WMD 2024: Arbeitsschutz in der Klimakrise

Zum Workers‘ Memorial Day am 28.04. wurde auch in Köln der Opfer von Berufskrankheiten und Arbeitsunfällen gedacht und auf die zunehmenden Gesundheitsgefahren durch die Erderhitzung aufmerksam gemacht.

Denn nicht nur Sonnenstrahlen (UV) und Extremhitze kosten jährlich zehntausende Arbeiter*innen das Leben oder zerstören ihre Gesundheit während der Erwerbstätigkeit. Sondern der rasante Klimawandel bedroht unser aller Wohlergehen unter anderem durch erhöhte Risiken für Herz/Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, sowie Nierenschäden, Hautkrebs und psychische Belastungen.

Etwa drei Viertel aller Arbeiter*innen sind weltweit diesen tödlichen Gefahren durch extreme Hitzewellen ausgesetzt – hinzu kommen die Opfer von Stürmen und Überflutungen. Denn die kapitalistische Ausbeutung von Mensch und Natur bedeutet, dass die wahren Kosten der „Produktivität“ ausgelagert werden. Das zerstörerische „Wirtschaftswachstum“ des industriellen Marktes ist jedoch nur möglich, weil die heutigen Eigentumsverhältnisse durch die staatliche Gewalt von Polizei, Justiz und Militär verteidigt werden.

Momentan sind rund 2,5 Milliarden Arbeiter*innen der globalen Bedohung durch steigende Temperaturen, erhöhte UV-Strahlung und Wassermangel ausgesetzt. Fast 30 Millionen Erwerbstätige weltweit leiden bereits heute unter Nierenschäden durch Hitzestress und Durst am Arbeitsplatz – ob in der Fabrik oder auf der Baustelle. Vor allem bei Tätigkeiten in der Landwirtschaft leidet die Gesundheit unter der erhöhten Körpertemperatur, ebenso wie unter Luftfeuchtigkeit in Gewächshäusern und durch vermehrten Pestizideinsatz (wegen Trockenheit).

Auf die schützende Hand der fürsorglichen Sozialpartnerschaft (zwischen den Herrschenden und der Gewerkschaftsbürokratie) können wir uns dabei immer weniger verlassen. Durch die Jahrzehnte neoliberaler Sozialkürzungen und kapitalfreundlicher Gesetzgebung wurden die einst hart erkämpften Arbeitsrechte bereits massiv abgebaut. Denn die politischen Parteien haben – nicht nur hierzulande – mehr Interesse an der Absicherung von Staat und Marktwirtschaft als am Erhalt von Gesundheit und Umwelt.

Daher müssen wir uns als Arbeiter*innen selbst gegen die mörderische Ausbeutung schützen und der mit Waffengewalt abgesicherten Zerstörung des Planeten mit unseren eigenen wirtschaftlichen Mitteln etwas entgegen setzen: Mit selbstorganisierten Streiks, Blockaden, Besetzungen und Boykott. Für eine Welt, in der das Menschenleben mehr zählt als der Handelswert der Ware Arbeitskraft. Und für eine Welt, in der die Gesellschaft gleichberechtigt über ihren Umgang mit der Natur frei und selbstbestimmt entscheiden kann.

Organisieren wir uns und kämpfen wir gemeinsam gegen den zerstörerischen Kapitalismus und die staatliche Unterdrückung!

ASN Köln

Mehr Infos zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz:

Arbeitssicherheit bei Hitze und Sonne

Arbeitssicherheit bei Starkregen und Hochwasser

Vorsicht Arbeit!? – Kapitalismus tötet leise
(mit Infos zur Persönlichen Schutz-Ausrüstung)

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