Im Notfall:
Wenn starke Regengüsse, Sturzbäche oder Überflutungen das Gelände bedrohen, ist das Wichtigste die Evakuierung der Gefährdeten, vor allem Menschen mit (chronischen) Erkrankungen, Behinderungen oder Sprachbarrieren. Diese müssen zuerst informiert und evtl. an sichere Orte begleitet werden. Am besten zuerst an die üblichen Sammelpunkte, im Erdgeschoss oder bei steigendem Pegel auch in höhere Etagen bzw. auf`s Dach. Achtung: Einsturzgefährdete Flachdächer könnten das (Regen-)Gewicht nicht aushalten.
Vorsicht in Untergeschossen, die durch eindringendes Wasser in Abflüssen, Toiletten oder Durchbrüchen geflutet werden können. Dabei können Keller, Tiefgaragen, Aufzüge, Unterführungen oder Baugruben schnell zu tödlichen Fallen werden. Und solange die elektrische Versorgung nicht abgestellt ist, besteht die tödliche Gefahr eines Stromschlags bzw. Herz-Kreislauf-Stillstands oder von Verbrennungen. Daher sollten nasse Bereich erst betreten werden, nachdem die Zuleitungen sicher vom Stromnetz getrennt wurden. Achtung bei Verteilerkästen, z.B. in überfluteten Treppenhäusern oder an Straßen und Wegen, sowie in der Nähe von Umspannwerken/Trafos. Wurden alle Elektrogeräte sicher vom Netz genommen? Wurden alle Gefahrstoffe möglichst wasserdicht verpackt gelagert? Vor allem brennbare, explosionsgefährdete, giftige Materialien (Öl, Benzin, Säure), die ausgespült werden könnten? Sind Motoren oder Gasleitungen gesichert?
Beim Aufräumen und Reinigen:
Die Mindestausrüstung für Arbeiten in feuchter Umgebung sollte für jede Person eigene Gummistiefel (am besten mit Durchtrittschutz), sowie eine Persönliche Schutz-Ausrüstung umfassen. Beispielsweise wasserfeste, stabile Handschuhe aus Nitril oder Latex (nach EN 374/388) mit Baumwoll-Handschuhen darunter. Dabei auf Hygiene und Hautschutz achten! Sowie Atemschutzmasken (FFP2) gegen Staub und Aerosole. Auch sind Schutzbrillen oder Arbeitshelme mit Visier zu empfehlen. Besser auch Stirnlampen.
Da bei Hochwasser-Katastrophen oft Strom- und Wasserversorgung zusammenbrechen, besteht die Gefahr von Krankheiten durch Bakterien, Viren oder Schimmel, die vom verschmutzen Wasser oder Schlamm übertragen werden, sowie durch Kontakt mit Insekten und Nagetieren. Daher besser nur keimfreies oder 10 min abgekochtes Wasser zum Trinken und Kochen verwenden. Für Abwasch und Wäsche besser nur 60 Grad heißes Spülwasser benutzen. Wenn Leute versuchen mit Holz, Kohle oder Gas improvisiert zu kochen bzw. zu heizen, besteht bei mangelnder Be- und Entlüftung in Innenräumen die Gefahr einer tödlichen Vergiftung durch Kohlenmonoxid (CO), sowie Sauerstoffmangel durch hohe Kohlendioxid-Werte (CO2).
Vorsicht beim ungeübten Einsatz von Kettensägen zur Beseitigung von umgekippten Bäumen oder zerstörten Holzbauten. Weshalb besondere Schnittschutz-Kleidung mit Helm getragen und das Umfeld dabei gegen herabstürzende Materialien gesichert werden muss. Auch beim Umgang mit Äxten/Spitzhacken/Hämmern müssen umstehende Personen durch Abstandhalten geschützt und das Werkzeug vorher auf Zuverlässigkeit geprüft werden (Stiel gut befestigt und bruchfest?). Seile und Klettergurte sollten vor dem Einsatz auf Schäden untersucht und nur nach fachlicher Einführung benutzt werden. Nicht vergessen: Pausen machen!
Vorsorge-Maßnahmen:
Besonders gefährdet durch Starkregen sind Gebäude, die in Senken oder an Hängen stehen, sowie an Bächen, Flüssen und Seen. Besonders dort sollten Ersthelfer*innen, Sanitäter*innen und Brandschutz-Helfer*innen zur Evakuierung der Gebäude durch Rettungspläne informiert werden. Wo sind Notausgänge, Fluchtwege, Sammelpunkte, Notrationen/-unterkünfte? Wie läuft die Kommunikation mit Rettungsdiensten oder Technischem Hilfswerk? Gibt es genug Funkgeräte, Radios, Megafone, Sirenen, Notstrom und Pumpen?
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Mehr Infos zu Arbeitssicherheit:
https://asnkoeln.wordpress.com/2020/02/29/vorsicht-arbeit/
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