid19-Pandemie. Ob am Arbeitsplatz oder auf dem täglichen Weg dorthin – die Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2 steigt mit wenig Abstandsmöglichkeiten und schlechter Belüftung.
Vor allem schlecht bezahlte Jobs in Einzelhandel und Dienstleistungsunternehmen und natürlich die kaputtgesparten Pflegeberufe stellen eine konkrete Gefahr für Leib und Leben der Lohnabhängigen dar. Auch Erzieher*innen und Lehrpersonal, sowie Arbeiter*innen mit vielen Kontakten im Betrieb (oder zuhause) sind besonders oft von einer Erkrankung an dem tödlichen Atemwegsvirus betroffen.
Während die politischen Stellvertreter*innen alles dafür tun, damit die nationale Wirtschaft vor den dringend benötigen Einschränkungen der Profitmaximierung geschützt wird, regt sich Widerstand u.a. gegen einseitige Ausgangssperren im privaten Bereich. Die internationale Kampagne #ZeroCovid kämpft beispielsweise für einen radikalen Shutdown der Wirtschaft mit solidarischem Finanzausgleich für alle Betroffenen, wie Lohnabhängige, Erwerbslose und Rentner*innen (#CovidAtWork). Aber es stellt sich auch die Frage, ob nicht ein länderübergreifender Generalstreik das Herunterfahren der nicht-lebensnotwendigen Betriebe viel effektiver und vor allem selbstbestimmt realisieren könnte.
Denn für den Schutz des Lebens am Arbeitsplatz, sowie für eine allgemeine und kostenlose Gesundheitsversorgung, kämpfen Arbeiter*innen seit dem Entstehen der kapitalistischen Ausbeutung – durch direkte Aktionen und mit gemeinsamen Streiks und Betriebsbesetzungen. Die an politischen und gesetzllchen Reformen orientierten Funktionär*innen der Gewerkschaftsbürokratie machen dabei genauso leere Versprechungen, wie die Politiker*innen aller Parteien, und dienen sich den Kapitaleigentümer*innen als willige Hilfskräfte an („Co-Management“). Doch nur selbstorganisiert und jenseits der Spaltungslinien von Beruf, Alter, Herkunft oder Geschlecht gilt es, der weltweiten Bedrohung durch diese und andere Seuchen effektiv etwas entgegen zu setzen.
Eine grenzüberschreitende Solidarität bedeutet dabei auch, für eine Aufhebung der Patente auf Impfstoffe und andere Arzneimittel atente zu kämpfen. Damit alle Menschen möglichst schnell die Chance auf einen wirksamen medikamentösen Gesundheitsschutz haben, welcher die notwendigen Maßnahmen (Atemschutz-Masken, Abstandhalten, Lüften und Hygiene) ergänzt. Einer Arbeitsverdichtung und Leistungserhöhung durch digitale Überwachung in den Betrieben und im Home-Office muss jedoch eine klare Absage erteilt werden. Solche autoritären Krisenlösungen fordern den weltweit Widerstand gegen Ausbeutung und Unterdrückung heraus, ob am Arbeitsplatz oder auf der Straße. Gedenken wir heute der Todesopfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, aber kämpfen wir gemeinsam für die Lebenden und für eine menschenwürdige Zukunft!
In Betrieb, Heim oder Schule – gemeinsam gegen Corona!
GENERALSTREIK statt AUSGANGSSPERRE!
Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln
Mehr Infos:
„Arbeiter*innen-Gedenktag“ (2020)
https://asnkoeln.wordpress.com/2020/04/28/arbeiterinnen-gedenktag/
„Vorsicht Arbeit!? – Kapitalismus tötet leise…“ (PDF 1,4 MB)
https://asnkoeln.files.wordpress.com/2020/02/vorsicht-arbeit.pdf
„ZeroCovid-Aktionstag für den solidarischen Lockdown“
https://asnkoeln.wordpress.com/2021/04/10/zero-covid-aktionstag-fur-solidarischen-lockdown/
„Corona-Krise geht weiter“ (Stand: 17.01.2021)
https://asnkoeln.wordpress.com/2020/08/12/corona-krise-geht-weiter/
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